Am 22. Februar diesen Jahres, war die Elterninitiative Donau-Ries erstmals aufgetreten und hatte sich mit einem offenen Brief an Landrat Stefan Rößle gewandt. Damals ging es um die Schulthematik in Zeiten von Corona. Nun tritt die Gruppe wieder in Erscheinung. Dieses Mal mit einer Veranstaltung in Oettingen. Am kommenden Sonntag, 25. April 2021, findet ab 14:00 Uhr eine Kundgebung auf der Schießwasen statt. "Wir wollen den Menschen eine Stimme geben, die unter den aktuellen Maßnahmen leiden. Schüler*innen und deren Eltern, aber auch Lehrer*innen, Selbstständige und Künstler*innen sind seit einem Jahr in einem Ausnahmezustand. Wir wollen diese Menschen einladen, ihre Sorgen und Nöte zu teilen", so Carmen Hertle, die als Sprecherin der Elterninitiative fungiert. "Wir legen Wert darauf, dass es keine Anti-Corona-Demonstration ist. Wir wollen auch nichts beschönigen, aber wir wollen auf die Folgen aufmerksam machen, die man jetzt vielleicht noch nicht sieht. Vor allem die Folgen psychischer Natur," so Hertle weiter.
Rund 200 Teilnehmer+innen erwartet
Die Veranstalter rechnen aktuell mit mehr als 200 Teilnehmer*innen, die sich bei der Kundgebung einfinden werden. "Dabei haben wir von Anfang an offen mit den zuständigen Behörden gesprochen. Wir werden uns an die Abstände halten und auch eigene Ordner*innen einsetzen, die auf die Einhaltung achten werden," so Hertle weiter. Zwischen den Redebeiträgen werden Musiker*innen auftreten um in dieser Form an der Kundgebung teilzunehmen und auf die Schwierige Situation der Kulturschaffenden hinzuweisen.
Kundgebung wird polizeilich begleitet
Da die Kundgebung offiziell angemeldet ist, wird diese auch durch die Polizei entsprechend begleitet. Oettingen gehört zum Bereich der Inspektion Nördlingen, wo der stellvertretende Inspektionsleiter Robert Schmitt den Fall bearbeitet. "Erstmal werden wir die Kundgebung wie jede andere Veranstaltung polizeilich begleiten. Wir werden also den Kontakt zum Veranstalter suchen und die Einhaltung des Bescheids kontrollieren. Außerdem werden wir natürlich entsprechend die Einhaltung des Infektionsschutzgesetztes überwachen", so der Polizeihauptkommisar auf Nachfrage. Um diesen Einsatz personell zu stemmen, wurde in Rücksprache mit dem Polizeipräsidium in Augsburg auch Verstärkung angefordert.
Unglücklicher Zeitpunkt
Oettinges Bürgermeister Thomas Heydecker räumt der Meinungsfreiheit einen sehr hohen Stellenwert ein. "Wir leben eben nicht in einer Corona-Diktatur, so wie es immer wieder geäußert wird. Aus diesem Grund haben wir die städtische Fläche auf Anfrage gerne zur Verfügung gestellt, um einen Dialog zu ermöglichen", so der Bürgermeister. Was ihm nicht gefällt, ist der Zeitpunkt. "In einen Dialog zu treten ist gut. Was ich aber nicht gut finde, ist die Wahl des Zeitpunkts. Gerade beim aktuellen Ausbruchsgeschehen ist er nicht gut gewählt. Dennoch ist eine Ablehnung nicht zur Debatte gestanden", erläutert Heydecker. Als Bürgermeister der Stadt ist es Heydecker auch wichtig, bei Geschehnissen vor Ort zu sein. "Deshalb werde ich am Sonntag auch auf der Schießwasen sein, allerdings keinen Auftritt haben", so der Oettinger Bürgermeister abschließend.
Noch liegt kein Bescheid vor
Die Polizeiinspektion hat bereits angekündigt, die Veranstaltung anhand des Bescheids zu begleiten. Dieser liegt aber noch nicht vor, wie uns das Landratsamt als zuständige Behörde mitteilt. "Die Anmeldung der Versammlung liegt unserem Fachbereich Öffentliche Sicherheit und Ordnung vor. Am Donnerstag Nachmittag fand ein Ortstermin in Oettingen statt, bei dem neben unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch Polizei, Stadt und die Initiatoren der Versammlung anwesend waren. Hierbei wurden die Modalitäten besprochen und erst danach kann ein entsprechender Bescheid erlassen werden, der Genaueres regelt", heißt es aus der Pressestelle des Landratsamtes.