Bunter hätte die Mischung am Freitagabend gar nicht sein können. Vom Jongleur angefangen über Kabarett bis hin zu Gstanzln war alles vertreten. Dominik Herzog, der die offene Unterhaltungsbühne vor drei Jahren ins Leben gerufen hat, versetzte das Publikum in der voll besetzten Schrannenhalle mit seiner witzig charmanten Moderation in die richtige Stimmung.
Mit spitzer Zunge, frech und auch ein wenig provokant nahm Alexander Dollmann in seinen Gschtanzln das Nördlinger Zeitgeschehen aufs Korn. So wollte er gehört haben, dass Thomas Mittring aus Baldingen als Kandidat der Stadtteilliste für das Amt des Oberbürgermeisters kandidieren wird. Er schimpfte über Straßensperrungen, hässliche Anbauten an der Mittelschule und kritisierte die hohe Konzentration von Brillengeschäften und Bäckereien in der Fußgängerzone ebenso, wie mangelnde Parkplätze oder das seiner Meinung nach längst überfällige Hallenbad.
Verpackt in die bekannte Herzblatt-Sendung stellte Jongleur Chris Blessing eine junge Dame aus dem Publikum vor die Wahl, wer von den vier Herzjongleuren denn nun der ihre werden soll? Im Prinzip ganz einfach, denn es war immer er selber, der nur die Jongleurgeräte und sein Outfit änderte. Dass ein Staubsauger mit dem kompletten Zubehör weit mehr ist, als ein Haushaltsgerät, stellte Matthias Stephan unter Beweis. Er lüftete auch das Geheimnis, warum schwäbische Frauen keine Stringtangas tragen. Kabarettestisch musikalisch ließ es Wolfgang Heinrich angehen, unterstützt durch Christian Wiest und Ulrike Seidl.
Als den „Presslufthammer der Philosophie der leisen Töne“, bezeichnet Uli Klieber, Mitorganisator der OUB, Olli Walter aus Spalt. In seinem Poetryslam beklagte sich über die unterschiedlichen Formen der Diskriminierung, sei es nun ihm persönlich gegenüber oder auch in der Tierwelt. Aufgrund seiner Diskussionsfreude hab er es geschafft, für seinen Hamster sowohl eine Steuernummer als auch ein Girokonto zu bekommen. Ist das wirklich nur eine Gitarre? Bei der virtuosen Spielweise Jan Wachsmanns aus Bopfingen geriet man ins Zweifeln. Einzigartig die Stimme von Franziska Graf. Einen Boxenstopp hatte Sepp Müller aus Lenggries eingelegt. Er trat am Sonntag auch beim Starkbieranstich in Megesheim auf. Er beklagte sich u.a. darüber, dass im Fernsehen, egal auf welchem Sender oder zu welcher Uhrzeit nur noch gekocht wird. In seiner abgewandelten Version des Kinderliedes „Was is heit fir a Dag?“ gab es statt Knödel Döner und statt Sauerkraut Pizza