Hochwasser

Warum Fischsterben in den vom Hochwasser betroffenen Stillgewässern möglich sind

Bild: Matthias Stark
Das Hochwasser ist abgelaufen. Welche Folgen es für Fische haben kann, erläutert das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth.

Das extreme Hochwasser, das Anfang Juni im Amtsgebiet des Wasserwirtschaftsamts Donauwörth aufgetreten ist, hat auch vermehrt Stillgewässer wie Badeseen, Baggerseen und Altwässer überschwemmt.

Der breitflächige intensive Niederschlag und die Überflutung von landwirtschaftlichen Flächen, Äcker und Wiesen sowie kommunalen Abwasser-Anlagen, führte zu einem erhöhten Eintrag von Nährstoffen und Sedimenten in die Gewässer. Diese Nährstoffe führen zu einem übermäßigen Wachstum von Algen und Wasserpflanzen in den betroffenen Gewässern (Eutrophierung). Dabei sind stehende Gewässer besonders gefährdet, da hier den Algen besonders viel Zeit zum Wachsen zur Verfügung steht und die steigenden Temperaturen diesen Prozess weiter unterstützen. Die Tag-/Nacht-Schwankungen des Sauerstoffs, durch die Eutrophierung oder der entstehende Sauerstoffmangel durch Zersetzungsprozesse von abgestorbenen Algen und Wasserpflanzen, kann zu Fischsterben führen.

Zudem kann aus den umliegenden, überfluteten Wiesen und bewirtschafteten Äckern ein Abfluss von nährstoffreichem, sauerstoffarmem Wasser, bedingt durch begonnene Abbauprozesse, stattfinden. Dies stellt eine zusätzliche Verschärfung der Problematik auch für kleinere Fließgewässer dar. Der Abbau von organischem Material kann zudem Bakterienrasen auf der Wasseroberfläche bilden, der wie ein Öl-ähnlicher Film aussieht und vorübergehende Geruchsbelästigungen verursachen kann.

Eine weitere Gefahr besteht darin, dass Fische nach dem Abfließen des Hochwassers in zurückbleibenden Wasserstellen eingeschlossen wurden. Nachdem diese Bereiche austrocknen, können tote Fische sichtbar werden. (pm)