Der neue Lagebericht des Wasserwirtschaftsamtes macht die aktuelle Situation noch einmal deutlich: Für die Donau in Baden-Württemberg wird weiterhin starkes Hochwasser erwartet. In Neu-Ulm könnten die Wasserstände - zusammen mit dem Regenwasser aus der Iller - bereits morgen Vormittag Meldestufe 4 überschreiten. In der Nacht von Freitag auf Samstag könnte das Hochwasser auch im Donauabschnitt bis Neuburg erstmals ausufern. An der oberen Donau sind im Verlauf des Wochenendes sogar Anstiege bis hin zur höchsten Meldestufe denkbar
Die aktuelle Prognose für den Pegel in Donauwörth liegt demnach bei aktuell 5,60 Metern - Tendenz steigend. Demnach wird Meldestufe 4 bereits bei 5,40 Metern erreicht. Der HQ-100-Wert liegt bei 5,80 Metern. Bezeichnet wird dabei ein Hochwasserabfluss, der im statistischen Mittel einmal in 100 Jahren erreicht oder überschritten wird.
Landkreis Günzburg ruft Katastrophenalarm aus
Günzburg wurde bereits früher von den steigenden Pegeln getroffen und hat mittlerweile den Katastrophenfall ausgerufen. In der entsprechenden Meldung heißt es: "Aufgrund des extremen Dauerregens im Landkreis Günzburg und der zu erwartenden Hochwasserlage hat Landrat Hans Reichhart für den Landkreis Günzburg den Katastrophenfall ausgerufen. Um die potentiell betroffenen Städte und Gemeinden in der Hochwassersituation besser unterstützen zu können, sind Einsatzkräfte aus dem gesamten Landkreis Günzburg nötig."
„Wir nehmen die Situation sehr ernst“, erklärt Landrat Hans Reichhart auf Nachfrage. „Wir wollen die Zeit, die wir jetzt noch haben, bis das Hochwasser den Landkreis Günzburg erreicht, optimal nutzen.“ Vorsorglich hat der Landkreis Günzburg am Freitag u. a. zusätzliche 15.000 Sandsäcke befüllen lassen. Der Landkreis Günzburg befindet sich seither in einem engen Austausch mit den Kommunen, den örtlichen Feuerwehren und dem THW.
Landrat Rößle: "Beobachten die Situation sehr aufmerksam"
Auch im Landkreis Donau-Ries wird am Samstag über ein mögliches Katastrophenfall-Szenario diskutiert. Wie Landrat Stefan Rößle erklärt, wolle man sich Samstagvormittag mit den entsprechenden Entscheidungsträgern austauschen und dann zu einer Entscheidung kommen. "Wir beobachten die Lage sehr aufmerksam und haben aufgrund der angespannten Situation bereits die Feuerwehren, Bauhöfe und den Führungsstab informiert. Zum aktuellen Zeitpunkt wird allerdings noch kein Katastrophenalarm ausgerufen - wir beobachten die Situation weiter", so Rößle weiter.