Johanniter-Weihnachtstrucker: Zott-Mitarbeiter und Mertinger Kinder packen Geschenke für Bedürftige in Südosteuropa
516 Pakete für die Ärmsten in Europa haben die Mitarbeiter der Molkerei Zott in Mertingen und Günzburg sowie die Kinder der Kindertagesstätte und der Grundschule in Mertingen in diesem Jahr für die Johanniter-Weihnachtstrucker gepackt. Die Weihnachtspakete bestehen aus Grundnahrungsmitteln, Süßigkeiten, Hygieneartikeln und kleinen Geschenken für in Armut lebende Kinder, Familien, alte Menschen und Menschen mit Behinderung. Mehl, Reis, Speiseöl und Zahnpasta würde in Deutschland wohl kaum einer zu Weihnachten verschenken. In vielen ländlichen Regionen Südosteuropas aber sind die Lebensbedingungen katastrophal und solche alltäglichen Produkte alles andere als gewöhnlich. Die Freude bei den Bedürftigen ist daher groß, wenn sie die Pakete entgegen nehmen. Sie sind für sie zugleich Überlebenshilfe und ein Zeichen, nicht vergessen worden zu sein.
Mertingen - Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Zott sowie ihre Angehörigen ist es seit Jahren Ehrensache, sich an der Johanniter-Aktion zu beteiligen. In allen Abteilungen in Mertingen und Günzburg, aber auch bei den Mitarbeitern zuhause, wurde für die Weihnachtstrucker gesammelt, eingekauft und gepackt. Erstmals hat auch das Unternehmen selbst 200 gefüllte Pakete zur Aktion beigesteuert.
Zudem stellt die Molkerei, wie schon in den letzten Jahren, wieder einen LKW zur Verfügung und übernimmt die nötigen Kosten wie Kraftstoff und Mautgebühren. Tom Frede, Logistik-Mitarbeiter bei Zott, fährt den Sattelzug. Er engagiert sich seit Jahren als Johanniter-Weihnachtstrucker. Mit rund 1.200 Weihnachtspaketen im Rücken steuert er in diesem Jahr im Konvoi mit seinem 40-Tonner den Distrikt Bistrita-Nasaud im Norden Rumäniens an. Begleitet wird er von Ulrich Neumann vom Wareneingang bei Zott. Für beide ist die Teilnahme an der Aktion ebenso selbstverständlich wie für Markus Kristen. Er ist SAP-Spezialist und Prozessoptimierer bei Zott und daneben leidenschaftlich im Johanniter-Ortsverband Donauwörth engagiert. Seit 23 Jahren begleitet er nun schon die Weihnachtstrucker und leitet auch heuer wieder den Konvoi nach Bosnien-Herzegowina. „Der Jugoslawienkrieg ist seit über 20 Jahren vorbei, aber immer noch leiden die Menschen in Bosnien unter den Folgen. Viele dort leben in Armut, dazu kommen die harten, belastenden Winter in den Bergen“, so die Erfahrungen, die Markus Kristen vor Ort gemacht hat. Die Hilfe aus Deutschland ist da sehr willkommen: „Für jedes Paket, das wir übergeben, erhalten wir ein Lächeln zurück und bekommen jedes Mal bestätigt: Ja, wir machen hier gerade genau das Richtige.“
Die erste Teilbeladung des Zott-LKW fand am Dienstag, 20. Dezember, im Rahmen einer Weihnachtsveranstaltung bei Musik, Bratwürstchen und Punsch auf dem Parkplatz vor dem Mertinger Molkereigelände statt. Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Zott sowie über 300 Kinder der Kindertagesstätte und der Grundschule in Mertingen haben persönlich ihre Pakete vorbeigebracht und beim Beladen des Weihnachtstrucks mitgeholfen. Viele nutzten auch die Möglichkeit, zusätzlich etwas zu spenden und damit die Arbeit der Johanniter zu unterstützen.
Gemeinsam mit rund 40 anderen Johanniter-Weihnachtstrucks starten Frede, Neumann und Kristen am zweiten Weihnachtsfeiertag von Landshut aus auf ihre mehrtägige Reise nach Rumänien bzw. Bosnien. Ihr realistisches Ziel ist es, spätestens an Silvester zurück bei ihren Familien in Deutschland zu sein. (pm)