Neffsend dürfte selbst eingefleischten Donauwörthern kaum mehr ein Begriff sein. Es handelt sich um den Ort um die St. Felizitas Kirche von Schäfstall und war früher Zentrum der geistlichen Herrschaft. Das ehemalige Schulhaus mit samt weitläufigem Grundstück unterhalb der Kirche haben Fritz Märkisch und Astrid van der Laan-Märkisch vor über 20 Jahren gekauft.
Die Lage des Hauses außerhalb von Schäfstall ist einzigartig. Schon von der Straße aus eröffnet sich ein wunderbarer Blick auf das Donautal, die Baggerseen entlang der Donau, Felder und Wälder sowie auf die alte Dorfkirche. Von Familie Märkischs Garten aus, ist der Blick gleich noch viel schöner. Die passionierte Hobbygärtnerin hat über die Jahre hinweg einen prächtigen Garten angelegt, immer wieder erweitert und gepflegt. Über die Entstehung und Pflege ihres Gartens hat die ehemalige Lehrerin nun ein Buch veröffentlicht. "Mit dem Buch möchte ich anderen Lust machen, die Natur zu sich zu holen", sagt van der Laan-Märkisch beim Spaziergang durch den Garten. Die vergangenen vier Winter hat die Hobbygärtnerin damit verbracht, ihr großes Fotoarchiv zu sichten und an ihrem Buch zu schreiben. Entstanden ist eine Mischung aus Coffee Table Book und Fachbuch, welches nicht nur eindrucksvoll zeigt, wie viel harte Arbeit van der Laan-Märkisch in ihren Garten gesteckt hat, sondern dem Leser auch Anregungen und Tipps für den eigenen Garten gibt.
60.000 bis 70.000 Blumenzwiebeln
So erklärt die Autorin zum Beispiel, wie sie gemeinsam mit ihrem Mann einen Teich plante, ein Gartenhaus im Fachwerkstil baute und Hochbeete, ein Waldbeet sowie verschiedenen Rosen- und Staudenbeete bepflanzt und pflegt. Schon im Vorgarten fallen die fließenden Linienführungen der Beete auf. In einem anderen Teil des Gartens wurde ein langes Beet, das „Long Border“, wie es Astrid van der Laan-Märkisch nennt, angelegt. „Ich liebe den Blick von hier hinunter in den Garten“, freut sich die Gärtnerin.
Als die Eheleute vor 10 Jahren eine angrenzende Viehweide ankaufen, entsteht dort eine Oase für Bienen, Insekten und Schmetterlinge. In leichter Hanglage geht der ältere und eingewachsene obere Garten in den neuen Teil über. Die Wiese wird nur zweimal im Jahr gemäht. Jetzt, im Frühling, erfreuen sich die Eheleute an ersten Tulpen und Narzissen. "Im gesamten Garten haben wir 60.000 bis 70.000 Blumenzwiebeln", erzählt die Hobbygärtnerin. Sie betont auch: "Ich vermeide das Wort Gartenarbeit und spreche lieber vom Gärtnern", denn ihr Garten ist Astrid van der Laan-Märkischs Leidenschaft. Das merkt man beim Blättern im Buch, genauso wie bei einem Spaziergang durch den Garten von Neffsend.