Projekt

Ganzheitliches Lernen mit Augsburger Baukünstler Helmut Röhm

Schulprojekt in Kaisheim Bild: privat
Schüler des Sonderpädagogischen Förderzentrums in Kaisheim, in Kooperation mit dem Augsburger Dipl. Gestalter (FH) Helmut Röhm, rufen ins Gedächtnis: Wir sind eine Welt.

Der zunehmende Klimawandel verdeutlicht uns, unsere Handlungen haben Konsequenzen. Auch bereits kleine Handlungen können zu gravierenden Konsequenzen führen, die dereinst uns alle betreffen und uns aufzeigen: Wir alle leben auf der gleichen Welt. Die Schüler der Abt-Ulrich-Schule wollen für dieses Bewusstsein sensibilisieren und die Einzigartigkeit der Welt aufzeigen.

Zusammen mit dem Augsburger Baukünstler Helmut Röhm griffen Schüler der 8. Klasse des praktischen Berufs- und Lebensorientierungs-Unterrichtes bei Herrn Tiberius Francisc Mos zu Spachtelmaterial und Pinseln und versuchten sich über vier Tage in der hohen Kunst. Es galt eine Weltkarte als erhabenes Relief, gut sichtbar im Schulhaus, an einer Wand zu gestalten.

Am ersten Tag wurde zunächst der Untergrund in Form der Außenkontur der Weltkarte, einer Ellipse, geglättet. Die Form wurde dabei mithilfe eines OHP an die Wand projiziert und übertragen. Der Untergrund, der aus einem Sichtmauerwerk bestand, zeigte sich im Anschluss äußerst schwierig zu bearbeiten. Die tiefen Fugen mussten langwierig gefüllt und das unebene Mauerwerk ausgeglichen werden. So wurde insgesamt 15 kg Material verarbeitet. Trotz professioneller Anleitung und Werkzeuge wie Venezianischer-, Maurer- und Glättkellen beanspruchte diese Arbeit den ganzen Schultag.

Am zweiten Tag, genau eine Woche später, konnten die Schüler den Untergrund, der den Ozeanen und Meeren entspricht, um die Landmassen ergänzen. Hierfür behalfen sie sich erneut der Projektion und übertrugen mit Ritzwerkzeugen die Kontinente auf den Untergrund. Im zweiten Schritt sollten diese Landmassen dann als Erhebungen mit Spachtelmaterial aufgetragen werden. Aufgrund der erforderlichen Feinheit wurde das Material zum Großteil mit Pinseln und nicht mit Kellen verarbeitet. Und auch bei dieser Arbeit zeigten sich die Schüler sehr konzentriert, ausdauernd und immer wieder stolz über ihr Mitwirken und den Fortschritt. Denn bereits in diesem Stadium konnte man erkennen, dass die Wirkung des Reliefs beeindruckend werden würde. Vorbeikommende Besucher, Schüler wie auch Lehrer zeigten sich ebenfalls sichtlich beeindruckt.

An den letzten zwei Tagen erfolgte die sehr umfangreiche farbige Ausgestaltung des Reliefs. Derart vertieft in ihr Tun, ließen sie sich einmal von den vielen Passanten ablenken, die zwischenzeitlich von der Weltkarte zum Verweilen und Staunen eingeladen wurden. Doch auch die Schüler nutzten die Trocknungsphasen zum Erkunden und Entdecken der Erdteile. Bis zuletzt arbeiteten sie mit großer Begeisterung und Ausdauer. Die gesamte Aktion kann dementsprechend als großer Erfolg verbucht werden, bereicherte sowohl Schüler als auch Lehrer um reichhaltige Erfahrungen und ruft der Schulfamilie und Besuchern ins Gedächtnis: Wir sind eine Welt – wir haben nur eine Welt. (pm)