Nachhaltigkeit

100 000 neue Bäume für den Landkreis

Landrat Stefan Rößle im Kindergarten Mertingen bei der diesjährigen Aktion „Unser Landkreis blüht auf“. Bild: Julia Lanzer
Neues Projekt – 100 000 Bäume für den Landkreis

Immer mehr Ressourcen auf dieser Erde werden verbraucht und auch ein massives Artensterben in der Tier- und Pflanzenwelt ist zu beobachten, einhergehend mit einer sehr bedenklichen Entwicklung der klimatischen Verhältnisse. Auch auf kommunaler Ebene ist Handeln angesagt. Landrat Stefan Rößle hat daher das Thema Nachhaltigkeit zur Chefsache gemacht. „Es geht mir hier mehr als nur um Klimaschutz“, so der Landrat, „denn wenn wir eine gute Zukunft für uns, unsere Kinder und Enkelkinder wollen, dann müssen wir uns in allen Politikbereichen am Leitprinzip Nachhaltigkeit orientieren.“ Nachhaltigkeit – so wie der Landrat sie begreift –  ist umfassender. Sie betrifft alle Lebensbereiche und hat eine besondere Bedeutung vor allem für das unmittelbare Lebensumfeld. Er ist stolz darauf, dass der Landkreis mit Unterstützung des Kreistags bereits seit langer Zeit in punkto Nachhaltigkeit tätig ist. Mindestens genauso wichtig ist es jedoch, wiederum neue Programme – zusammen mit dem Kreistag - anzustoßen, denn „wenn wir weiterhin erfolgreich daran arbeiten, unseren einzigartigen Planeten zu erhalten, dann bietet das mehr Lebensqualität nicht nur für unsere Generation sondern auch für alle Nachfolgenden,“ so der Landrat. Bei der Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie für den Landkreis geht es dem Landrat vor allem darum, Antworten auf Fragen der Mobilität, des Klimaschutzes, der Energie, der öffentlichen Nahversorgung, der Kreislaufwirtschaft, aber auch zu Bauvorhaben oder der Förderung von bürgerschaftlichem Engagement zu finden.

Thema Nachhaltigkeit wurde bereits vor Jahren im Kreis erkannt – zahlreiche Projekte zeugen davon

Im Zuge der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung, die von den Vereinten Nationen im September 2015 verabschiedet wurde, wurden 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung ins Leben gerufen (kurz SDGs). Anhand dieser 17 Ziele wird im Landkreis eine Bestandsaufnahme durchgeführt, um nachzuvollziehen, was bereits alles in punkto Nachhaltigkeit umgesetzt wurde und wo weiter angeknüpft werden soll. Die Anzahl der bereits realisierten, aber weiterhin laufenden Projekte im Landkreis hinsichtlich Nachhaltigkeit ist schon heute durchaus beachtlich. Projekte wie „Unser Landkreis blüht auf!“, der 2016 gegründete Landschaftspflegeverband, die Heide Allianz, das Energie-Leitziel bis 2030  60% des Gesamtenergieverbrauchs im Landkreis aus Erneuerbaren Energien zu erzeugen, das Engagement auf dem Gebiet der kommunalen Entwicklungszusammenarbeit, wodurch mittlerweile allein im Landkreis Donau-Ries ausschließlich über Spenden 27 Schulen in Afrika finanziert werden oder das seit 2016 etablierte regionale Dorfladennetzwerk auf Landkreisebene sind nur einige Beispiele hierfür.

Neues Projekt – 100 000 Bäume für den Landkreis

Aber auch über künftige Projekte hat man sich im Landkreis schon Gedanken gemacht. Konkret plant hier Landrat Stefan Rößle, 100 000 neue Bäume für den Landkreis zu pflanzen. In Brasilien und dem Amazonas wüten die schwersten Waldbrände seit Jahren. Die Lage scheint sich trotz Hilfsmaßnahmen weiter zuzuspitzen. „Wir sollten auch auf lokaler Ebene hier etwas tun“, meint Rößle. In Zusammenarbeit mit den Waldbesitzern, Gartenbauvereinen, Forstämtern, dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis soll diese Aktion in die Tat umgesetzt werden. Ganz oben auf der Projektliste steht auch die Weiterentwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs. Von den Kreisgremien wurde bereits die Arbeitsgruppe „Mobilität der Zukunft“ ins Leben gerufen, die ausloten soll, welche innovativen Projekte im Landkreis Donau-Ries vorangetrieben werden. Auch die geschaffene Stelle des Radewegebeauftragen ist, so Landrat Rößle ein weiteres Beispiel dafür, global über die Vermeidung von CO2-Emmissionen nachzudenken und lokal zu handeln. Konkret Handeln kann der Landkreis auch im Bereich der Beschaffung. Die Beschaffung der öffentlichen Hand trägt laut Angaben der Europäischen Kommission in Deutschland mit fast 20% zum Bruttoinlandsprodukt bei. Der Landkreis könnte eine Beispielfunktion erfüllen, indem bei der Beschaffung auf Umweltkriterien und Sozialstandards geachtet wird: „Eine Vergabe bei Ausschreibungen soll in Zukunft nicht nur hinsichtlich der wirtschaftlichen, sondern auch hinsichtlich nachhaltiger Kriterien geprüft werden, denn der Preis ist das eine, die Umweltbelastungen das andere“, erklärt Rößle.

Wir brauchen Fortschritt, keine Revolution

Bei der zentralen Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit ist es für Landrat Rößle aber auch wichtig, nicht in Panik zu verfallen. „Wir müssen nicht mit allem von vorne anfangen, wir müssen nur anfangen, das Gute weiterzuentwickeln. Es sei der Sache nicht dienlich, wenn es zu einer Verurteilung von bisher praktizierten Lebensgewohnheiten käme und ganze Berufsgruppen wie z. B. die Landwirte pauschal an den Pranger gestellt werden“, so Rößle. Er betont: „Wir brauchen Fortschritt und keine Revolution“.

Die Jugend mit einbinden

Den Weg dieses Fortschritts möchte Landrat Rößle gerade zusammen mit der Jugend verstärkt gehen. „Die Jugend ist unsere Zukunft, viele unserer Jugendlichen sind leistungsbereit und motiviert. Es ist wichtig, dass wir vom Landratsamt mit unseren Kommunen für unsere Jugend die richtigen Angebote beim Thema Nachhaltigkeit finden“, so Landrat Rößle. Landrat Stefan Rößle möchte auch die jungen Menschen zugehen. Sie sollen die Möglichkeit haben, sich ganz konkret mit ihren Ideen und Vorschlägen für Nachhaltigkeit einzubringen und eine enkelgerechte Zukunft aktiv mitzugestalten. (pm)