Die Ankündigung der Regierung und die damit erzeugte enorm hohe Erwartungshaltung bei Schülern und Eltern, sorgt nun beim Landkreis für erhöhten Planungsaufwand, berichtete Jürgen Kunofsky, der für den Öffentlichen Personennahverkehr im Landkreis verantwortlich ist, am vergangenen Donnerstag im Kreisausschuss. Neben dem Mehraufwand sei es außerdem schwierig ausreichend Busse, die für den Linienverkehr zugelassen sind zu organisieren. Noch prekärer sei die Lage bei der Rekrutierung von Busfahrern. Dennoch habe es der Landkreis in Zusammenarbeit mit den regionalen Busunternehmen geschafft, die Bereiche Oettingen, Nördlingen und Wemding mit zusätzlichen Fahrten zu versorgen und die Schülerbeförderung so zu entzerren. Die Kosten für die zusätzlichen Fahrten werden zwar vom Freistaat übernommen, allerdings muss der Landkreis in Vorleistung gehen, um sich das Geld dann in Form einer Förderung wiederzuholen. Das Förderprogramm der Staatsregierung soll bis zu den Herbstferien 2020 laufen.
Unterschiedliche Anfangszeiten gefordert
Im Rahmen der Entzerrung der Schülerbeförderung regte Kreisrat Albert Riedelsheimer (Grüne)an, nochmals unterschiedliche Schulanfangszeiten für die Oberstufe ins Auge zu fassen. So wäre es für Riedelsheimer durchaus vorstellbar, dass der Unterricht für Oberstufenschüler erst zur 2. Stunde beginnt. Auch Bundestagsabgeordneter und Kreisrat Ulrich Lange (CSU/AL-JB) sprach sich dafür aus, das Gespräch mit den Schulleitern zu suchen und die Bereitschaft abzufragen, da in Zeiten von Corona "Dinge funktionieren, die man sich vorher gar nicht vorstellen konnte". Seiner Ansicht nach seien Bemühungen in diese Richtung, "die Mühe wert" und man könnte so "einiges entzerren". Jürgen Kunofsky merkte an, dass man für ein solches Projekt allerdings mehrere Jahre Vorlaufzeit benötige und man auch Geschwisterkinder nicht außer Acht lassen dürfe. Ähnlich kritisch äußerte sich Helmut Beyschlag (PWG). Er wies auf die Probleme hin, die unterschiedliche Anfangszeiten für berufstätige Eltern mit sich bringen würden. Landrat Stefan Rößle schlug vor, die Schulleiter abzufragen, sich dabei allerdings auf die Schulen für die der Landkreis als Träger zuständig ist zu beschränken.