Für manche von uns sind sie nicht weniger entschlüsselbar wie etwa ägyptische Hieroglyphen: Schriften, Briefe oder Urkunden aus der frühen Neuzeit. Doch für Manfred Wegele stellen solche Dokumente kein Problem dar. Seit Jahrzehnten beschäftigt sich der mittlerweile 70-Jährige aus Tapfheim-Donaumünster mit alten Schriften. Und dieses Wissen gibt er bei der Volkshochschule weiter. Seit 30 Jahren leitet Wegele dort Kurse zu den Themen „Die deutsche Schrift“, „Lesen alter Schriften“ und „Ahnenforschung ein faszinierendes Hobby“. Für diese Tätigkeit wurde er nun mit der höchsten Auszeichnung des bayerischen Volkshochschulverbandes (bvv), der Goldenen Ehrennadel und einer Dankesurkunde, geehrt.
Verfasser zahlreicher Chroniken die bis ins 16. Jahrhundert reichen
Vhs-Vorsitzender Paul Soldner und Geschäftsführerin Gudrun Reißer überreichten die Auszeichnung im Foyer des FBE/VHS-Hauses im Spindeltal. Sie dankten ihm gleichzeitig für dieses Engagement, „das ihm immer wieder Spaß gemacht“ habe. Wegele ist Verfasser verschiedenster Aufsätze zu dem Themenkomplex, aber auch Autor bzw. Mitautor zahlreicher Ortsfamilienbücher, Chroniken und Häuserchroniken, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen.
Sein Fachwissen ist nicht nur vor Ort sondern ebenso in den Verbänden auf überregionaler Ebene gefragt: Beispielsweise als stellvertretender Vorsitzender der DAGV (Deutsche Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände) oder als Präsident von ICARUS4all (Förderverein von ICARUS = International Centre for Archival Research).
Immer mehr Leute an der Genealogie ihrer Ahnen interessiert
Auf eine entsprechende Bemerkung zur Familienforschung meinte Wegele: „Die häufigsten Triebfedern sind für die Menschen die Suche nach einer Antwort auf die Fragen ‚Woher komme ich‘ und ‚Wohin gehe ich‘.“ Und es sei wirklich faszinierend zu sehen, wie viele Leute heute an der Genealogie der eigenen Ahnen interessiert seien. (pm)