Was ist das Erbe der Welt und welchen Einfluss hierauf hat die Auseinandersetzung mit historischen Orten und die Entwicklung der Menschenrechte? Mit diesen Fragestellungen beschäftigten sich kürzlich drei Tage lang rund 80 Schülerinnen und Schüler aus vier bayerischen und sächsischen UNESCO-Projektschulen in Zwickau. Ursprünglich sollte die Schülerbegegnung anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der deutschen Wiedervereinigung im letzten Jahr stattfinden und musste aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen verschoben werden. „Der Aktualität hat das nicht geschadet, denn die Leitfragen dieser Begegnung sind heute präsenter denn je“, sagte die bayerische Kultusstaatssekretärin Anna Stolz, die gemeinsam mit dem sächsischen Kultusminister Christian Piwarz und vielen weiteren Gästen an einem durch die Schülerinnen und Schüler gestalteten Galerierundgang zu Menschenrechten und bedeutenden historischen Stätten teilnahm.
Schüler*innen stellen Geopark Ries vor
Dabei stellten die Schülerinnen und Schüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums den Nationalen Geopark Ries mit seinen geologischen Besonderheiten als einzigartiges Welterbe vor. Mit Unterstützung des Rieskrater Museums Nördlingen sowie dem Geopark Ries e.V. hatte ein P-Seminar unter der Leitung von OStRin Heike Hauck einen Lernzirkel hierzu entworfen. Da die Teilnehmer*innen des Seminars mittlerweile das Abitur gemacht haben, nahmen Oberstufenschüler der UNESCO-AG am Austausch teil und bekamen viel Lob für ihre kompetente Darstellung.
Gastgeberschule beeindruckt mit Tablet-Tour durch Zwickau
Besonders beeindruckt zeigten sich die Teilnehmer*innen der Schülerbegegnung vom Workshop der gastgebenden Schule, dem Käthe-Kollwitz-Gymnasium Zwickau. Mittels einer Tablet-Tour durch Zwickau erfuhren die Jugendlichen mehr über die friedliche Revolution 1989 und trafen hierbei auch auf Zeitzeugen. Die Käthe-Kollwitz-Oberschule Crimmitschau stellte auf einer Exkursion die erst 2019 als UNESCO-Welterbe zertifizierte Montanregion Erzgebirge vor und die St. Bonaventura-Realschule Dillingen zeigte u.a. die Bedeutung der Regens-Wagner-Stiftung für die Integration von Menschen mit unterschiedlicher Behinderung auf.
Deutschlandweit rund 300 UNESCO-Projektschulen
Bei der abschließenden Podiumsdiskussion betonte des sächsische Kultusminister Christian Piwarz, dass es junge Menschen brauche, die interessiert und engagiert seien. In diesem Rahmen hob der Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission Dr. Roman Luckscheiter noch einmal die besondere Stellung der angeschlossenen Projektschulen hervor. So soll in Projekten und im Unterricht ein besonderer Fokus auf der Vermittlung von Toleranz, der Bedeutung der Menschenrechte sowie der Bildung für nachhaltige Entwicklung liegen. Die UNESCO-Projektschulen sollen über ihr Netzwerk als verbindendes Glied zwischen den Regionen, Bundesländern und auch international agieren. Derzeit gibt es deutschlandweit rund 300 UNESCO-Projektschulen, die sich auf alle Schularten verteilen. (pm)