Während die letzten beiden Abiturjahrgänge coronabedingt ihre Verabschiedungen in einem kleineren Rahmen feiern mussten, durften die Absolventen heuer ihre Reifezeugnisse einschränkungsfrei entgegennehmen. Für die Abiturienten des Theodor-Heuss-Gymnasiums Nördlingen hieß das, dass die Zeugnisübergabe nach einem festlichen Gottesdienst – passend zum Abimotto „Adios amigos – 12 Jahre siesta und jetzt erstmal fiesta“ gestaltet – erstmals wieder in der neuen Aula der Schule stattfand.
Mehr Bescheidenheit und mehr Beherztheit
Nach einem schwungvollen Auftakt der Bigband unter Leitung von Andreas Nagl mit „Five foot two, eyes of blue“ begrüßte die stellvertretende Schulleiterin, Dr. Renate Rachidi, die Abiturienten mit Familien, die Lehrkräfte sowie Ehrengäste. Sie verglich die zurückliegende Schulzeit mit ihren coronabedingten Entbehrungen und Herausforderungen mit einem Marathonlauf, nach dessen Zieleinlauf, dem Abitur, ein jeder sich zurücklehnen und die Glückshormone genießen könne. Für diesen Erfolg dankte sie allen Mitgliedern der Schulfamilie. In einem ernsten Schlussgedanken machte die stellvertretende Direktorin darauf aufmerksam, dass jenseits von siesta und fiesta in der unbeständigen Gegenwart etwas mehr Bescheidenheit in den Ansprüchen und mehr Beherztheit wichtig für die künftigen Marathonläufe oder Sprints seien.
Anschließend gratulierten auch Oberbürgermeister David Wittner und Axel Lumper, der Vorsitzende des Elternbeirats, den Absolventen und wünschten ihnen alles Gute und Mut für ihren weiteren Lebensweg mit all seinen anstehenden Entscheidungen. Dass dieser Weg seinen Anfang mit der Übergabe des Reifezeugnisses nehme, betonten Leonie Stumpf und Jakob Lange, die stellvertretend für den Jahrgang die Abiturrede hielten. Dabei blickten sie auf die zwölfjährige Schulzeit mit verschiedenen Höhen und Tiefen zurück und erinnerten sich daran, dass sie ganz unterschiedliche Wege zum Abitur geführt hätten, wie z.B. über die Einführungsklasse. Besonders dankbar waren sie dabei für die gemeinsamen Momente mit ihren Mitschülern wie die selbst organisierte Berlinfahrt. Zudem äußerten sie einen persönlichen Dank an die Lehrer für die Unterstützung während der vergangenen Jahre, die gerade wegen der Coronapandemie nicht immer einfach gewesen seien.
Handeln auf Zukunft ausrichten
Für Schulleiter Robert Böse hatte das Abimotto eine besonders persönliche Bedeutung, denn zum einen, so erklärte er, passe das spanische Motto zu seinen neun Jahren im deutschen Auslandsschuldienst in Spanien und zum anderen gelte die Abschiedsformel auch für ihn selbst, da er nach diesem Schuljahr ebenfalls verabschiedet werde. Zudem wies er mit Blick auf die Corona-Pandemie sowie den Ukraine-Krieg darauf hin, dass die junge Generation nicht mehr nach dem Prinzip „There is no alternative.“, dem sogenannten TINA-Prinzip, leben könne, sondern das künftige Handeln im Sinne eines Gleichgewichts auf die Zukunftssicherung der Menschheit ausrichten müsse. Dafür wünschte der Direktor den Abiturienten nicht nur Zeit und Muße zum Nachdenken, sondern auch den Mut für den entscheidenden Sprung vom Wissen zum Handeln.
Nach einer weiteren beschwingten Einlage der Bigband mit „It don’t mean a thing“ folgte der Höhepunkt der Veranstaltung, die Übergabe der Abiturzeugnisse. Von den 84 Absolventen erzielten insgesamt fünf Schülerinnen die Traumnote 1,0: Lotte Boettger, Mara Bosch, Natalie Pisko, Annika Schaich und Marie-Sophie Schneller. (pm)
Einige Schüler wurden für ihre herausragenden Leistungen mit Geld- oder Sachpreisen ausgezeichnet:
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Lotte Boettger für hervorragende Leistungen im Bereich Biologie/Chemie (Raiffeisen-Volksbank)
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Mara Bosch für herausragende schulische Leistungen im musischen und geisteswissenschaftlichen Bereich (Sparkasse)
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Jakob Lange für langjährige SMV- und Schülersprecher-Tätigkeit (THG-Freundeskreis)
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Lisa Lanzinger für herausragende schulische Leistungen in Englisch (Freundeskreis Markham) und das beste Abitur im Fach Chemie (Gesellschaft Deutscher Chemiker)
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Kathrin Merz für überdurchschnittliche Leistungen im Fach Physik (Deutsche Physikalische Gesellschaft)
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Natalie Pisko für herausragende schulische Leistungen im Bereich Wirtschaft (Wirtschaftsförderverband Donau-Ries) und im Fach Mathematik (Deutsche Mathematiker Vereinigung)
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Annika Schaich für das beste Abitur mit bester Vorleistung (Elternbeirat)
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Marie-Sophie Schneller für das beste Abitur mit bester Prüfungsleistung (Elternbeirat) und für überdurchschnittliche Leistungen im Fach Französisch (Stadt Nördlingen)
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Luisa Uhl für langjährige SMV-Tätigkeit (THG-Freundeskreis)
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Laura Wanner für das beste Abitur im Fach Latein (Deutscher Altphilologenverband)