Bereits seit 21 Jahren besteht offiziell eine Städtepartnerschaft zwischen Nördlingen und Markham (Kanada). Deshalb und weil aufgrund der pandemischen Situation im Vorjahr kein Besuch einer kanadischen Delegation möglich war, wurde jetzt im Nachhinein ein Freundschaftsbaum zu Ehren des 20-jährigen Jubiläums in der Markham Straße im Nördlinger Industriegebiet "Steinerner Mann-Ost" gepflanzt.
Rieser gründet 1794 Markham
Dabei geht die Verbindung der beiden Städte viel weiter zurück, als die vergangenen 21 Jahre zunächst erahnen lassen - nämlich bis zur Gründung Markhams im Jahr 1794. Insgesamt 64 deutsche Siedler gründeten in diesem Jahr die Stadt. Angeführt wurden sie dabei von William Moll Berczy, der im Ries geboren wurde - genauer gesagt in Wallerstein. Neben einer Delegation aus Markham waren zum Festakt auch zahlreiche weitere Vertreter*innen der Nördlinger Partnerstädte Wagga Wagga (Australien), Riom (Frankreich), Olomouc (Tschechien) und Stollberg (Deutschland) gekommen. Sie alle werden am Wochenende gemeinsam das Stadtmauerfest besuchen. "Unser Stadtmauerfest ist traditionell auch ein internationales Fest, ein Familienfest unserer Partnerstädte geworden", erklärte Wittner in seiner Rede.
Aus Städtepartnerschaft wird enge Freundschaft
Was zu Beginn der Städtepartnerschaft mit viel Skepsis betrachtet wurde, habe sich in den vergangenen Jahren zu einer echten Freundschaft entwickelt, waren sich die Gemeindeoberhäupter David Wittner und Frank Scarpitti einig. Maßgeblich dafür seien demnach nicht nur die Städte an sich, sondern vielmehr die zahlreichen Einzelpersonen, die Jahr für Jahr an dieser tollen Partnerschaft arbeiten. So wurde bereits vor einigen Jahren in Nördlingen ein sehr aktiver Freundeskreis Markham gegründet, der sich zum Ziel gesetzt hat, die partnerschaftlichen Beziehungen mit Markham zur vertiefen. Unter anderem soll so in Zukunft auch der Austausch und die Begegnung von jungen Menschen, besonders von Schüler*innen gefördert werden. "Die bisherigen 28 gegenseitigen Besuche sprechen eine eindeutige Sprache und zeigen die enge Verbindung unserer Städte", erklärte Scarpitti. Für ihn sei Nördlingen mittlerweile ein Stück Heimat geworden. Das habe er spätestens am Donnerstag bei der Begrüßung in Nördlingen gespürt.
Auch Ehrengast und Konsul der kanadischen Botschaft in München, Ernst Luega, zeigte sich beeindruckt von der tiefen Freundschaft der Partnerstädte. "Eine solche Veranstaltung ist wirklich sehr besonders. Die politische Beziehung zwischen Kanada und Deutschland ist sehr stark. Solche Events zeigen aber, dass die Verbindung nicht nur aus guten wirtschaftlichen Beziehungen, Zahlen und Verträgen besteht, sondern aus der echten Freundschaft zwischen den Menschen."