Nach aktuellem Stand soll das Defizit wohl rund drei Millionen betragen. Zum Vergleich: 2021 konnte sich das gKU über ein positives Jahresergebnis freuen . Drastisch gestiegene Energie- und Materialkosten und Materialknappheit in vielen Bereichen, hätten dafür gesorgt, dass das gKU nicht positiv abschließen könne, informierte Landrat Rößle. Man erwarte aber noch die ein oder andere politische Entscheidung und hoffe, dass sich dadurch das Ergebnis noch verbessere, so Landrat Rößle in der letzten Kreistagssitzung des Jahres, die am vergangenen Montag stattfand. „Aber es wird so sein, dass das Jahr 2022 nicht mit positivem Ergebnis enden kann“, informierte der Landrat. Noch schlechter sehe es für 2023 aus, man habe bereits den Wirtschaftsplan verabschiedet und rechne angesichts steigender Personalkosten mit einem Defizit von rund fünf Millionen Euro, so Rößle weiter. Die Zahlen waren in der Sitzung des gKU-Verwaltungsrates am vergangenen Freitag vorgestellt worden.
Kliniken sind richtig aufgestellt
Das negative Bilanzergebnis ändere allerdings nichts daran, dass ein vom Landkreis in Auftrag gegebenes Gutachten den Kreiskliniken attestiere, dass sie zukunftsfähig seien. „Das Gutachten für unsere Kliniken hat uns bestätigt, dass wir richtig aufgestellt sind, dass wir gut strukturiert sind und dass wir diesen Weg bis 2030 fortsetzen sollen“, informierte Landrat Stefan Rößle die Mitglieder des Kreistages. Man habe, so die Aussage des Gutachtens, die richtigen Schwerpunkte an den Kliniken gebildet und solle diese auch beibehalten. Außerdem werde empfohlen die Stärken auszubauen und keine großen neuen Fachrichtungen aufzumachen. Das Gutachten sei ein Stück weit Bestätigung, dass man den Weg so weitergehen könne, führte Rößle aus.
Eine Kinderklinik für den Landkreis?
Vor gut zwei Wochen hatte die CSU/AL-JB Kreistagsfraktion einen Antrag gestellt, in dem sie forderten, dass eine Abteilung für Kinderheilkunde an einem Krankenhausstandort im Norden des Landkreises angestrebt werden solle. Landrat Rößle betonte, dass man natürlich nicht ohne Weiteres eine Kinderklinik im Landkreis installieren könne, man dem Thema aber offen gegenüberstehe. Derzeit lasse die Krankenhausplanung im Freistaat Bayern keine Kinderklinik zu, allerdings sei hier einiges „im Umbruch“, erläuterte Rößle. So sei unter anderem von Bundesgesundheitsminister Lauterbach ein neues Abrechnungssystem angekündigt worden, zudem seien auch im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin und der Krankenhausplanungen Änderungen geplant. „Im Entwurf ist vorgesehen, dass es zukünftig auch an Häusern der Versorgungsstufe 1, wie in Donauwörth und Nördlingen, Angebote im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin geben könnte“, informierte der Landrat.
Im Austausch mit gKU und Gesundheitsministerium
„Fix“ sei bei diesem Thema noch nichts, so Rößle, allerdings befinde er sich im Austausch mit dem gKU, habe zudem bereits Kontakt zum Gesundheitsministerium aufgenommen und sich auch mit einem niedergelassenen Kinderarzt ausgetauscht. Man wolle nun abwarten, wie das neue Gesetz dann wirklich aussehe, zudem müsse man als Grundlage eine Fallerhebung in den Landkreisen Donau-Ries und auch Dillingen vornehmen.
Der Fraktionsvorsitzende der CSU/Al-JB-Fraktion, Ulrich Lange beantragte neben einer Sondersitzung zum Thema medizinische Versorgung, die im Frühjahr 2023 stattfinden soll, auch, dass alle Mitglieder des Gremiums Einsicht in das Gutachten erhalten sollen.