Das Ergebnis dieser Überprüfung stellte Joachim Aurnhammer, Teamleiter Hochbau im Landratsamt, in der jüngsten Bauausschusssitzung vor. Insgesamt 1,6 Millionen Euro können, so Aurnhammer, an der Berufsschule eingespart werden. So könnten nach Absprache mit der Schulleitung einige Maschinen und Ausstattungsgegenstände entfallen, ohne den Unterricht zu gefährden. Eine weitere Möglichkeit Kosten zu reduzieren: Lagerschränke könnten von den Auszubildenden selbst gebaut werden. Insgesamt lassen sich dadurch rund 600.000 Euro einsparen. Auch die Fassadenflächen sollen optimiert und die Kosten so gesenkt werden. Statt einer Pfostenriegelfassade sehen die Planungen nun Standardfenster vor, so sollen weitere 340.000 Euro eingespart werden. Durch alternative Bauweisen bei Dach und Fassade reduzieren sich die Kosten um 700.000 Euro.
Keine Abstriche hingegen seien beim geplanten integrierten Fachraum möglich. Nach Absprache mit der Schulleitung, so Aurnhammer, sei der Raum in dem Arbeitsplätze als Vorbereitung für die Fertigung geschaffen werden sollen, zwingend notwendig. Auch eine Aufteilung des Vorhabens in zwei Bauabschnitte wurde von der Verwaltung geprüft, dies sei jedoch nicht sinnvoll da Provisorien und Preissteigerungen am Ende Mehrkosten verursachen würden.
Landrat wirbt für die Maßnahme
Insgesamt reduziert sich die Kostenschätzung für den Neubau des Holzzentrums auf 9,5 Millionen Euro. Allerdings seien in der Schätzung noch keine Preissteigerungen bis zum Baubeginn enthalten und die Planung sei auch noch nicht abgeschlossen, informierte Joachim Aurnhammer.
Es sei durch die Überprüfung gelungen, Kosten in nicht unerheblichem Umfang zu reduzieren, betonte Landrat Stefan Rößle. Er warb dafür das Projekt nun auch umzusetzen und erinnerte daran, wie man dafür gekämpft hatte den Sprengel in den Landkreis zu holen. Nun müsse man aber auch zur Verpflichtung stehen und Räume schaffen, so Rößle. „Wir stehen vor der Entscheidung Ja oder Nein!“, macht Rößle deutlich. Wenn man Ja sage, dann habe das nicht so sehr Auswirkungen auf den Haushalt 2023, aber auf die Jahre 2024 und 2025, so Rößle. Man bleibe dann also auch 2024 und 2025 beim ähnlichen Investitionsniveau wie 2023. Das bedeute dann nicht nur für 2023 eine Erhöhung der Kreisumlage und eine Kreditaufnahme, sondern eventuell auch für die Folgejahre.
Hopp oder Top
Für Reinhold Bittner (CSU) geht es nun um „Hopp oder Top“. Man habe der Sprengeländerung zugestimmt, nun müsse man den nächsten Schritt umsetzen, schließlich sei es auch ein Standortvorteil den Sprengel in Donauwörth zu haben. Allerdings sprach er sich auch dafür aus, zukünftige Haushalte im Auge zu behalten. Am Wochenende wolle die CSU das Thema auf ihrer Klausur eingehend besprechen.
Albert Riedelsheimer (Grüne) betonte, dass man das Handwerk stärken wolle und deshalb auch Ausbildungsmöglichkeiten schaffen müsse. Seine Fraktion sei dabei, denn man sei ein starker Landkreis und es wäre, so Riedelsheimer, eine Blamage, wenn man das nicht stemmen könnte.
Erwin Seiler (PWG) betonte ebenfalls, dass das Handwerk gestärkt werden müsse. Seiner Meinung nach solle man aber nicht im Bereich der Flächen oder der Ausstattung sparen, denn man baue für die Zukunft und nicht nur für ein bis zwei Jahre.
Investition in zukünftige Generationen
Die Investition in die Zimmererausbildung im Donau-Ries sei "folgerichtig", sagte Gabriele Fograscher (SPD). Aber auch die Einsparungen seien sinnvoll. Ihre Fraktion stünde dem Projekt positiv gegenüber und werde darüber beraten.
Michael Bosse (Freie Wähler) plädierte dafür darauf zu achten, dass die Ausstattung an der man jetzt spare nachrüstbar sei. Von den Freien Wählern gebe es ein klares Ja für die Maßnahme, die eine Investition in die Ausbildung zukünftiger Generationen sei. Dafür dürfe man, so Bosse, auch Schulden machen.
Singer (AfD) erklärte, dass diese Investition in Zukunft sehr gute Auswirkungen auf den Landkreis haben werde und man damit auch die regionale Infrastruktur stärken werde.
„Da nochmal die Bremse reinzuhauen, geht nicht!“, meinte Dr. Andreas Becker (Parteilos), betonte aber, dass man in Zukunft auch mal den Mut haben müsse ein Großbauprojekt auch gar nicht zu starten, wenn es die Haushaltssituation nicht hergebe.