Mit „Berufen“, „Verbunden im Gebet“, „Handeln,“ und „Vertrauen“ waren die Impulse überschrieben, die das Motto des Ulrichs-Jubiläums-Jahrs „Mit dem Ohr des Herzens“ aufgriffen. Sie handelten von der Vita des Heiligen Ulrichs und luden dazu ein, sich mit dem eigenen Leben und Handeln, den Sorgen und Nöten auseinander zu setzen.
Um 7.00 Uhr startete die erste Gruppe von Wittislingen, dem Geburtsort des Bistumspatrons. Über die Stationen Weisingen, Altenmünster und Hirblingen hatte die 40-köpfige Gruppe 500 Höhenmeter und 68 Kilometer zu bewältigen. Um 8.00 Uhr machte sich in Donauwörth die zweite Gruppe aus 120 Radlerinnen und Radler auf den 55 km langen Weg und nahm an den Stationen in Mertingen und Kloster Holzen weitere 60 Wallfahrer mit. Beim Zusammentreffen an der Europawiese in Gersthofen war die Freude groß und gemeinsam erspürten sie wie gut es tut, sich im Glauben zu verwurzeln, sich zu öffnen und „Kraft durchs Kreuz“ zu gewinnen.
Begleitet von der Polizei wurde der 220-köpfige Radler-Tross sicher zur Ulrichsbasilika in Augsburg geleitet und von Glockengeläut begrüßt. „Dies war ein echter Gänsehaut-Moment“, so eine Teilnehmerin, die zum ersten Mal dabei war. Erwartet wurden die Pilger von Stadtpfarrer Christoph Hänsler bei drückend heißen Temperaturen mit Weihwasser und Segen.
Im Ökumenischen Wallfahrtsgottesdienst mit Dekan Johannes Schaufler, Pfarrer Friedrich Martin, Pfarrer Wolfgang Rauch und Pfarrer Thomas Schmeckenbecher, wurde sowohl das traditionelle Ulrichslied als auch das von Liedermacher Robert Haas für das Jubiläumsjahr komponierte Lied „St. Ulrich du begleite“ lautstark und freudig gesungen. Popkantor Hans-Georg Stapff, der den Gottesdienst musikalisch gestaltete, lenkte mit seinem schwungvollen Lied „Hallo mein Herz“ die Gedanken auch auf das eigene Herz.
Pfarrer Schmeckenbecher von der evangelischen Pfarrei St. Ulrich erinnerte in der Predigt zum Schriftwort aus der Geheimen Offenbarung an die Quelle des lebendigen Wassers aus der auch der heilige Ulrich geschöpft habe und darin Vorbild sein könne. „Wer Wasser in Hülle und Fülle hat, geht oft verschwenderisch damit um. Dabei ist Wasser das kostbarste Gut, das wir haben.“ Ganz im Sinne der Ökumene gibt es im gemeinsamen Kirchhof einen Brunnen mit Trinkwasser.
Bevor die Wallfahrenden sich mit Rad, Zug oder Bus auf den Nachhauseweg machten, genossen sie im Garten des Hauses St. Ulrich Kaffee, Kuchen und Eis. Dazu hatte das Bistum Augsburg anlässlich der Eröffnung des Jubiläumsjahres eingeladen.
So fand die 19. Radwallfahrt der Seelsorge-Außenstelle Donau-Ries einen besonders schönen und fröhlichen Ausklang in ökumenischer Gemeinschaft. Neben vielen positiven Erinenrungen bleiben zwei Kerzen als Wallfahrtsgabe, die fortan in den Anliegen der Radpilger am Grab des heiligen Ulrichs brennen. (pm)