Platzgestaltung am Tanzhaus

Mehr Aufenthaltsqualität am Merkurplatz

Blick auf den Merkurplatz in Donauwörth. Bild: Lena Grimminger
Im Zuge der Tanzhaus-Sanierung wurde nun die Planung der Freianlagen vorgestellt. Die neue Gestaltung könnte auch an den verschollenen Merkurbrunnen, der Namensgeber des Platzes, erinnern.

Der Merkurplatz ist bislang ein eher unscheinbarer und nicht gerade repräsentativer Straßenzug in der Donauwörther Innenstadt. Die Gasse zwischen Tanzhaus und Stadtkommandantenhaus, die die Reichsstraße mit der Sonnenstraße verbindet, soll nun aufgewertet werden. Das Moritz Eschenlohr vom Architekturbüro MNE Landschaftsarchitekten präsentierte am Montag den Entwurf, der den Merkurplatz zu einem verkehrsfreien, attraktiven Aufenthaltsbereich machen soll.

Laut aktueller Planung soll der Merkurplatz zukünftig nur noch von Schulbussen befahren werden. Geplant sind großzügige Sitzmöglichkeiten in Form von Sitzstufen und Sitzblöcken sowie eine Terrasse des angrenzenden Lesecafés im Tanzhaus, die das Platzangebot vergrößern und zum Verweilen einladen. Außerdem sollen mehrere Bäume entlang des Weges gepflanzt werden. 

Die Mangoldstraße auf der östlichen Seite wird bewusst schlicht gestaltet, mit nur zwei vorgesehenen Sitzmöglichkeiten. Die Stadtwappen, die in die Pflastersteine entlang der Reichsstraße vor dem Tanzhaus eingearbeitet sind, sollen erhalten bleiben.

Merkurstatue gilt als verschollen

Zusätzlich machte der Landschaftsarchitekt einen Vorschlag, der an die Vergangenheit des Platzes erinnert. Vor Jahrhunderten stand auf dem heutigen Merkurplatz ein Brunnen mit einem bronzenen Standbild Merkurs. Wann genau das war, lässt sich heute nicht mehr genau sagen. Sicher ist nur, dass die Statue 1892 entfernt wurde, da sich die Vorstandschaft des katholischen Casinos an der unbekleideten Brunnenfigur störte. Die Statue wurde schließlich für wenig Geld verkauft. Was danach mit dem Donauwörther Merkur passierte, weiß niemand. Die einen sagen, er wurde zerstört, die anderen vermuten ihn in Amerika. 

Um an die Statue und den Namensgeber des Merkurplatzes zu erinnern, kann sich Eschenlohr vorstellen, an gleicher Stelle wieder einen neuen Brunnen zu errichten. Ob eine Wasserfontäne oder ein Brunnenbecken mit oder oder Statue, ist noch nicht Teil der Planungen. Der neue Brunnen würde die Aufenthaltsqualität am Merkurplatz zusätzlich steigern. 

Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Platzgestaltung auf 670.00 Euro, mit Brunnen könnten bis zu 100.000 Euro hinzukommen. 

Zeichnung der Merkurstatue aus dem Donauwörther Stadtarchiv. Bild: Jenny Wagner

Können die Busse über den neuen Platz fahren?

Der Bau- und Stadtplanungsausschuss beschloss einstimmig, die vorgestellte Planung weiterzuverfolgen. Zuvor äußerte jedoch Peter Alt (AL/JB) Bedenken, dass die Schulbusse trotz des Wegfalls der Fußgängerpoller entlang des Stadtkommandantenhauses Schwierigkeiten haben könnten, sich zwischen den neu geplanten Sitzmöglichkeiten und Bepflanzungen durchzumanövrieren. Manfred Hofer (EBD) lobte die Planungen und bezeichnete insbesondere den Brunnen als „Highlight“. Viel Grün sei unabdingbar und der Platz verliere seinen bisherigen Hinterhofcharakter. 

 

 

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