Kreistag

Grün-Sozial fordert Handeln beim Flächenfraß

Albert Riedelsheimer (links) und Nico Ach Bild: Szilvia Nagy
Die Grün-Soziale Fraktion im Kreistag fordert konsequentes Handeln in Sachen Nachhaltigkeit. Wie von Albert Riedelsheimer in der Dezember-Sitzung des Kreistags angekündigt, legt nun sie eine Resolution vor, in der gefordert wird, sparsam mit der Versiegelung von Flächen umzugehen.

Konkret geht es darum, bei den aktuellen Ausbauplänen der Bundesstraßen 25 (Anbindung Reimlingen) und B 16 (Umfahrung Tapfheim) darauf hinzuwirken, möglichst wenig landwirtschaftlich genutzte Fläche zu verbauen. „Der sorgsame Umgang mit fruchtbarem Ackerboden ist ein wichtiger Baustein, wenn man die heimische Landwirtschaft unterstützen will.“, erklärt Riedelsheimer, der selbst Landwirt im Nebenerwerb ist. Er hofft auf Unterstützung des Bauernverbandes und anderer Organisationen bei der Forderung, die sogenannten „Brezelvariante“ der B 25 bei Nördlingen ebenso wie die weitläufige Ortsumfahrung Tapfheim über den Donauwörther Stadtteil Riedlingen abzulehnen und stattdessen Varianten mit weniger Flächenverbrauch zu suchen.

Fraktionssprecher Nico Ach erwartet die Unterstützung der anderen im Kreistag vertretenen Fraktionen. Er sieht in der Resolution ein Stück Nachhaltigkeit zum Nulltarif und einen ersten Schritt zu konsequentem Handeln. „Wenn es der Landrat mit dem gerade verabschiedetem Nachhaltigkeitskonzepte ernst meint, sollte die Mehrheit reine Formsache sein“, resümiert er und kündigt weitere Vorstöße seiner Fraktion in Sachen Nachhaltigkeit an.

Ach lobt Landrat Stefan Rößle ausdrücklich für seine Kehrtwendung in Sachen biologisches Essen in den Kliniken und Seniorenheimen innerhalb des gKUs: „Nachdem die Forderung nach 80 Prozent biologischen Nahrungsmitteln aus regionalem Anbau in allen Einrichtungen des Landkreises, die Riedelsheimer im Dezember im Kreistag für die Fraktion aufstellte, noch belächelt wurde, bietet er den Vertretern der Landwirtschaft jetzt 50 Prozent im gKU an. Das ist ein großer Fortschritt!“ „Die restlichen 30 Prozent und die Schulen schaffen wir auch noch.“, formuliert es Ach optimistisch. (pm)

Resolution: Flächenfraß verlangsamen ist Nachhaltigkeit

Der Kreistag Donau-Ries spricht sich im Sinne seines in der Sitzung am 5. Dezember 2019 verabschiedeten Nachhaltigkeitskonzeptes dafür aus, gemäß Punkt 11 (Nachhaltige Städte und Siedlungen – Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten) der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen dafür aus, den Flächenverbrauch im Landkreis Donau-Ries deutlich zu verringern. Insbesondere die Versiegelung landwirtschaftlicher Fläche soll möglichst vermieden werden. Im konkreten Einzelfall soll jeweils die Alternative mit dem geringsten Anteil an Flächenversiegelung gewählt werden. Die Verwaltung wird beauftragt, diesen Beschluss bei sämtlichen Stellungnahmen zu berücksichtigen. 

Zu den derzeitigen Ausbauplänen der Bundesstraßen 25 (Anbindung Reimlingen) und B 16 (Umfahrung Tapfheim) wird das Staatliche Bauamt aufgefordert, den Grundsatz des möglichst geringen Flächenverbrauchs zu beachten. Daher wird die sogenannten „Brezelvariante“ der B 25 bei Nördlingen ebenso wie die weitläufige Ortsumfahrung Tapfheim über den Donauwörther Stadtteil Riedlingen abgelehnt. Stattdessen sind Varianten mit weniger Flächenverbrauch zu finden.