In einer sehr ungewöhnlichen Konstelation wurde heute der Haushalt für das Jahr 2020 vom Kreistag verabschiedet. Per Umlaufverfahren stimmten alle Mitglieder des Kreistags für einen Ferienausschuss und segneten die Kandidaten ab. Deshalb waren heute nur sechzehn Mitglieder anwesend. Eröffnet wurde die Sitzung von Landrat Rößle mit einer Schweigeminute. Bevor es an den Haushalt ging, informierte Rößle über den aktuellen Sachstand in der Corona-Krise.
Kreisumlage gesenkt
Anschließend wurde der Haushalt vorgestellt. "Unser Haushalt ist grundsolide, wir brauchen keine neuen Kredite und können so schuldenfrei bleiben. Außerdem haben wir die Kreisumlage gesenkt und die Kommunen damit um 900.000 Euro entlastet", so der Landrat. "Wir investieren 19 Millionen Euro in den Hochbau, 2,7 Millionen Euro in den Tiefbau und unterstützen das gKU mit 1,15 Millionen Euro", führte Rößle aus. Außerdem kündigte er an, die Rücklagen des Landkreises anzupacken. "Aus den Rücklagen entnehmen wir eine Millionen Euro. Diese fließt zu gleichen Teilen in den Vermögens- und in den Verwaltungshaushalt um aufgrund der aktuellen Situation handlungsfähig zu sein. Das Geld erhalten wir im Jahr 2021 im Normalfall wieder aus dem Katastrophenschutzfond", so Rößle weiter ehe er das Wort an Kreiskämmerer Franz Hlouschek übergab. Dieser stellte die Zahlen in aller Kürze vor.
Haushalt umfasst 154 Millionen Euro
Der Haushalt erreicht im Jahr 2020 ein Volumen von rund 154 Millionen Euro. Damit fällt er um 3,5 Millionen Euro geringer aus, wie im Jahr 2019. Der Verwaltungshaushalt umfasst 129,3 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt 24,6 Millionen Euro.
Die Einnahmenseite entwickelt sich weiter nach oben. In diesem Jahr rechnet der Kreis mit Einnahmen in Höhe von 108 Millionen Euro. Der Großteil - 82,5 Millionen Euro - kommen von der Kreisumlage. Durch verschiedene Zuführungen (Verwaltungshaushalt, Investitionszuweisungen, etc.) mit fast 26 Millionen Euro ensteht so der Einnahmenblock in Höhe von rund 134 Millionen Euro. Dem gegenüber stehen Ausgaben wie die Bezirksumlage (40 Millionen Euro), die Personalkosten (26 Millionen Euro) und die Sozialen Leistungen (11,5 Millionen Euro).
Im Hochbau investiert der Landkreis allein 17 Millionen Euro in seine Schulen. Der größte Kostenblock mit 7,9 Millionen Euro ist die Realschule Rain, gefolgt vom THG Nördlingen mit 4,5 Millionen Euro. Weitere 630.000 Euro fließen über den Digitalpakt an die Schulen, 250.000 Euro werden für schnelles Internet an den Bildungseinrichtungen investiert. Für den Erhalt der Kreisstraßen und deren Ausbau investiert der Kreis 2,1 Millionen Euro. Allein für den Erhalt sind 760.000 Euro für Deckenbaumaßnahmen eingeplant.
Wie vorab vereinbart wurde, verzichtete man auf eine Aussprache und nahm den Haushalt einstimmig an.