27. Juli 2021, 16:51
Kreistag

Mobile Luftreiniger für landkreiseigene Schulen

Symbolbild. Bild: iStock/Jomkwan
In seiner gestrigen Sitzung hat der Kreistag Donau-Ries die Anschaffung von mobilen Luftreinigern für die landkreiseigenen Schulen beschlossen. 40 von 56 Kreisrät*innen sprachen sich für die Anschaffung aus.

Für 191 Klassenräume schafft der Landkreis nun mobile Luftreiniger an. Bei der Menge an Geräten, muss allerdings eine europaweite Ausschreibung im offenen Verfahren erfolgen, für das rund 8 bis 9 Wochen Zeit eingeplant werden müssen. Ein Einsatz der der Geräte vor  Weihnachten ist also unwahrscheinlich. Den Antrag, die kreiseigenen Schulen mit den Luftreinigern auszustatten, hatte die Fraktion Grüne/Linke/Frauen Mitte Juli gestellt. Bei der anschließenden Bedarfsabfrage waren im Vorfeld die einzelnen Schulen miteinbezogen worden. 

Für die Anschaffung erwartet die Kreiskämmerei Kosten von über 640.000 Euro. Hinzu kommen nicht förderfähige Kosten für mögliche bauliche Umrüstungen und Kosten für den Fachplaner, dass sich die Investitionskosten auf mindestens 700.000 Euro belaufen. 

Rund 50 Prozent der Kosten werden dabei vom Staat gefördert. So können maximal 344.000 Euro an Fördermitteln erwartet werden.  

Zusätzliche Kosten

Neben den Investitionskosten werden außerdem nicht unerhebliche, laufende Kosten erwartet, erklärte Martin Müller von der Kreiskämmerei.  Für Filterwechsel, Strom und Wartung würden so rund 400 Euro im Jahr pro Gerät hinzukommen. Bei der Frage, ob eine Klasse in Quarantäne muss oder nicht spielen die Luftreiniger allerdings keine Rolle. Und auch eine Fensterlüftung kann durch den Einsatz der Geräte nicht entfallen. 

Luftreiniger als Zusatzchance

Klar für den Einsatz der Luftreiniger sprach sich Ulrich Lange der der Vorsitzende der CSU/AL-JB-Fraktion aus. Man müsse diese "Chance nutzen". Es gäbe durch die Geräte eine Chance auf Zusatznutzen und auf Präsenzunterricht. 

Dieser Meinung schloss sich auch Albert Riedelsheimer (Grüne/Frauen/Linke) an. Die Geräte böten die Chance möglichst lange Präsenzunterricht stattfinden zu lassen und würden das Ansteckungsrisiko minimieren. Für ihn sei es wichtig, die Geräte möglichst zu Schuljahresbeginn einzusetzen. 

Helmut Beyschlag (PWG) meinte, dass es eine "schwierige Entscheidung" sei. Die Meinungen in seiner Fraktion seien sehr unterschiedlich. Zwar müsse alles versucht werden, um die Situation zu verbessern, trotzdem müsse man auch mögliche Nachteile sehen. Es könne nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob die Kosten-Nutzen-Rechnung am Ende aufgehe. Ein weiterer Nachteil sei auch die Lärmentwicklung, die von den Geräten ausgehe.

Peter Moll (SPD) argumentierte, dass man jede Chance, die sich bietet, nutzen müsse, um Distanzunterricht zu vermeiden. Man müsse aber auch die Energie bedenken, die von den Geräten verbraucht wird. 

Für Michael Bosse (Freie Wähler) stellen die Luftreiniger einen "Mosaikstein" dar, um die Belastungen für die Kinder zu senken, die eine der großen leidtragenden Gruppen in der Pandemie seien. Den "Lärm" müsse man für die Beseitigung der Viren in Kauf nehmen. 

Bei der anschließenden Abstimmung sprachen sich 40 von 56 Kreisrät*innen für die Anschaffung der mobilen Luftreiniger aus.