Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Donauwörther Stadtrat fordert ein radikales Umdenken in Sachen Klimaschutz. Im Vorfeld des Weltklimagipfels in Glasgow haben sie in einem umfassenden Antrag grundsätzliche Strukturveränderungen, die Erarbeitung von Aktionsplänen und konkrete Maßnahmen für die sofortige Umsetzung gefordert. Dabei sind einige Maßnahmen auch ohne großen finanziellen Aufwand umsetzbar.
Aus den Folgen des Klimawandels lernen
Umweltbürgermeister Albert Riedelsheimer fordert, dass bei allen Beschlüssen der Stadt vor ihrer Verabschiedung Verbesserungsmöglichkeiten bezüglich der Auswirkungen auf das Klima geprüft werden. „Unsere Partnergemeine Perchtoldsdorf praktiziert dies bereits seit zwei Jahren mit guten Erfolgen. Wir sollten auch Klimapartner sein.“ formuliert er knapp. Daneben möchte er von der Stadtverwaltung einen Aktionsplan zu einer CO2-neutralen Verwaltung. „Wir müssen jetzt konkret Handeln, weiteres Hinausschieben verursacht mehr Schäden und kostet im Endeffekt mehr Geld. Wir müssen aus den immer deutlicher werdenden Folgen des Klimawandels lernen“, so Riedelsheimer weiter.
Stadträtin Katja Heinrich möchte das Ziel der Klimaneutralität unter anderem bei der Gestaltung von zukünftigen Baugebieten und bei künftigen Bauprojekten umsetzen. „Wir müssen eine klimaneutrale Energieversorgung, nachhaltige Bauweise, der Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr und die Verhinderung von unnötiger Bodenversiegelung Berücksichtigung finden. Bei der Vergabe von Baugrundstücken sollten diejenigen bevorzugt werden, die ökologisch bauen.“
Mehr Ladestationen für E-Bikes in Donauwörth
Fraktionsvorsitzende Bärbel Stahl drängt darauf, endlich mehr Fahrradabstellplätze an allen zentralen Stellen der Innenstadt zu installieren. „Donauwörth liegt an mehreren überregionalen Radwegen und wird immer häufiger von Radtourist*innen mit Pedelecs angefahren, deshalb müssen bei allen Radabstellanlagen Ladestationen angebracht werden. Wir brauchen aber auch Fahrradabstellboxen für teure Räder und vor allem viel mehr Entschlossenheit beim Radverkehr.“
Stadträtin Katrin Gleißner sieht hingegen erhebliches Potential im Bereich der konsequenten Mülltrennung: „Dieses Thema spielt beim Klimaschutz eine nicht unerhebliche Rolle. Die Menschheit verbraucht jährlich 60 Prozent mehr natürliche Rohstoffe als die Erde produziert. Durch Recycling werden 3,1 Millionen Tonnen klimaschädlicher Gase wie CO2 eingespart – damit ist Recycling auch Klimaschutz und sollte in jeder Schule und jedem Verwaltungsgebäude unserer Stadt zur Pflicht werden.“, fordert Gleißner. (pm)