Während die Donauwörther Kernstadt auf einer Höhe von 410 Metern über dem Meeresspiegel liegt, sind es bei der Parkstadt sogar über 500 Höhenmeter - bei einer Distanz von wenigen hundert Metern eine ordentliche Steigung. Wie man diese Steigung überwinden kann, beschäftigt die Stadt Donauwörth schon seit Jahren. Dabei steht auch immer der Fuß- und Radverkehr im Fokus, da die Straßenanbindungen jeweils gegeben sind. Allerdings sind die Wege für den nicht motorisierten Verkehr steil, nicht barrierefrei und in einem schlechten Zustand. Warum nicht also die Idee einer Seilbahn wieder aufgreifen? Zumal die Verkehrsverbindung zwischen Innenstadt und Parkstadt an größerer Bedeutung gewinnt, wenn schon bald das neue Wohnviertel für über 2000 Menschen im Alfred-Delp-Quartier entsteht. "Eine Seilbahn hätte auf jeden Fall ihren Charme und wäre für die Stadt Donauwörth ein Alleinstellungsmerkmal", so Oberbürgermeister Jürgen Sorré. "Allerdings ist ein solches Projekt für die Stadt alleine nicht stemmbar. Das muss man ganz deutlich so sagen."
Mit dieser doch klaren Aussage des Stadtoberhaupts wäre das Thema eigentlich abgehakt. Aber nur eigentlich, denn Stadträtin Birgit Rößle warf ein, sich an die Metropolregion München zu wenden. Diese planen eine Internationale Bauausstellung (IBA) unter dem Themenschwerpunkt "Räume der Mobilität."
Wie die IBA in Donauwörth wirken könnte
Die Diplom-Geographin Iris Beck ist Ansprechpartnerin für die IBA bei der Metropolregion München. Angeregt wurde das Projekt durch die Landeshauptstadt München. "Für die Metropolregion München geht man auch in den kommenden Jahren von einem kontinuierlichen Wachstum aus. Das heißt, dass auch der Verkehr wächst. Wir brauchen also Lösungen für die Mobilität der Zukunft. Hier brauchen wir einen Bewusstseinswandel und einen Innovationsprozess. Hierfür ist eine IBA ein geeignetes Instrument", so die Geographin. Geplant ist die IBA mit dem Start im Jahr 2022.
Um bei der IBA berücksichtigt zu werden, muss man einige Dinge vorweisen können. "Wir wollen bei der IBA experimentelle und neue Dinge präsentieren. Dazu kann beispielsweise auch die Idee einer Seilbahn für die Verbindung zweier Stadtteile gehören. Die Stadt Donauwörth müsste in diesem Zuge dann mit einer Bewerbung auf die Geschäftsstelle der IBA zukommen und sich bewerben. Die Mitarbeiter der IBA Geschäftsstelle unterstützen dann u.a. bei der weiteren Qualifizierung der Projekte, bei der Vernetzung mit Partnern und der Akquise von Fördergeldern erklärt Iris Beck weiter. Bis es soweit ist, dauert es aber noch ein wenig. "Wir befinden uns gerade in der Gründungsphase, um 2022 starten zu können", so Beck. Vielleicht ist diese Gründung auch ein Start, für die Donauwörther Seilbahn.
In der Sitzung des Werk- und Umweltausschusses wurde übrigens entschieden, sich mit der Metropolregion München über das Vorhaben auszutauschen, sowie die bestehenden Wege zu sanieren und aufzuwerten, sowie entlang der Jurastraße einen Geh- und Radweg anzulegen. Das hatten zwei beauftragte Büros aus München und Aachen empfohlen.