Zwar haben sich die Mitglieder des Stadtrates Anfang April zu einem Workshop in Sachen Tanzhaus getroffen, wirklich einig, wie es mit dem Gebäude nun weitergeht, wurde man sich allerdings nicht. Klar war bislang nur: Das Tanzhaus soll ein "Frequenzbringer" für die Innenstadt werden. Wie berichtet, wurden beim Workshop verschiedene Varianten erarbeitet, wie das Tanzhaus in Zukunft aussehen könnte. So sieht Nutzungsvariante 1 den Stadtsaal im Erdgeschoss vor. Zusätzlich könnte die Touristinformation und das städtische Kulturbüro in das Haus einziehen. Möglich wäre, dass zusätzlich ein öffentliches Café integriert wird. Die zweite Variante kombiniert Stadtsaal, Gastronomie, Touristeninformation, Kulturbüro und Tagungsräume im Tanzhaus. Zusätzlich könnte dann auch ein Hotelbetrieb mit Seminarräumen oder die Stadtbibliothek im Gebäude in der Reichsstraße untergebracht werden.
Neubau oder Sanierung?
Welche Kosten bei diesen Varianten - jeweils bei Abriss und Neubau oder einer Sanierung des Gebäudes - für die Stadt entstehen, soll jetzt in einer Machbarkeitsstudie untersucht werden. Dass hat der Stadtrat in einer Sitzung am Dienstag entschieden, obwohl einige Räte nicht dafür stimmten, auch die Kosten einer Sanierung zu ermitteln. Michael Bosse (FW/PWG) sagte, eine Neustrukturierung sei nur mit einem Neubau des Tanzhauses möglich. Wenn es nach ihm ginge, sollte aber erst der Neubau einer Stadthalle in Angriff genommen werden. Stadtrat Dinger (ÖDP) schlug vor, eine solche Mehrzweckhalle an der Stelle der sanierungsbedürftigen Neudeggerhalle zu errichten. Auch Manfred Hofer (EBD) will "komplett anders denken". Ein Neubau sei die Chance, etwas Tolles und Modernes zu schaffen. Josef Reichensberger (JB/AL) wünscht sich vor allem, in die Planungen auch Parkmöglichkeiten im Spindeltal mit einzuplanen. Heinrich Kopriwa (SPD) sprach sich für eine Machbarkeitsstudie für alle möglichen Varianten aus. Ob Neubau oder Sanierung in Frage kommen, sollen verlässliche Zahlen zeigen. Auch Wolfgang Fackler (CSU) will sich beide Optionen offen halten, um sich am Ende für die wirtschaftlichste Variante zu entscheiden.
Stadtsaal, Tourist-Info und Kulturbüro sollen ins Tanzhaus
Fast alle Stadträte stimmten dafür, dass bei einer Neuausrichtung des Tanzhauses der Stadtsaal enthalten sein wird. Nur Albert Riedelsheimer (Grüne) regte an, sich nur auf eine Stadthalle zu konzentrieren. "Zwei Veranstaltungssäle sind zu teuer", sagt er. Als Frequenzbringer sieht er Ärzte im Tanzhaus sowie die Stadtbibliothek.
Einzelhandelsflächen sollen bei der Neuausrichtung des Tanzhauses allerdings nicht geschaffen werden. Man möchte bestehenden Geschäften keine Konkurrenz machen. Auch die Unterbringung der Musikschule im Tanzhaus steht nun nicht mehr zur Debatte, denn der Leiter der Musikschule, sprach sich zuletzt gegen diesen Standort aus.