Im gut besuchten Saal erläuterte der SPD-Landratskandidat Peter Moll nach einer kurzen Vorstellung seiner Vita seine Ideen und Visionen für den Landkreis. Als leitender Ministerialrat im Staatsministerium für Gesundheit und Pflege wisse er genau, wie Verwaltung laufe, und könne so das Landratsamt effizient und effektiv leiten.
Inhaltlich legte Moll vier seiner wesentlichen Bereiche dar. Die Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) sei essentiell, weil ein großer Teil der Bevölkerung stark in seinen Möglichkeiten eingeschränkt sei, wenn es keine regelmäßige Taktung im öffentlichen Nahverkehr gebe. Als Beispiel für eine gut funktionierende Lösung nannte Moll den Stadtbus in Donauwörth, der die Stadtteile mindestens einmal die Stunde anfahre und an dessen Entwicklung er als ÖPNV-Referent beteiligt sei. Ferner sei auch die Reaktivierung der Hesselbergbahn ein wichtiger Schritt hin zu einer ökologischen Mobilität innerhalb des Landkreises.
Ein zweiter wichtiger Punkt für ihn seien die Donau-Ries Kliniken. Moll betonte, dass eine ausreichende medizinische Versorgung eine absolute Notwendigkeit darstelle und dass diese nicht immer zwangsläufig kostendeckend sein müsse. Denn für eine gute medizinische Versorgung sei Geld immer sinnvoll angelegt.
Als nächsten Punkt führte er die effektivere Aufstellung der Verwaltung an. Es könne nicht angehen, dass das Landratsamt für die Bearbeitung von Bauanträgen andere Bearbeitungszeiten im Vergleich mit den beiden Großen Kreisstädten Donauwörth und Nördlingen aufweise, die in eigener Verantwortung über Bauanträge entscheiden könnten. Die Verwaltung müsse intern besser vernetzt werden und mehr zusammenarbeiten: „Als Führungskraft muss man auch führen können“, erläuterte Peter Moll. Abschließend rief SPD-Landratskandidat Moll zu mehr Solidarität unter den Kommunen auf und entlarvte die Rücknahme der Kreisumlagenerhöhung als Blendwerk. Denn die Rücknahme erfolgte nur nach kräftiger Erhöhung der Kreisumlage in der Vergangenheit.
Heydeckers Haus für Oettingen
In einem zweiten Teil der Veranstaltung erläuterte der SPD-Bürgermeisterkandidat Thomas Heydecker seine Vorstellungen für Oettingen. Im Zuge dessen gab er die Ergebnisse des Bürgerdialogs bekannt, der mit den Hausbesuchen gestartet wurde. Die Ergebnisse des Bürgerdialogs „GeLOeSt“ (Gemeinsam entwickelte Lösungen für Oettingen und die Stadtteile) unterstreichen, dass die Frage um die Innenstadtentwicklung die Bürgerinnen und Bürger am meisten am Herzen liege und beschäftige. Dazu habe er bereits umfangreiche Lösungsansätze aufgezeigt, angefangen vom Innenstadt-Manager über eine Kooperation mit einer Hochschule bis hin zu konkreten Ideen wie beispielsweise Pop-up-Stores, bei denen vorübergehend in leerstehenden Geschäftsräumen wechselnd ein Einzelhandelsgeschäft betrieben wird.
Auch ein Bürgerladen mit Cafe-Betrieb a la Samocca könne die Innenstadt beleben und als Begegnungsstätte dienen, wenn er sich klar und deutlich von den bestehenden Einkaufsmöglichkeiten am Sauereck abhebt und so eine Marktnische besetzen kann. Gerade Transparenz und Bürgerbeteiligung sei laut Heydecker die Grundlage guter Politik. Auf dieser Basis, dem Fundament, stünden in seinem „Haus für Oettingen“ die Säulen Ökonomie, Soziales, Ökologie und Wohnraum. Nur so könne die Attraktivität in der Gegenwart auch für die Zukunft erhalten bleiben.
Man müsse sich auf die großen Veränderungen, die gerade weltweit und auch in Europa und Deutschland stattfinden, einstellen. Sie werden auch Oettingen verändern, so dass das Zepter des Handelns und Gestaltens in die Hand genommen werden müsse. „Das traue ich mir von meiner Ausbildung und meinem Naturell zu“, ist sich der Diplom-Volkswirt und Master of Science Business Management sicher. (pm)