Von links: Jürgen Präg (Stadtwerke Nördlingen), Martin Bickelein (Technischer Werksleiter der Stadtwerke), OB David Wittner, Gerhard Stimpfle (Stadtwerke), Sascha Frick (Meierguss) und Stefan Weis (Meierguss) präsentieren am Gerd-Müller-Platz die neuen Nördlinger Gully-Deckel. Bild: Thomas Oesterer
In Nördlingen verschönern zukünftig individuell gegossene Gully-Deckel das Stadtbild. Darauf zu sehen: Die fünf Stadttore und der Daniel als Symbole der historischen Altstadt.

Möglicherweise ist dem ein oder anderen Nördlinger in den vergangenen Tagen bereits eine kleine Veränderung in der Innenstadt aufgefallen - dort wurden alte Standard-Gully-Deckel durch neue Schmuckabdeckungen ersetzt. Am heutigen Dienstag wurden die neuen Gully-Deckel erstmals offiziell vorgestellt und der Öffentlichkeit präsentiert. Über die letzten Jahre habe sich die Stadtverwaltung immer wieder die Frage gestellt, warum es in Nördlingen keine individuellen Schachtdeckel mit dem Stadtwappen oder einem vergleichbaren Symbol gäbe, erklärte OB David Wittner im Rahmen der offiziellen Vorstellung. Demnach sei auf dem Erstentwurf zunächst nur das Stadtwappen zu sehen gewesen. Mittlerweile wurde das Wappen allerdings durch Symbole ergänzt, die die Nördlinger Altstadt repräsentieren. Darauf zu sehen: Die fünf Stadttore und der Daniel in einem Kreis angeordnet. "In Nördlingen sind so viele Dinge rund. Unsere einzigartige Stadtmauer von oben, der Rieskrater oder der Ball, gegen den Gerd Müller Zeit seines Lebens trat - warum also nicht auch das neue Design auf unseren Kanaldeckeln", so Wittner.

Eine neue Schmuckabdeckung wird in Nördlingen schräg gegenüber vom Gerd-Müller-Platz auf der Straße eingesetzt. Bild: Thomas Oesterer

Rund 400 neue Abdeckungen denkbar

Die neuen Abdeckungen sollen besonders dort zum Einsatz kommen, wo viele Fußgängerinnen und Fußgänger unterwegs sind und selbst das wird für die Nördlinger Stadtwerke in den kommenden Monaten keine leichte Aufgabe. So befinden sich in der Nördlinger Innenstadt aktuell rund 400 Deckel, die fußläufig gut erreichbar sind und für die neuen Schmuckabdeckungen in Frage kommen. Im gesamten Stadtgebiet und den Stadtteilen seien es laut Martin Bickelein, Technischer Werksleiter der Stadtwerke, sogar 4500 - 5000 Kanäle und Schächte - eine solch weitläufige Umsetzung sei allerdings nicht realisierbar und auch nicht zweckmäßig.

Dass die Verschönerung auch mit enormem finanziellen Aufwand verbunden ist, zeigt sich spätestens bei einem Blick auf die Kosten pro Kanaldeckel. "Je nach Größe, Gewicht und Variante betragen die durchschnittlichen Kosten rund 400 Euro pro Deckel", bestätigt Sascha Frick, Verantwortlicher für "Anwendung und Technik" bei MeierGuss. Das Unternehmen aus Rahden produzierte im Vorfeld die individuellen Deckel für die Stadt Nördlingen und präsentiert diese auch direkt in den kommenden Wochen auf der IFAT - der Weltleitmesse für Umwelttechnologie - in München.