Samuel Oppold, angehender Zimmerer aus Westerhofen in Baden-Württemberg, ist Gewinner des diesjährigen Azubi-Stipendiums von Contorion. Der Online-Fachhändler für professionelles Handwerk verleiht damit zum zweiten Mal in Folge das Stipendium für Auszubildende im Handwerk im Gesamtwert von 3.000 Euro. Der 18-jährige Auszubildende Samuel Oppold verfolgt schon seit Kindheitstagen den Traum, Häuser zu bauen. Nach seinem Abitur hat er sich deshalb für eine Ausbildung als Zimmerer entschieden, die er seit September dieses Jahres im Holzbauunternehmen Taglieber Holzbau in Oettingen, Bayern, absolviert.
Das war das Azubi-Stipendium 2021
Im Zeitraum vom 14. Juni bis 22. August haben sich 185 Auszubildende aus über 20 Gewerken um das Stipendium von Contorion beworben. Mehr als 55 % der Bewerber*innen sind über Social-Media-Kanäle auf das Azubi-Stipendium aufmerksam geworden.
Im September wählte die Jury fünf Bewerber*innen für das digitale Finale am Freitag, den 1. Oktober, aus. Hier konnten die Finalist*innen die Jury von ihrer Leidenschaft fürs Handwerk und ihrer Motivation für das Stipendium überzeugen. Im Anschluss kürte die Jury drei Preisträger*innen: Neben dem Gewinner Samuel Oppold belegt Johanna Riggenmann (Klavier- und Chembalobauerin im 4. Lehrjahr) den zweiten Platz und Lina Maria Goldbach (Geigenbauerin im 3. Lehrjahr) den dritten Platz. Zur Jury gehörten Tobias Tschötsch, Gründer und Geschäftsführer bei Contorion, Andreas Lehmann, Ausbilder und Senior Vice President Operations bei Contorion, die Zimmergesellin Katja Wiesenmüller aus Oyten und der Malermeister Andy Hansen aus Husum.
“Für mich war es eine Ehre, als Jury-Mitglied beim Azubi-Stipendium von Contorion mitzuwirken”, sagt Katja Wiesenmüller. “Doch es war auch eine unglaublich schwere Aufgabe. Ich habe größten Respekt vor allen Bewerber*innen, sie leisten Großartiges und lieben ihr Handwerk sehr. Uns als Jury ist es deshalb wirklich schwer gefallen, eine Entscheidung zu treffen.” Tobias Tschötsch ergänzt: “Mich beeindruckt die Leidenschaft und Begeisterung der jungen Menschen für ihr Handwerk. Alle Finalist*innen haben diese zum Ausdruck gebracht. Am Ende waren wir uns aber einig, dass Samuel der Gewinner 2021 ist. Schon als Kind hatte er den Wunsch, Häuser aus Holz zu bauen. Heute, gerade mal 18 Jahre jung, hat er große Pläne für die Zukunft, unter anderem möchte er die Nachhaltigkeit im Zimmereihandwerk vorantreiben. Auf diesem Weg wollen wir ihn unterstützen.”
Deshalb fördert Contorion angehende Handwerker*innen
Während das Handwerk den Nachwuchs- und Fachkräftemangel beklagt, sind die Ausbildungsbedingungen für angehende Handwerker*innen schlecht. Das spiegelt sich auch in vielen der Bewerbungen um das Azubi-Stipendium von Contorion wider: Auszubildende nehmen zum Teil mehr als 200 km Hin- und Rückfahrt in Kauf, um zur Arbeit oder Berufsschule zu kommen. Sie ziehen aus ihrem Elternhaus, um näher am Arbeitsplatz zu sein und versuchen, von ihrem geringen Ausbildungsgehalt Miet- und Lebenshaltungskosten zu finanzieren. Arbeitsbetriebe und -prozesse sind veraltet, die Firmen klein und unterbesetzt. Viele Auszubildenden wünschen sich moderne Betriebe und finanzielle Unabhängigkeit, um sich neben der Ausbildung Werkzeug für eigene Projekte leisten zu können. “Zu sehen vor welchen Schwierigkeiten die jungen Auszubildenden im Handwerk stehen, bestärkt uns darin, im nächsten Jahr das Azubi-Stipendium wieder auszuschreiben”, sagt Tschötsch. (pm)