Was die Familien Pemper und Schenavsky vor 50 Jahren gewagt haben, war für das Donauwörth der 70er-Jahre ein echter Meilenstein. Nach nur sechs Monaten Bauzeit eröffnete pünktlich zum Weihnachtsgeschäft am 29. November 1974 das "Krone-Center" an der Westspange. Es war ein "Aufbruch in eine neue Ära", sagte die heutige Geschäftsführerin der S+P Immobilien Gruppe, bei der Geburtstagsparty am Donnerstag.
Einen so großen Verbrauchermarkt hat es weit und breit nirgends gegeben und das Gebäude stach schon allein wegen seiner außergewöhnlich achteckigen Form heraus. Neu zur damaligen Zeit war auch das Selbstbedienungskonzept der Firma Kathreiner aus Poing bei München, die das Warenhaus anfangs betrieb. Im Obergeschoss gab es damals noch ein Möbelhaus und eine Diskothek.
1997 schloss die S+P Immobilien Gruppe dann einen neuen, langfristigen Mietvertrag mit Kaufland. Das Gebäude wurde daraufhin umgebaut, man errichtete das Parkdeck und installierte mehrere kleinere Ladengeschäfte im Eingangsbereich. 1999 übernahm schließlich die Rewe Group mit Toom den damaligen Marktkauf Baumarkt. Seit 26 Jahren betreibt die Familie Kerndl die Tankstelle mit Waschstraße und ein treuer Mieter ist auch das Fitnessstudio Platinum im Obergeschoss. "Ein pulsierendes Zentrum des modernen Einzelhandels", beschreibt Pemper das Einkaufscenter am Neurieder Weg. Errichtet wurde es damals auf der "grünen Wiese", heute ist es umgeben von Gewerbe, Schulen und Wohnbebauung.
800.000 Kund*innen im Jahr
Als "absoluten Gewinn" bezeichnete auch Oberbürgermeister Jürgen Sorré das Einkaufscenter. Schließlich nutzen nicht nur Donauwörther*innen die Einkaufsmöglichkeit, auch Menschen aus dem Umland kommen deswegen nach Donauwörth. Auf 5.300 Quadratmeter bietet Kaufland über 42.000 Artikel an. 10 Prozent davon seien regionale Produkte, so Susanne Gehle, Geschäftsführerin von Kaufland Immobilien Deutschland. 800.000 Kunden und Kundinnen zählt ihr Unternehmen jährlich am Standort Donauwörth. Beschäftigt sind im Donauwörther Kaufland rund 100 Mitarbeiter*innen, zwölf davon arbeiten schon seit den Kathreiner-Zeiten im Verbrauchermarkt an der Westspange.
10.000 Euro spende für Hochwasserhelfer und Jugendcafé
Der Verbrauchermarkt und das Gebäude seien ein Teil der Donauwörther Stadt- und Wirtschaftsgeschichte, so OB Sorré. Geschäftsführerin Gaby Pemper nahm das Jubiläum auch zum Anlass, um sich bei den langjährigen Mietern und bei der Stadt Donauwörth zu bedanken. Sie übergab eine Spende in Höhe von 10.000 Euro an den Oberbürgermeister. Davon sollen 5000 Euro an die Hochwasserhelfer aus Auchsesheim und Zusum gehen, weitere 5000 Euro sind für das Donauwörther Jugendcafé bestimmt.