Die Donauwörther Reichsstraße. Bild: Mara Kutzner
Die Stadt Donauwörth nutzt das Angebot der IHK Schwaben, das Gewerbetreibenden Seminare zu den Themen digitale Sichtbarkeit, Kundenbindung und Einkaufserlebnis bietet.

Bereits vor der Corona-Krise standen die Innenstädte unter Druck. Immer mehr Menschen kaufen bei großen Onlinehändlern ein. Zudem locken vermehrt Einkaufsmöglichkeiten fernab der Stadtzentren. Diese Trends werden auch nach der Pandemie bestehen bleiben. Die Stadt Donauwörth nutzt deshalb das Angebot der IHK Schwaben, das Gewerbetreibenden Seminare zu den Themen digitale Sichtbarkeit, Kundenbindung und Einkaufserlebnis bietet. Auch ein Workshop zur Standortsicherung mit den Experten für Marketing und Kommunalentwicklung der imakomm Akademie GmbH ist Teil des Kooperationsprojekts. 

Zentren müssen vielfältige Besuchsanlässe bieten

"Die Bedeutung der Innenstadt ist groß, gerade in kleineren Städten wie Donauwörth", sagt Oberbürgermeister Jürgen Sorré: „Städte brauchen lebendige Zentren, da sie viele Funktionen erfüllen: Begegnungsort, kultureller Mittelpunkt, historisches Zeugnis, Verwaltungssitz und Marktplatz.“ „Bislang waren Handelsbetriebe der wichtigste Anlass, um städtische Zentren zu besuchen“, erklärt IHK-Handelsexpertin Elke Hehl: „Das Einkaufsverhalten hat sich verändert. Mit weitreichenden Folgen: Schwächelt der Einzelhandel als Frequenzbringer, sind die Zentren als Ganzes in Gefahr. Städte sollten daher vielfältige Besuchsanlässe schaffen. Wir möchten sowohl unseren Unternehmen als auch den Kommunen rechtzeitig eine Hilfestellung an die Hand geben, um diesem Wandel zu begegnen.“

Zielgruppe sind Gewerbetreibende in mittelgroßen Städten

Die IHK Schwaben hat dazu ein Förderangebot ausgearbeitet, das sich an mittelgroße Städte in Bayerisch-Schwaben mit einer Einwohnerzahl zwischen 10.000 und 25.000 richtet. „Solch ein Angebot macht nur dann Sinn, wenn die individuellen Gegebenheiten vor Ort berücksichtigt werden. Daher haben wir von Anfang an die Stadt und die City-Initiative Donauwörth eingebunden“, berichtet Hehl.

Bereits in den ersten Gesprächen im April 2021 zeigte sich, dass die Donauwörther neben dem Schulungsangebot auch den Workshop zur Standortsicherung nutzen möchten. „Das Ergebnis des Workshops ist völlig offen. Wir zielen jedoch bewusst auf kurzfristig umsetzbare Maßnahmen ab ohne strukturelle Veränderungen, die die Umsetzung von konkreten Maßnahmen für die Innenstadt beschleunigen, außen vor zu lassen.“, erklärt Dr. Peter Markert. Er ist Geschäftsführer bei der imakomm Akademie GmbH, die die IHK Schwaben für den Workshop beauftragt hat.

An einem soliden wissenschaftlichen Fundament wird es jedoch nicht fehlen: „In den letzten Wochen führten wir eine Online-Umfrage, Experteninterviews und eine Ortsbegehung durch. Die Donauwörther Akteure haben uns umfassenden Einblick gewährt, so dass wir im Workshop lebhaft diskutieren und passende Lösungen erarbeiten konnten“, so Markert. (pm)