„Tagtäglich gibt es Presseberichte in ganz Deutschland, dass der Fachkräftemangel immer mehr zum Problem wird. Das trifft auch uns“, so Landrat Stefan Rößle in seiner Begrüßung. Sollte es in nächster Zeit zu einer Wirtschaftsflaute kommen liege das dann auch daran, dass gewisse Branchen keine Mitarbeiter und keine Auszubildenden mehr haben, so der Landrat weiter. „Vor knapp zwei Jahren sei die Idee geboren, ein Bündnis ins Leben zu rufen und dadurch noch enger und abgestimmter als bisher zusammenzuarbeiten. Ziel des Zusammenschlusses sei unter anderem die Förderung von Kooperationen bei Unterstützungsangeboten zur Fachkräftesicherung und Fachkräftegewinnung. Zweimal im Jahr wollen sich die Mitglieder in Zukunft treffen, um über anstehende Planungen zu sprechen und gemeinsame Maßnahmen zu koordinieren. „Es ist etwas Einmaliges, dass sich in einem Landkreis alle relevanten Kräfte zusammentun, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, so der Landrat. Man habe sich außerdem dazu entschieden nur institutionelle Partner in das Bündnis aufzunehmen, um die Übersichtlichkeit zu wahren. An der Kooperation beteiligen sich Agentur für Arbeit Donauwörth, die Handwerkskammer für Schwaben, die IHK Schwaben, der Landkreis Donau-Ries, die Technologie Centrum Westbayern GmbH, der DGB Kreisverband Donau-Ries, der Bayerische Bauernverband Donau-Ries und der Wirtschaftsförderverband DONAURIES e. V. Koordiniert werden solle das Bündnis in Zukunft vom Wirtschaftsförderverband. Der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung durch die fünf Partner, schlossen sich mehrere Vorträge an.
So gab der Leiter der Agentur für Arbeit Donauwörth, Richard Paul, einen Ausblick darauf, wohin sich der Arbeitsmarkt in den nächsten Jahren entwickeln werde und welche Berufe großes Potential in sich tragen, eines Tages durch Roboter ersetzt zu werden. In diesem Kontext wies er daraufhin, dass Qualität (bedingt) vor Substituierbarkeit schütze und man sich deswegen kontinuierlich weiterbilden müsse. Außerdem zeigte er im Rahmen seines Vortrags die Chancen und Risiken auf, die die Digitalisierung in der Arbeitswelt mit sich bringt. Bettina Kräußlich und ihre Kollegin Christine Neumann von der IHK Schwaben erläuterten den Anwesenden die Angebote der IHK Schwaben zur Stärkung der beruflichen Bildung und Ausschöpfung der Fachkräftepotentiale und stellten im Zuge dessen auch verschiedene Projekte der IHK vor, wie zum Beispiel die Azubi Card, eine Art Studentenausweis für Studierende. Auch das Haus der Wirtschaft Nordschwaben, das die IHK Schwaben derzeit in Dillingen errichtet, thematisierten die beiden. Markus Prophet von der HWK Schwaben stellte in seinem Vortrag die Unterstützungsangebote der Handwerkskammer Schwaben im Bereich der Fachkräftesicherung vor. Zum Abschluss der Vorträge trat nochmals Richard Paul an das Rednerpult und stellte die Unterstützungsangebote der Agentur für Arbeit zur Fachkräftesicherung vor und rief die zahlreich erschienenen Unternehmer dazu auf, diese auch zu nutzen.