Bahnhoferschließung

Beim Donauwörther Bahnhofs-Durchstich geht es voran

Die Luftaufnahme zeigt das komplette Areal des Donauwörther Bahnhofs. Bild: Stadt Donauwörth/Simon Bauer
Für die Erschließung des Geländes südlich vom Donauwörther Bahnhof und den "Durchstich" ist eine weitere Hürde genommen. Die Stadt Donauwörth kann jetzt staatliche Fördergelder beantragen.

Als im Herbst vergangenen Jahres rund 600 Haushalte und Betriebe in einem 1,5-Kilometer-Umkreis südlich des Donauwörther Bahnhofes aufgerufen waren, an einer Umfrage zu ihrer perspektivischen Nutzung eines Durchgangs unter den Bahngleisen teilzunehmen, war klar: Es geht um viel. Konkret war diese Umfrage wesentlicher Bestandteil einer Untersuchung von Nutzen und Kosten des millionenschweren Bauprojektes „Durchstich“ – so der umgangssprachliche Begriff.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hatte im Frühjahr 2020 grundsätzlich Unterstützung für das Donauwörther Großprojekt zugesagt, das ganz im Zeichen eines benutzerfreundlichen Ausbaus des Schienennetzes am Verkehrsknotenpunkt Donauwörth steht. Die wichtigste Voraussetzung für diese in Aussicht gestellte Förderung: Von der Stadt Donauwörth war nachzuweisen, dass durch eine solche barrierefreie Verlängerung der Personenunterführung unter den Gleisen ein hoher Nutzen entstehen würde und dass dieser Nutzen die Kosten, bzw. die möglichen Fördermittel, rechtfertigt.

Umfrage zeigt: Anwohner und Betriebe halten Erschließung und Durchstich für notwendig

„Nach Abschluss und Auswertung der Untersuchung, zu der ein großer Rücklauf seitens der zur Umfrage aufgerufenen Haushalte und Betriebe maßgeblich beigetragen hat, haben wir es nun schwarz auf weiß: Der deutlich überwiegende Nutzen besteht. Damit sind die Voraussetzungen unsererseits geschaffen und daran kann also die Bundes- und Landesförderung nicht mehr scheitern“, informiert Oberbürgermeister Jürgen Sorré. Dementsprechend hat die Stadt seitens des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr aufgrund der Ergebnisse der Nutzen-Kosten-Analyse inzwischen positive Signale zur Förderfähigkeit erhalten.

Der örtliche Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, MdB Ulrich Lange: „Ich freue mich sehr, dass durch die Neuerungen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) und das positive Ergebnis der Nutzen-Kosten-Analyse die Möglichkeit zur Realisierung dieses deutlich über 10 Millionen Euro liegenden Bauprojektes besteht. Damit könnte der Bund gemeinsam mit dem Freistaat Bayern eine einheitliche Komplettsanierung des gesamten Bahnhofes umsetzen. Die südliche Bahnhofserschließung wäre als deutliche Aufwertung für den Verkehrsknotenpunkt Donauwörth sehr wünschenswert, zum Nutzen der Haushalte und aller Betriebe südlich des Bahnhofes, insbesondere auch der rund 6500 Mitarbeiter des Flugzeugherstellers Airbus Helicopters, der durch die Verlängerung der Personenunterführung in Richtung Industriestraße einen nahen Zugang zum Betriebsgelände bekäme“.

MdB Lange hat das Projekt in Berlin maßgeblich unterstützt und wird auch die weitere Entwicklung des Projektes, mit landkreisweiter Bedeutung für den Bahnverkehrsknotenpunkt Donauwörth, positiv begleiten. Ein offizieller Förderbescheid liegt noch nicht vor, seitens der Stadt wird hierfür derzeit der Förderantrag erstellt.

Mittel der Städtebauförderung wären möglich 

Neben der Förderung durch die beschriebenen GVFG-Mittel bestehen außerdem gute Chancen, dass die Maßnahme zusätzliche Finanzmittel aus der Städtebauförderung erhält. Den entscheidenden Impuls dafür gab im Frühjahr 2017 MdL Wolfgang Fackler. Der Abgeordnete schlug der Stadt Donauwörth vor, das bestehende Sanierungsgebiet „Innenstadt“ zu erweitern, da es bis dato an der Südfassade des Bahnhofsgebäudes endete und damit eine Förderung nicht möglich war. „Damit wird die geplante Fußwegeverbindung „Durchstich“ in das Sanierungsgebiet einbezogen, weil dadurch der Fußgänger- und Pkw-Verkehr neu gelenkt werden kann und sich weitere städtebauliche Potenziale eröffnen“, sagt MdL Fackler. Dieser Empfehlung ist der Stadtrat mit einem Beschluss im Jahr 2019 gefolgt. „Damit wurde ein städtebauliches Gesamtkonzept geschaffen“, so MdL Fackler.

Der erweitere Umgriff dieses Sanierungsgebietes umfasst nun den Bahnhofsbereich einschließlich des früheren Baywa-Geländes bis hin zu den gewerblichen Bauflächen am Zusamweg sowie den Bereich des sogenannten „Schwabenhallen-Parkplatzes“. Dadurch kann neben dem Bau der südlichen Bahnhofserschließung auch das Umfeld durch Mittel der Städtebauförderung aufgewertet werden. (pm)