Gebündelte Kompetenzen für mehr Transparenz bei Deutschkursen

Erfahrungsaustausch und Kooperation standen auf der Agenda des zweiten Austauschtreffens im Landratsamt. Dazu hatte die kommunale Koordinatorin für Bildungsangebote für Neuzugewanderte, Dr. Gabriele Theiler, eingeladen.
Donauwörth - Knapp 30 Akteurinnen und Akteure von regional aktiven Sprachschulen als Träger von Integrationskursen, Organisationen der Migrations- und Asylsozialberatung im Landkreis, Vertreter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), der Agentur für Arbeit, des Landratsamtes und des Jobcenters Donau-Ries waren zum zweiten Netzwerktreffen Integration und Sprache gekommen. Landrat Stefan Rößle begrüßte sie zu der Veranstaltung. „Bei der Umsetzung eines regionalen Kursangebotes spielt die Kooperation aller beteiligten Akteure vor Ort eine entscheidende Rolle“, betonte er. Das gemeinsame Ringen um unterschiedliche Bedarfe mit vielfältigen Angeboten an Sprachmaßnahmen sinnvoll miteinander zu verbinden wurde von ihm als ein wichtiges Anliegen dieses Netzwerkes gewürdigt.
Eine sehr positive Bilanz zum Themenschwerpunkt mehr Transparenz in den Kursangeboten konnte seit dem letzten Treffen im Dezember 2016 gezogen werden. „Die Einführung der Übersicht zu aktuell laufenden und geplanten Integrationskursen auf dem Bildungsportal hat sich bewährt, ist von großem Nutzen für alle Beteiligten und hat einen steuernder Einfluss auf Art und Anzahl der angebotenen Kurse“, fasste Gabriele Theiler zusammen.
Der Fokus des Treffens lag im gemeinsamen Bemühen um ein bedarfsgerechtes Angebot an Sprachkursen im Landkreis. Kernthema in der Diskussion war die Umsetzung einer berufsbezogenen Sprachförderung. Besonders im ländlichen Raum ist es eine Herausforderung differenzierte Angebotsformate anzubieten. Kurse erreichen nicht immer die Mindestteilnehmerzahl und können deshalb nicht stattfinden. Das BAMF wird zukünftig mit neuen Regelungen insbesondere den ländlichen Raum unterstützen. Informiert wurde über neue Module Deutsch für den Beruf insbesondere für die Lernenden, die als Teilnehmer eines Integrationskurses bisher nicht das Ziel Sprachniveau B1 (Mittelstufe) erreichen konnten. Dieser Gruppe stehen zukünftig Spezialmodule mit niedrigem Eingangsniveau A1 und A2 (Grundstufe) zur Verfügung.
Die für den Landkreis zuständigen Regionalkoordinatoren des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge erläuterten die Neuregelungen einer kursbegleitenden Kinderbetreuung bei BAMF-Sprachkursen. Das Landratsamt bietet den Kursträgern bei der Suche nach Kinderbetreuungsangeboten ganz konkrete Unterstützung an. Dazu gehört auch der neue Kita-Finder auf dem Bildungsportal.
Johann Stark, Fachbereichsleiter der Ausländerbehörde im Landratsamt, informierte die Teilnehmer über aktuelle Zahlen innerhalb der Gruppe der Neuzugewanderten im Landkreis, um Angebot und Nachfrage nach Sprachkursen zukünftig noch besser in Übereinstimmung zu bringen. Andrea Fischer aus dem Fachbereich Sozialwesen erklärte die Umsetzung der neuen gesetzlichen Regelung, wonach Asylbewerber durch die Behörde zur Teilnahme an einem Integrationskurs verpflichtet werden können.
Um die gute Entwicklung in der Kooperation fortzuführen, wollen die Teilnehmer des Netzwerkes Integration und Sprache die Zusammenarbeit weiter fortsetzen. (pm)