Tipps vom ADFC

Radfahren im Winter: Der Schnee schmilzt – die Gefahr bleibt!

Radeln im Winter ist nicht immer idyllisch. Vorsichtsregeln gilt es stärker denn je zu beachten. Bild: Fiorella Salamena
Der ADFC Donau-Ries gibt Tipps fürs Radeln im Winter.

Der Winter stellt die Radelnden vor große Herausforderungen. Steffen Reddel. 1.Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Donau-Ries kennt sie bestens, denn er ist auch im Winter viel mit dem Rad unterwegs. „Wenn man einige grundlegenden Regeln beachtet, kann das Radeln auch bei klirrender Kälte durchaus Spaß machen.“

Kleidung

Auf die kalten Temperaturen stellt man sich gut ein, indem man hochwertige Funktionskleidung trägt. Am besten nach dem Zwiebelprinzip und als oberste Schicht eine wind- und wasserdichte Jacke, die das Auskühlen des Körpers verhindert.

Helmpflicht

In Deutschland gibt es keine allgemeine Helmpflicht für Radler. Dennoch rät der ADFC Donau-Ries dringend dazu, einen Helm zu tragen. „Jeder Schlag, den mein Helm abfängt, braucht mein Kopf nicht abfangen,“ ist das Motto von Steffen Reddel. Auch kleinere Stürze führen oft zu schweren Verletzungen im Kopfbereich. Der Helm bietet hier wichtigen Schutz.

Sicht und Sichtbarkeit

Wichtiger denn je sind im Winter eine gute Sicht und eine gute Sichtbarkeit. Hier helfen eine helle Kleidung und reflektierende Bänder und Aufkleber. Schnee und Sonne können zu Beeinträchtigung durch Blendung führen. Das vermeidet man durch eine Sonnenbrille oder auch durch eine Schirmmütze unter dem Helm.

Eine funktionierende Beleuchtungsanlage am Fahrrad ist Pflicht. Inzwischen sind auch batterie-betriebene Scheinwerfer und Rücklichter zugelassen. Sie müssen so befestigt sein, dass sie während der Fahrt nicht verrutschen und andere Verkehrsteilnehmer nicht blenden. Das regelmäßige Laden darf nicht vergessen werden. „Bitte verwenden sie nur zugelassene Leuchten,“ appelliert Reddel. Ob eine Leuchte zugelassen ist, erkennt man am Prüfzeichen: eine Wellenlinie gefolgt vom Großbuchstaben K und einer Nummer. Der Verstoß gegen die Beleuchtungsvorschriften, darauf weist der ADFC Donau-Ries ausdrücklich hin, kann mit einem Bußgeld von bis zu 35 Euro belegt werden.

 

 

Besonderheiten bei Pedelecs

Bei Pedelecs (E-Bikes) wird die Beleuchtung vom Akku angetrieben, der auch den Motor speist. Selbst wenn der Akku so geleert ist, dass der Motor abschaltet, reicht die restliche Energiemenge aber noch für mehrere Stunden Beleuchtung. 

Extreme Temperaturen sind bei den Akkus laut ADFC Donau-Ries generell zu vermeiden. Kälte kann, wie auch starke Hitze, den Akku schädigen und die Leistung verringern. Im Winter sollte der Akku stets im Warmen aufbewahrt und erst direkt vor der Fahrt ins Pedelec eingebaut werden. Wenn Sie das Pedelec länger nicht nutzen, sollte der Akku bei etwa 60 Prozent seiner Kapazität kühl, aber nicht kalt (bei ca 10-15°C) gelagert werden. Alle paar Monate sollte der Ladezustand kontrolliert werden. 

Gepflegte Technik

Nässe, Schmutz, Schnee, Salz – all das wirkt wie Schmirgelpapier und belastet das Fahrrad an unterschiedlichen Stellen. Eine regelmäßige Kontrolle und Reinigung der beweglichen Teile sind daher dringend notwendig. „Denken Sie daran, dass die Ketten bei diesen erschwerten Bedingungen regelmäßig Öl brauchen, um geschmeidig zu laufen,“ so Reddel. „Achten Sie auf ein Öl, das für die Kälte gut geeignet ist.“ Auch biete es sich an, bei kritischer Bodenbeschaffenheit den Reifendruck etwas zu reduzierenund damit die Auflagefläche zu erhöhen. Den minimalen Reifendruck dabei nicht unterschreiten. Die Angaben finden sich auf der Seitenflanke des Reifens.

Bei technischen Fragen sollte man den Gang zu einem Fahrradhändler nicht scheuen.

Rücksicht und angepasste Fahrweise

Wichtiger als alles andere ist aber eine rücksichtsvolle und angepasste Fahrweise, so Reddel weiter. „Nicht nur wir Radler, sondern alle Verkehrsteilnehmer stehen vor denselben Problemen. Die Sicht ist für alle schlecht, die Bodenbeschaffenheit auch.“ Deshalb rät Reddel, mehr denn je vorausschauend und vorsichtig zu fahren und Rücksicht auf die anderen Verkehrsteilnehmer zu nehmen. 

Spezielle Fragen zu diesen Themen beantwortet der ADFC Donau-Ries per E-Mail an kontakt@adfc-donau-ries.de. (pm)