Energie-Allianz-Projekt

Klimaschutz vom Dach

Bild: pixabay
Mit dem neuen Online-Solarpotenzialkataster, können die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises ab sofort das Solarpotenzial Ihrer Dachflächen berechnen lassen. Völlig kostenlos und bequem von zu Hause aus simuliert das Kataster unter https://www.solare-stadt.de/donau-ries die Eignung und mögliche Energiemenge vom Dach. Auch die Höhe der potentiellen Einsparungen kann ermittelt werden – sowohl in Bezug auf CO2 als auch auf den eigenen Geldbeutel.

Seit 2012 ist Donauwörth Partner der Energie-Allianz des Landkreises. Landrat Stefan Rößle zeigt sich nun erfreut über das Kooperationsprojekt: „Durch die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Donauwörth können wir allen Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises ein einfaches Werkzeug an die Hand geben, um zu prüfen, ob das eigene Dach für eine Solaranlage geeignet ist.“ Oberbürgermeister Jürgen Sorré ergänzt: „Der erste Schritt hin zum Energiesparen und zur Förderung der erneuerbaren Energien wird in Donauwörth und im Landkreis Donau-Ries für alle leichter. Wir bauen darauf, dass das Solarpotenzialkataster mehr Menschen dazu bringen wird, sich mit der Thematik zu befassen und letztendlich eine Solaranlage zu installieren.“

Landkreis hat großes Solarpotential

Im Landkreis Donau-Ries wurde das Solarpotenzial von über 126.000 Gebäuden berechnet. Demnach sind knapp über 70 Prozent der Dächer für die Installation einer Photovoltaikanlage geeignet, sofern diese nicht durch Denkmalschutz oder andere Regularien ausgenommen sind. Insgesamt liegt das Potenzial bei rund 1,8 Millionen

Kilowattpeak mit einem jährlichen Ertrag von 1.623 Gigawattstunden grünem Strom. Mit etwa 57 Prozent dieses Potenzials könnte der gesamte Strombedarf des Landkreises gedeckt werden.

Einfach in der Anwendung – so geht`s

Und so funktioniert das Solarpotenzialkataster: Mittels Laserscandaten werden via Satellit digitale Umrisse der Gebäude und dadurch ein dreidimensionales Geländemodell erstellt. Der Sonnenverlauf des Tages und die Verschattung werden ebenfalls simuliert und fließen in die Berechnung mit ein. Dachgauben, Bäume und sonstige Hindernisse werden ebenfalls berücksichtigt. Dadurch entsteht eine Genauigkeit der Einstrahlung von 98,8 Prozent.
Mit der Simulation werden auch die mögliche Anlagengröße und die Wirtschaftlichkeit berechnet. Dadurch erhält der Eigentümer einen sehr guten Überblick, ob sein Dach für eine Solarthermie- oder PV-Anlage geeignet ist und wie viel Energie erzeugt werden kann.
Derzeit werden im Landkreis Donau-Ries mittels Photovoltaik-Anlagen rund 266 Gigawattstunden Strom erzeugt. Etwa 84 Prozent des Potenzials sind somit noch ungenutzt und es bietet sich viel Platz für Klimaschutz auf den Dachflächen.

Donauwörth und Landkreis gemeinsam nach Vorne

Der Stellenwert der erneuerbaren Energieträger für die Stadt Donauwörth wurde bereits in der Vergangenheit sichtbar: Im Jahr 2010 erlangte die Stadt den European Energy Award. Im Zuge dessen fand ein fortlaufender Optimierungsprozess im Bereich Energie statt. Mit der Partnerschaft in der Energie-Allianz des Landkreises Donau-Ries unterstützt Donauwörth aktiv die Erreichung des Energie-Leitziels des gesamten Landkreises.
Die Energiebilanz des Landkreises Donau-Ries ist im Bayern- und Bundesvergleich Spitze: Während der Anteil von Energie aus erneuerbarer Erzeugung am Gesamtstromverbrauch 2007 noch bei 54 Prozent lag, waren es 2019 bereits 99,9 Prozent. Dabei machte die Solarenergie im Jahr 2019 29 Prozent des Anteils der erneuerbaren Energieträger aus, im Vergleich zu nur 7 Prozent im Jahr 2007. Mit 1.991 kWh Solarstromerzeugung pro Einwohner im Jahr 2019 nimmt der Landkreis Donau-Ries eine Vorreiterrolle ein: Der bayernweite Durchschnitt lag bei 910 kWh, auf Bundesebene waren es gar nur 571 kWh. Das Energieleitziel des Landkreises sieht zudem vor, dass bis zum Jahr 2030 60 Prozent des Energieverbrauchs – inklusive Wärme – aus erneuerbaren Energien stammen sollen. Das Solarpotenzialkataster ist ein weiterer wichtiger Schritt auf diesem Weg. (pm)