16. Juli 2022, 10:02
Bauernverband

Nicole Binger ist neue Kreisbäuerin

Das Bild zeigt von links scheidende Kreisbäuerin Ruth Meißler, Kreisobmann Karlheinz Götz, neue Kreisbäuerin Nicole Binger und ihre Stellvertreterin Susanne Löfflad.

Bild: Doris Dollmann
Ruth Meißler gibt nach 15 Jahren ihr Amt der Kreisbäuerin ab. Traditionen bewahren aber auch neue Wege einschlagen, ist das was auf der Agenda der neuen Kreisbäuerin steht.

Mit 44 von 61 Stimmen wurde Nicole Binger auf der Versammlung der Ortsbäuerinnen zur neuen Kreisbäuerin des Landkreises Donau-Ries gewählt. Gleichzeitig nahm Ruth Meißler nach 15 Jahren ihren Abschied.

Nicole Binger kommt aus Mertingen, hat zwei Söhne und eine Tochter. Auf ihrem Hof betreibt sie traditionellen Ackerbau mit Saatgutvermehrung und Pensionsrindern. Als Kreisbäuerin sieht sie sich hauptsächlich als Repräsentantin und Botschafterin der Landwirtschaft. Die staatlich anerkannte Erzieherin ist seit 2012 Ortsbäuerin, seit 2020 begleitet sie den Landfrauenchor auf dem Klavier. Der 45-jährigen sei es zudem wichtig, die politischen Kontakte zu nutzen und in Dialog mit der Bevölkerung zu treten. Wie sie in ihrer Vorstellung weiter ausführte, wolle sie den Verband aber auch attraktiver machen, einerseits Traditionen bewahren und andrerseits neue Wege und Strukturen einführen. 2. Vorsitzende ist erneut Susanne Löfflad aus Megesheim. Wie die beiden betonten, sei es ihnen nicht wichtig gewesen, wer Erste oder Zweite wird, denn was zählt, sei die Zusammenarbeit in einem guten Team, und das sei bei den Landfrauen der Fall.

Vorstand erweitert

Fünf Beisitzerinnen sollten gewählt werden. Nachdem es sechs Kandidatinnen gab, beschlossen die Wahlberechtigten den Vorstand um die Position „Berufene“ zu erweitern. Gewählt wurden Anke Drukewitz, Irmgard Haberl, Annelene Helmle, Ulrike Wagner und Tanja Wendt, Berufene ist Tanja Göggerle.

Spannender Rückblick

Anhand vieler Bilder ließ Ruth Meißler die letzten 15 Jahre als Kreisbäuerin Revue passieren und erinnerte u.a. an den Landfrauentag in Harburg, die Aktionen „Landfrauen machen Schule“, „Aber gegessen wird zuhause“, die Donau-Rieser Bauerntage, das Tierzelt bei der Donau-Ries-Ausstellung, Demonstrationen in München und Berlin, den Bauerntag in Lübeck und verschiedene Gebietsveranstaltungen. Um für Aufmerksamkeit zu sorgen, habe sie immer ein kleines Glöckchen, dass sie von ihrer Vorgängerin Rosmarie Schweyer bekommen habe. Es sei also Tradition, das Glöckchen weiter zu geben, so Meißler.

Dank für außergewöhnliches Engagement

In ihren Grußworten würdigten Ursula Kneißl-Eder, 2. stellvertretende Landrätin, Johann Roßkopf, zweiter Bürgermeister von Wemding und Brigitte Steinle, Schulleiterin Landwirtschaftsschule Nördlingen, das außergewöhnliche Engagement Meißlers. Kreisobmann Karlheinz Götz konnte sich dem nur anschließen. „Sie kann organisieren, managen und verfügt über ein beneidenswertes Netzwerk. In seinem Vortrag zum Thema „Herausforderungen unserer berufsständischen Arbeit“ sprach er sich dafür aus, künftig die sozialen Medien stärker zu nutzen, sich ehrlich zu erklären und standhaft gegenüber der Bevölkerung zu bleiben. Wie er weiter ausführte, werde sich der Landkreis jetzt als „Ökomodell-Region“ bewerben.

Öko-Modell-Regionen oder Bio-Muster-Regionen sind vom Land geförderte Bündnisse für den Ökolandbau. Das können Zusammenschlüsse von Stadt und Landkreis, mehreren Kommunen, aber auch einzelne Landkreise sein. "Ziel aller Öko-Modell-Regionen ist es, einerseits den Anteil an Bioflächen zu erhöhen und andererseits Verbraucherinnen und Verbrauchern mehr regionale Bioprodukte anbieten zu können", heißt es im Ökolandbau-Informationsportal.