Wie Oberbürgermeister Hermann Faul gegenüber unserer Redaktion im Interview erklärte, setzt sich das Hilfsteam derzeit aus zehn Personen zusammen. Dabei handelt es sich um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung, der Diakonie, der Caritas und der Seniorengruppe der evanglischen Kirchengemeinde.
Sobald ein Anruf eingeht, werden Adresse und Bestellung aufgenommen. Anhand der Liste fährt der entsprechende Helfer zum Anrufer, nimmt an der Haustür den Bestellzettel und das Geld entgegen, geht zum Einkaufen und liefert dann Ware und Wechselgeld ab. Um etwaigem Missbrauch vorzubeugen, zeigen die Mitarbeiter einen von der Stadt ausgestellten Ausweis vor. Anfallende Kosten der Helfer, die natürlich über die Stadt versichert sind, übernimmt die Stadt Nördlingen. Ob natürlich alle gewünschten Lebensmittel immer gleich geliefert werden können, ist nicht garantiert. „Auch wir können nicht zaubern“, meinte der OB. „Aber die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben natürlich ihr Bestes, und wenn es beim ersten Mal nicht alles gegeben hat, fahren die Helfer auch gerne ein zweites Mal.“ Geliefert werden übirgens auch Medikamente.
Hilfsbereitschaft groß
„Bereits im Vorfeld haben sich Personen bei der Stadt gemeldet und angefragt, wie sie helfen können“, so Faul. Auch wenn im Moment die Hilfsmannschaft gut besetzt sei, könne sich das sehr schnell ändern. Man könne generellt derzeit immer nur für die jetzige Situation sprechen. Wer die Aktion unterstützen möchte, kann sich ebenfalls an die 84777 wenden.
Diakonie hilft mit
„Für den Liefer-Service ist bei uns eine FSJ-lerin eingeteilt, die sonst nur halbtags am Nachmittag in der Diakonie arbeitet, jetzt jedoch aufgrund der Schulschließung Zeit hat“, erläutert Pflegedienstleiterin Hedwig Stimpfle von der Diakoniestation Nördlingen auf Anfrage. Die junge Dame, die gerade ihr freiwilliges soziales Jahr ableistet, übernimmt ansonsten die Schulbetreuung eines Kindes an der St.-Georg-Schule.
Vorerst keine Ausgangssperre
„Keine Panik verbreiten und Ruhe ausstrahlen“ lautet die Devise der Stadtverwaltung. Eine Ausgangssperre wird es vorerst nicht geben, sagte das Nördlinger Stadtoberhaupt unter Vorbehalt der aktuellen Situation. Auch Nördlingen sei an die Allgemeinverfügungen gebunden. Er appelliert an die Bürgerinnen und Bürger, sich daran zu halten.
Nachbarschaftshilfe
Nicht nur einen Lebensmittel-Lieferservice bietet der Verein Nördlinger Nachbarschaftshilfe e. V. seit mehreren Jahren an. Allerdings gehen dort gerade eher weniger Anfragen ein. Im Gegenteil würden sich mehr Menschen melden, die helfen möchten. „Man merkt, dass die Leute näher zusammen rücken“, so die zweite Vorsitzende Susanne Schaffer im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Menschen würden sich verstärkt gegenseitig helfen. „Das Miteinander spielt eine größere Rolle.“ Vieles laufe direkt in der Nachbarschaft. Deshalb sollten die Leute auch weiterhin einfach an ihre älteren und hilfsbedürftigen Nachbarn denken und diese unaufgefordert fragen, ob sie Hilfe brauchen. (pm)