Grippeschutz: Im Herbst ist die beste Zeit, sich impfen zu lassen. Bild: AOK-Mediendienst
Um das Erkrankungsrisiko zu senken sollte man sich gegen Grippe impfen lassen, da vor allem zwischen den Jahreszeiten häufig viele Menschen davon betroffen sind.

Im vergangenen Jahr waren nach Auswertungen der AOK Bayern mit Abstand die meisten Krankmeldungen im Freistaat den Atemwegserkrankungen geschuldet. Während im Jahr 2021 rund 32 Arbeitsunfähigkeitsfälle je 100 AOK-versicherten Beschäftigten auf Atemwegserkrankungen entfielen, lag ihr Anteil 2022 mit 86,4 Fällen mehr als doppelt so hoch.

Dieser Trend ist auch im Landkreis Donau-Ries zu beobachten. Hier waren es im vergangenen Jahr knapp 97 Arbeitsunfähigkeitsfälle je 100 AOK-versicherten Beschäftigten (2021: 38). „Und aktuell steht die nächste Grippesaison vor der Tür“, sagt Michael Meyer, Direktor der AOK Donau-Ries. Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät daher vor allem Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranken und Schwangeren, sich vorsorglich gegen Influenza impfen zu lassen. Denn bei ihnen besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Erkrankung schwerwiegende Folgen hat.

Meist beginnt die jährliche Influenza-Welle zum Jahreswechsel und erreicht ihren Höhepunkt zwischen Januar und März. Um rechtzeitig geschützt zu sein, sollte man sich daher ab Oktober bis Mitte Dezember impfen lassen, da es rund zwei Wochen dauert, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist. „Die Grippe ist keine einfache Erkältung, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung und wird ausgelöst durch Influenzaviren“, so Meyer. Grippeviren sind sehr ansteckend.

Typische Krankheitszeichen sind plötzliches hohes Fieber über 38,5 Grad Celsius, trockener Reizhusten, Kopf- und Gliederschmerzen. „Durch eine Impfung kann das Erkrankungs- und Komplikationsrisiko aber deutlich gesenkt werden“, betont Michael Meyer. Die Impfstoffe bieten nur für die jeweils aktuelle Saison den bestmöglichen Schutz. Zum einen zirkulieren während einer Grippesaison meist mehrere Varianten von Grippeviren. Da diese sich zudem ständig verändern, wird die Zusammensetzung der Impfstoffe jedes Jahr neu festgelegt.

Eine Grippe-Impfung ist in der Regel gut verträglich. Gelegentlich kann es danach zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle oder zu Allgemeinsymptomen wie Frösteln, Müdigkeit oder Muskelschmerzen kommen. Schwere Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen sind bei allen Impfstoffen sehr selten.

„Übrigens: Die STIKO sieht ausdrücklich die Möglichkeit, am gleichen Tag gegen Grippe und Corona zu impfen“, ergänzt Meyer.

 

In Bayern können sich nicht nur die Risikogruppen, sondern alle AOK-Versicherten ab 18 Jahren auf Kosten der Gesundheitskasse gegen Grippe impfen lassen. Neben der Impfung in Arztpraxen ist seit 1. Oktober 2023 auch eine Impfung in Apotheken möglich. „Von diesem ergänzenden niedrigschwelligen Angebot versprechen wir uns eine Verbesserung der Impfquoten“, erläutert Michael Meyer.

Seit 1. Oktober 2022 sind Apotheken berechtigt, Influenza-Impfungen durchzuführen, ab Mai 2023 kam die Corona-Impfung dazu. (pm)