Für die öffentliche Würdigung Gerd Müllers, der am 15. August 2021 verstarb, hätten die Stadtverwaltung zahlreiche Anregungen erreicht, sagte Daniel Wizinger, Sachgebietsleiter Tourismus und Veranstaltungen, in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses. Im Wesentlichen waren dies eine Straßen- oder Platzbenennung, eine großflächige Bemalung einer Hausfläche mit einem Porträt, die Einrichtung eines Museums oder die Errichtung einer Statue. Aus verschiedenen Gründen landete man bei Letzterem als bester Lösung.
Zusammen mit dem Verschönerungsverein Nördlingen e.V. soll das Projekt umgesetzt werden. Die Nördlinger Stadtverwaltung hat ein Angebot für eine lebensgroße Bronzestatue Gerd Müllers bei der Glocken- und Kunstgießerei Rincker GmbH & Co.KG aus Sinn in Hessen eingeholt. Demnach belaufen sich die Kosten auf circa 40.000 Euro, inklusive Sockel, Infotafeln und Platzgestaltung käme man auf circa 50.000 Euro netto, so Wizinger weiter. Als Standort habe man den Stänglesbrunnen in der Altstadt, in direkter Nähe zu Müllers Geburtshaus und dem Haus, in dem er aufwuchs, ausgewählt. Die Pose soll Müller beim Erzielen des Siegtors im WM-Finale 1974 darstellen, als Deutschland mit 2:1 gegen die Niederlande gewann und Weltmeister wurde.
Riesige Spendenbereitschaft signalisiert
Bereits im Vorfeld habe man von mehreren örtlichen Firmen und Bayern-Fanclubs die Bereitschaft zu einer finanziellen Beteiligung signalisiert bekommen, so Wizinger weiter. Circa 18.000 Euro seien bereits zugesagt, ungefähr nochmal so viel wurde in Aussicht gestellt. (Anmerkung der Redaktion: Stand heute, 19.10.2021, sind bereits 20.000 Euro sicher zugesagt, für weitere 15.000 Euro fehlt noch die endgültige Zusage).
Auch auf den FC Bayern München wolle man zugehen, sagte Oberbürgermeister David Wittner. Die Abwicklung soll über den Verschönerungsverein laufen, die noch nicht zu beziffernden Restkosten solle die Stadt Nördlingen tragen, schlug die Verwaltung vor und bat den Haupt- und Finanzausschuss dafür um Zustimmung. „Ich sehe uns als Stadt da gewissermaßen in der Pflicht“, meinte der Oberbürgermeister, an ein großes Kostenrisiko für die Stadt glaube er in diesem Fall auch nicht.
Grünen-Stadtrat Rudi Koukol wollte wissen, ob die künstlerische Gestaltung der Statue denn auch seitens der Stadt begleitet werde – darauf sei man auch schon gekommen, so Wittner, man werde sich Entwürfe präsentieren lassen, um keine Überraschung zu erleben. Steffen Höhn (CSU) bezeichnete die Errichtung der Statue als würdiges und wichtiges Projekt, stellte aber die Frage, ob nicht ein zentralerer Platz, zum Beispiel vor der Sparkasse in der Löpsinger Straße, besser wäre. Wittner entgegnete, dass der Standort authentisch sein und einen Bezug zu Müllers Leben haben solle, Koukol und Helmut Beyschlag (PWG) pflichteten dem OB bei. Die Zustimmung, die Stadtkasse die Restkosten tragen zu lassen, erteilte der HFA einstimmig.