Die Schau beleuchtet die Herausforderungen, denen sich die Stadtgesellschaft in den 1920er Jahren gegenübersah, darunter die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs wie Arbeitslosigkeit, Inflation und Mangel. In dieser Zeit setzte der damalige Bürgermeister Dr. Otto Mainer auf das Konzept von "Heimat, Volkstum, Vaterland" als Mittel gegen Unzufriedenheit und Zwietracht. Die Ausstellung zeigt, wie dieser Gedanke zur Gründung des Vereins Alt Nördlingen und der Nördlinger Knabenkapelle führte und wie diese Institutionen durch Kultur und Musik das Stadtleben bereicherten.

Die Besucher werden mit zahlreichen interessanten Exponaten in die Denkweise und Handlungen dieser Zeit zurückversetzt. Von Werbekampagnen bis hin zur Planung eines eigenen Festspielhauses mit monumentalen Ausmaßen – die Ausstellung präsentiert konkrete Pläne und Skizzen dieser ambitionierten Vorhaben. Auch die Verknüpfung mit den aktuellen Sonderschauen über das jüdische Leben in Nördlingen und die Zeit des Nationalsozialismus ermöglicht es den Besuchern, die Zusammenhänge und Entwicklungen besser zu verstehen.

2. Bürgermeisterin Rita Ortler, die zusammen mit Museumsleiterin Andrea Kugler und Stadtarchivar Dr. Moosdiele-Hitzler die Sonderausstellung eröffnete, hob die Bedeutung der beiden Jubiläen für die Stadt hervor und würdigte das Engagement von Knabenkapelle und Verein Alt Nördlingen für die Gemeinschaft und den kulturellen Zusammenhalt. Dabei betonte sie auch die Relevanz der Erinnerung an die Geschichte in Zeiten neuer Herausforderungen. Zudem bedankte sich 2. Bürgermeisterin Ortler recht herzlich bei Museumsleiterin Andrea Kugler und ihrem Team für die gelungene Konzeptionierung der Ausstellung und der Knabenkapelle Nördlingen, die durch ihre musikalische Umrahmung der Eröffnung einen einzigartig feierlichen Charakter verlieh.

Die Stadt Nördlingen lädt alle Interessierten herzlich dazu ein, diese faszinierende Zeitreise durch das Nördlingen der 1920er Jahre im Stadtmuseum zu erleben.