Sie präsentiert unter dem Titel „Die Welt der kleinen Wunder – Lebensraum Kleingewässer und Feuchtgebiete“ Naturaufnahmen von Helmut Partsch, der in Holzkirchen lebt und seit über 50 Jahren fotografiert. Auf den ausgewählten Werken treffen Besucher auf Pflanzen und Tiere, die Wasser zum Leben brauchen, und erhalten beeindruckende Einblicke in diese Lebensgemeinschaften und ihr arttypisches Erscheinungsbild und Verhalten. Darunter sind etwa eine Makroaufnahme eines Libellenauges, das aus bis zu 30.000 Einzelaugen besteht, oder das Bild einer Ringelnatter, die den aufgeblähten Frosch so wendet, dass sie die Luft aus ihm herausdrücken und ihn verschlingen kann.
Kleingewässer und Feuchtgebiete sind wichtige Biotope in der Naturlandschaft und Lebensraum für eine Vielzahl von – oft genug bedrohten – Tieren und Pflanzen. An deren Schutz und Erhaltung arbeiten die Schutzgemeinschaft Wemdinger Ried und der Rieser Naturschutzverein mit großem Einsatz und Erfolg seit 50 Jahren. Ihre Arbeit gilt weit über das Ries hinaus als beispielhaft. Dr. Heinrich Greiner hatte die Gefahr für das Wemdinger Ried erkannt und 1970 zusammen mit Gleichgesinnten die Schutzgemeinschaft gegründet. Mit dem Ankauf sicherte man diese Flächen vor der Trockenlegung. In den folgenden Jahren erwarb man weitere Gebiete, was 1972 zur Gründung des Rieser Naturschutzvereins führte.
Helmut Partsch war Gründungsmitglied bei beiden Vereinen, engagierte sich 42 Jahre lang im Vorstand und brachte seine Aufnahmen in die Arbeit ein. Für seine Fotografien, die er auch in Ausstellungen, Lichtbildvorträgen und Print-Medien zeigte, erhielt er Auszeichnungen bei nationalen und internationalen Wettbewerben. Zu seinen in Maihingen gezeigten Bildern steuerte er auch die kurzen Texte bei, die prägnant fundiertes Wissen liefern. So droht Küken nicht nur Gefahr aus der Luft, sondern auch von unten: Der Hecht holt sich so manchen Jungvogel.
Leiten ließ sich Helmut Partsch von dem Satz von Hans-Peter Dürr: „Wir müssen die Natur nicht als unseren Feind betrachten, den es zu beherrschen und überwinden gilt, sondern wieder lernen, mit der Natur zu kooperieren. Sie hat eine viereinhalb Milliarden Jahre lange Erfahrung. Unsere ist wesentlich kürzer.“
Die Ausstellung ist bis 25. Oktober zu sehen, täglich außer Montag von 13–17 Uhr, zwischen dem 16. Juni und 15. September bereits ab 10 Uhr. Wegen der Corona-bedingten Auflagen (Mundschutz, Abstand) ist der Eintritt vorerst frei. (pm)