Naturschutz

45 Jahre Pflege des Hangmoores bei Niederaltheim

Freiwillige Helfer nach der Pflege des Hangmoores bei Niederaltheim. Bild: Johannes Ruf
Zusammen mit der Schutzgemeinschaft Wemdinger Ried kümmern sich Freiwillige um das Hangmoor bei Niederaltheim.

Das Hangmoor bei Niederaltheim ist etwa 1,5 Kilometer westlich des Ortes Niederaltheim am Ostabhang des Breitenberges gelegen. Quellaustritte speisen das Hanggrundstück und schaffen die Standortvoraussetzungen für eine bedeutsame Pflanzenwelt. Aufgrund der extensiven Nutzung der im einstigen gemeinschaftlichen Eigentum aller Landwirte Niederaltheims befindlichen Gemeindeteile hatte sich dort bis zur Flurneuordnung auf diesen abgelegenen, vernässten Restflächen eine hohe Artenvielfalt besonders an Pflanzen, Insekten und Amphibien erhalten. Bereits 1976, als noch kaum jemand über die bedrohte Artenvielfalt nachdachte, ging im Rahmen des Flurneuordnungsverfahren ein übrig gebliebener Flächenanteil in das Eigentum des Rieser Naturschutzvereines über.

Zusammen mit der Schutzgemeinschaft Wemdinger Ried wird seit nunmehr 45 Jahren auf dieser Fläche eine regelmäßige Pflege durchgeführt. Diese besteht darin, die historische Bewirtschaftung – die Streuwiese diente wohl einst zur Gewinnung von Stalleinstreu – fortzuführen. Hierbei wird der Aufwuchs aufgrund des empfindlichen Untergrunds alljährlich in den Herbstmonaten nach der Samenreife mit einem Handmäher abgemäht und die abgemähte Streu von ehrenamtlichen Helfern zur Abfuhr aus der Fläche von Hand herausgetragen. Nach Aufsetzen auf Schlohe erfolgt die Aufnahme und Abfuhr mit Ladewagen.

Jüngst war es wieder soweit: Fast 40 freiwillige Helfer*innen der Vereine trafen sich, um die bereits traditionelle Landschaftspflege zum Erhalt der Artenvielfalt dieses Kleinods mit Freude und bei bestem Wetter durchzuführen. Die Lebenshilfe Nördlingen versorgte die Helfer+innen nach Abschluss der Arbeiten mit einer Brotzeit und Getränken. Der Schutz des Hangmoores wird von der Gemeinde Hohenaltheim sowie vom AWV Nordschwaben durch Bereitstellung von unmittelbar angrenzenden Pufferflächen rund um das Gebiet unterstützt. Diese Flächen werden extensiv landwirtschaftlich als Heuwiese genutzt, weisen aber bereits eine hohe Artenfülle auf. Die Rieser Naturstiftung und der Freistaat Bayern fördern die Landschaftspflegekosten aus den Erträgen des Stiftungsvermögens beziehungsweise aus dem Programm der Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien. Zusammen mit den vielen freiwilligen Helfer*innen kann so ein Beitrag zur Bewahrung der Artenvielfalt eines einmaligen Schutzgebietes im Ries geleistet werden. (pm)