Besorgniserregende Entwicklung

BBV kritisiert: Gesamtgesellschaftliche Beiträge zum Artenschutz fehlen

Extensive artenreiche Wiesen im Landkreis Donau-Ries sind wichtiger Lebensraum und Rückzugsort für viele Insekten und Kleintiere. Bild: Schneller
Bereits zum dritten Mal jährt sich der Abschluss des Volksbegehrens „Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern“. Gebracht hat das damit verbundene neue Naturschutzgesetz viele neue Vorgaben für die bayerische Landwirtschaft - der von der Bayerischen Staatsregierung und den Initiatoren angekündigte gesamtgesellschaftliche Ansatz beim Artenschutz fehlt jedoch auch nach drei Jahren.

„Artenschutz geht alle an, nicht nur Bayerns Bäuerinnen und Bauern. Doch bis heute fehlen verpflichtende Auflagen für Gesellschaft, Kommunen, Wirtschaft und Kirche“, kritisiert Karlheinz Götz, Kreisobmann im Bayerischen Bauernverband. „Während die Vorgaben und Regeln aus dem Volksbegehren direkte Auswirkungen auf die Arbeit und Wirtschaftsweise auf den bayerischen Bauernhöfen haben, tut sich gesamtgesellschaftlich wenig bis gar nichts. Der von Ministerpräsident Dr. Markus Söder angekündigte Gesellschaftsvertrag lässt seit 2019 auf sich warten und der Flächenverbrauch steigt sogar“, so Götz weiter. 

So gingen in Bayern zuletzt täglich 11,6 Hektar für die Landwirtschaft und als Lebensraum für Pflanzen und Tiere verloren, heißt es in der Pressemitteilung des BBV. „Jährlich summiert sich der Flächenverlust in Bayern auf über 4.000 Hektar. Diese besorgniserregende Entwicklung geht nicht nur zulasten von Bauernfamilien und Lebensmittelerzeugung, sondern die Flächen fehlen auch als Lebensraum für Pflanzen, Insekten und Wildtiere. Der Flächenverbrauch muss deshalb endlich durch konkrete Maßnahmen in der Landes- und Kommunalpolitik gestoppt werden“, fordert Götz.

Götz und der Bauernverband machen sich beim Umwelt- und Artenschutz für Projekte auf Augenhöhe stark: „Schon heute setzt jeder zweite Landwirt freiwillig Agrarumweltmaßnahmen auf rund 40 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche nach den Vorgaben des Bayerischen Kulturlandschaftsprogramms (KULAP) und des Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramms (VNP) um. Im Landkreis Donau-Ries werden zurzeit über 4000 Hektar KULAP, 3000 Hektar VNP und über 7500 Hektar biologisch bewirtschaftet. Damit leisten unsere Landwirte auf freiwilliger Basis einen hervorragenden Beitrag zu mehr Artenschutz und Biodiversität in unserer Kulturlandschaft, so Michael Stiller, BBV-Geschäftsführer.

Etwas enttäuscht ist Stiller über die Resonanz beim Blühflächenpatenschaftsprojekt des Bauernverbandes. Mit rund 46.000 Quadratmeter Blühflächen liegt die Beteiligung derzeit noch unter dem Vorjahresergebnis. Bis zum 28. Februar können noch Blühflächenpatenschaften für heuer erworben werden. Der BBV freut sich über weitere Blühflächenpatenschaftsspender. Weitere Infos dazu unter https://www.bayerischerbauernverband.de/kreisverband/donau-ries/lassen-sie-es-bluehen-17800. (pm)