Katastrophenfall im Landkreis

Evakuierungen in Asbach-Bäumenheim und Umgebung

Am Damm in Auchsesheim besteht Gefahr für das Leben der Einsatzkräfte und freiwilligen Helfer. Bild: Matthias Stark
Das Hochwasser hat den Landkreis fest im Griff. Am Samstagmittag wurde vom Landratsamt den Katastrophenfall ausgerufen. Hier finden Sie alles rund um das Hochwasser am Wochenende.

23:33 Uhr

Nach einem ereignisreichen und in vielen Teilen des Landkreises erschreckenden Tages verabschieden wir uns mit unserem Hochwasser-Liveblog in den Feierabend. Sollte es im Laufe der kommenden Stunden zu wichtigen Ereignissen kommen, halten wir euch natürlich auf dem Laufenden - bis dahin wird der Blog nicht aktualisiert.

Abschließend wollen wir uns stellvertretend noch einmal bei allen Einsatzkräften und ehrenamtlichen Helfer*innen bedanken, die den ganzen Tag über an den Brennpunkten der Region mitgeholfen haben. Nur durch euren unermüdlichen Einsatz können viele Tausend Menschen heute Nacht beruhigt in ihrem Zuhause schlafen.

Wann wird die Donaubrücke in Donauwörth gesperrt?

23:20 Uhr

Diese Frage beantwortet nicht die Polizeiinspektion Donauwörth, sondern das staatliche Bauamt Augsburg als Eigentümer der Brücke. Um diese Entscheidung fundiert treffen zu können, hat das staatliche Bauamt mittlerweile einen Beobachtungsposten auf der Brücke installiert. Ein ausgebildeter Brückeningenieur ist nun gemeinsam mit zwei weiteren Kollegen vor Ort und beobachtet fortlaufend die Lage. „Jede Brücke ist anders. Wir entscheiden nach Wasserstand und nach mitgeführten Treibgut, wann die Brücke zu sperren ist. Hierfür gibt es keine feste Regelung", so der Experte.

Bild: Matthias Stark

Schulen am Montag und Dienstag geöffnet

23:10 Uhr

Vor wenigen Minuten ging die nächste Sitzung des Krisenstabs zu Ende. Dabei wurde auch über die aktuelle Schul-Thematik diskutiert. Wie Simon Kapfer, Presseverantwortlicher des Landratsamtes, bestätigt, werde weiter an der bestehenden Schulregelung für Montag und Dienstag festgehalten. Demnach sei es den Eltern freigestellt, ihre Kinder in die Schule zu schicken, falls ein sicherer Schulweg nicht gewährleistet werden kann. In diesem Fall ist jedoch dringend eine Abmeldung bei der Schule notwendig.

Zu beachten sei dabei laut Kapfer auch, dass es zu Ausfällen im Busverkehr kommen kann. Im Zuständigkeitsbereich der Firma Egenberger (insbesondere im südlichen Landkreis in den Bereichen Rain, Münster, Holzheim, Marxheim) kann die Schülerbeförderung am Montagvormittag nicht aufrechterhalten werden.

Eltern werden gebeten, sich frühzeitig über mögliche Ausfälle zu informieren.

Auch Feuerwehr muss in Auchsesheim gesichert werden

22:45 Uhr

Erschreckende Bilder aus Auchsesheim. Nach dem Helferinnen und Helfer den ganzen Tag über vergeblich versucht haben, den Damm zu sichern, bleibt der Freiwilligen Feuerwehr mittlerweile nichts mehr übrig, als das eigene Feuerwehrhaus mit den verbliebenen Sandsäcken zu sichern.

Bild: Matthias Stark

GEDA muss Firmengelände sichern

22:35 Uhr

Die aktuelle Hochwasserlage betrifft mittlerweile nicht nur Tausende Privathaushalte, sondern auch große Unternehmen aus der Region. So ist die Spätschicht von GEDA aktuell damit beschäftigt, das Firmengelände zu sichern. Konkret geht es dabei darum, das Ausbildungszentrum mit einem Damm zu schützen. Dafür werden nun zuerst Steine aufgeschichtet und im Anschluss mit Sand und Baumaterialien verschlossen.

Ob hier morgen gearbeitet wird, ist hingegen noch unklar.

Bild: Matthias Stark

Rund 200 Personen in Schmutterhalle untergekommen

22:00 Uhr

Was seit rund einer Stunde erwartet wurde, ist nun leider bittere Realität geworden. Aufgrund massiver Durchweichung des Dammes bei Auchsesheim und der Überströmung des Teilungswehrs bei Mertingen wurde die Evakuierung eines Teilgebiets von Asbach-Bäumenheim empfohlen. Dabei handelt es sich laut Landratsamt um den Bereich beidseits der Schmutter bis hin zu den Bahngleisen.

Betroffene Bürgerinnen und Bürger werden gebeten Ruhe zu bewahren, Taschen mit den notwendigsten Gegenständen und Papieren zu packen und den Anweisungen der Einsatzkräfte vor Ort zu folgen. Nur dann kann eine geordnete Abwicklung vor Ort gelingen.

Wer nicht privat eine Unterkunft organisieren kann, findet in der Schmutterhalle Asbach-Bäumenheim, dem Dorfgemeinschaftshaus Schäfstall und der Turnhalle Mertingen Anlaufstellen die momentan eingerichtet werden. In der Schmutterhalle sind derweil bereits rund 200 Personen angekommen, die hier wohl die Nacht verbringen werden. Insgesamt handelt es sich in Auchsesheim, Heißesheim, Nordheim, Mertingen und Asbach-Bäumenheim um insgesamt rund 3600 direkt Betroffene.

Hilfe kommt dabei mittlerweile auch aus ganz Bayern. Die Einsatzkräfte in Asbach-Bäumenheim sind aus Franken angereist. Die BRK-Bereitschaften aus Kronach, Bayreuth, Kulmbach und Bamberg sind hier im Einsatz. Sie kümmern sich um die Registrierung, Versorgung und Betreuung der evakuierten Menschen und haben dazu insgesamt zehn Fahrzeugen, eigene Stapler und eine Gulaschkanone mitgebracht. 

Bild: Matthias Stark

B2 bei Nordendorf steht unter Wasser

21:15 Uhr

An der nördlichen Landkreisgrenze des Landkreises Augsburg (Grenze zum Landkreis Donau-Ries) tritt bei Nordendorf Wasser von der Schmutter auf die Fahrbahn der Bundesstraße B2 - mittlerweile steht das Wasser dort wohl bei rund einem Meter Höhe. Die B2 ist deshalb in beide Fahrtrichtungen gesperrt. In Fahrtrichtung Augsburg wird auf der B2 bereits ab Mertingen umgeleitet. Es wird empfohlen, die Stelle weiträumig zu umfahren. Gleiches könnte auch Morgen früh im Arbeitsverkehr gelten. Noch ist nämlich unklar, ob und wenn ja wann das Wasser wieder ablaufen kann.

Bild: Matthias Stark

Schmutterhalle zur Sammelstelle umfunktioniert

20:52

Wie soeben berichtet, ist die Schmutterhalle mittlerweile zur Sammelstelle für Menschen aus der Region umfunktioniert worden, die aufgrund der Evakuierung nicht in ihrem Zuhause bleiben können. Vor Ort wird der Aufbau der Notunterkunft weiter vorangetrieben. 

Bild: Matthias Stark

Asbach-Bäumenheim: Auch Bereich "Am Krautgarten" wird evakuiert

20:46 Uhr 

Wie Bürgermeister Martin Paninka mitteilt, müssen in Asbach-Bäumenheim auch die Anwohner*innen "Am Krautgarten" ihre Häuser verlassen. Wer nicht anderswo unterkommt, kann in der Schmutterhalle die Nacht verbringen. 

Grund: Das Wehr an der Schmutter, das den Egelseebach reguliert funktioniert nicht mehr. 

Sofortige Evakuierung in Auchsesheim, Heißesheim und in Teilen von Nordheim, Mertingen und Asbach-Bäumenheim

20:41 Uhr

Aufgrund massiver Durchweichung des Dammes bei Auchsesheim sowie der Überströmung des Teilungswehrs bei Mertingen wird die sofortige Evakuierung folgender Bereiche dringend empfohlen, so das Landratsamt in einer Pressemitteilung am Sonntagabend. 

Betroffen sind das gesamte Ortsgebiet von Auchsesheim und Heißesheim sowie in Nordheim, Mertingen und Asbach-Bäumenheim jeweils beidseits der Schmutter und der Urfahrhof.

Betroffene Bürgerinnen und Bürger werden gebeten Ruhe zu bewahren, Taschen mit den notwendigsten Gegenständen und Papieren zu packen und den Anweisungen der Einsatzkräfte vor Ort zu folgen.

Wer nicht privat eine Unterkunft organisieren kann, findet in der Schmutterhalle Asbach-Bäumenheim, dem Dorfgemeinschaftshaus Schäfstall und der Turnhalle Mertingen Anlaufstellen die momentan eingerichtet werden.

Eilmeldung: Damm in Achsesheim wird geräumt

20:06 Uhr

Die Situation in Auchsesheim spitzt sich weiter zu. Der Damm ist so instabil, dass Gefahr für das Leben der Helfer*innen besteht. Mehrere Hunderte Helferinnen und Helfer versuchten am Sonntagnachmittag den Damm zur Zusam mit Sandsäcken zu sichern. 

Um 20:00 Uhr rückte die Polizei auf Weisung des Wasserwirtschaftsamtes an und informierte die Helfer*innen über diese Entscheidung, die auch Landrat Stefan Rößle bestätigte. „Damit ist Auchsesheim natürlich höchst gefährdet, wenn der Deich nicht mehr verteidigt werden kann,“ so der Landrat.

Am Damm in Auchsesheim besteht Gefahr für das Leben der Einsatzkräfte und freiwilligen Helfer. Bild: Matthias Stark

Die Bilder des Tages

19:57 Uhr

Bürgertelefon bleibt durchgehend geschalten

19:30 Uhr

Wie das Landratsamt Donau-Ries vor wenigen Minuten bekanntgab, bleibt das Bürgertelefon ab jetzt durchgehend - d.h. auch nachts - geschalten. Dieses kann unter 0906 / 74 jederzeit kontaktiert werden.

Außerdem weisen die Verantwortlichen daraufhin, dass ab Montag aufgrund der Hochwasserlage nicht alle Bushaltestellen im Donauwörther Stadtgebiet planmäßig angefahren werden können. Dies kann in letzter Konsequenz auch dazu führen, dass die Schülerbeförderung am Montagvormittag nicht aufrechterhalten werden kann. Eltern von Schulkindern werden darum gebeten die Bushaltestellen und Straßensperrungen im Blick zu behalten und erforderlichenfalls eine andere Bushaltestelle aufzusuchen, ihr Kind eigenständig zur Schule zu befördern oder in eigener Verantwortung vom Unterrichtsbesuch abzusehen.

Feuerwehr überprüft Deichanlagen

18:35 Uhr

Mittlerweile hat es zum Glück wieder aufgehört zu regnen. Alle 90 Minuten werden jetzt die Deiche im Stadtgebiet Donauwörth durch die Feuerwehr Donauwörth kontrolliert. Dabei wird auf möglich Schadstellen und Leckagen untersucht. Man will man frühzeitig auf entstehende Schäden einwirken können.

Bild: Mara Kutzner

Anwohner*innen in Donauwörther bereiten sich auf steigende Pegel vor

18:28 Uhr

Mit Sandsäcke und Planen schützen sich Anwohner*innen in möglichen Donauwörther Überflutungsgebieten, z. B. Pappelweg, am Schützenring, im Ried und im Weidenweg. Man will gewappnet sein und bereitet sich aufs Schlimmste vor. Manch einer verlässt sogar ganz sein zu Hause und möchte die Nacht woanders verbringen. „Wir schlafen hier heute nicht“, sagt ein Mieter aus dem Pappelweg, der sich im Moment mit seiner Familie ausquartiert. Ein weiterer Grund: Die Donaubrücke könnte morgen Vormittag für den Verkehr komplett gesperrt werden. Weil seit Stunden auch die Ortsdurchfahrt in Nordheim gesperrt ist, säße man in diesem Fall in zwischen Donaubrücke und Nordheim fest.

Bild: Mara Kutzner

Kreisligaspiel versinkt im Regenchaos

17:20 Uhr

Nachdem bereits gestern fast alle Fußballspiele im Landkreis aufgrund des Wetters abgesagt werden mussten, wagten sich heute erneut einige Mannschaften auf den Platz. Während die Kreisliga-Partien im Ries weitestgehend vonstatten gehen konnten, versank die Kreisliga-Partie zwischen dem FC Mertingen und der SpVgg Riedlingen komplett im Regenchaos und so musste das Spiel beim Stand von 0:0 nach 45 Minuten abgebrochen werden. Bereits in den letzten zehn Minuten der 1. Halbzeit erinnerte das Spielgeschehen mehr an eine beliebige Wasserschlacht, als an ein kontrolliertes Fußballspiel. Besonders bitter ist der Abbruch auch deshalb, weil bereits im Vorfeld diskutiert worden war, ob ein Anpfiff aufgrund der aktuellen Hochwasserlage überhaupt sinnvoll sei. Aktuell ist geplant, dass das Spiel am Montagabend nachgeholt wird - laut Statuten des BFV wird dann erneut über die vollen 90 Minuten gespielt. Ob das Spiel dann tatsächlich stattfinden kann, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch völlig unklar.

Bild: Thomas Oesterer

Alarmstufe Rot in Auchsesheim - Hunderte Menschen versuchen den Damm zu halten

17:09 Uhr 

Der Druck auf den Zusamdamm in Auchsesheim ist weiter hoch. Ein Dammbruch kann nicht ausgeschlossen werden

Polizeibeamte haben mittlerweile den Zugang zum Donauwörther Stadtteil abgerigelt. Zugang bekommt nur, wer sich ausweisen und einen Grund vorweisen kann. Der Damm, der den Ort schützt, ist stark gefährdet. Im Moment stehen dort mehrere hunderte Menschen in einer Menschenkette und versuchen den Damm zu halten. Das Wasser hat mittlerweile die Dammkrone erreicht und wird nur durch aufgeschichteten Sandsäcke zurückgehalten.Teilweise drückt das Wasser bereits durch den Damm in die Felder Richtung Auchsesheim.

Lkw fahren aktuell hunderte Tonnen Schotter und Kies heran, um den Damm zu verstärken. Auf der Dammkrone werden weitere Reihen Sandsäcke aufgeschichtet um das Wasser zurück zu halten. Derweil hat starker Regen eingesetzt.

Helfer*innen in Auchsesheim versuchen den Damm der Zusam zu sichern. Bild: Matthias Stark

Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer – Wie kann ich helfen?

16:06 Uhr

In der aktuellen Situation ist die Lage durch die organisierten Kräfte unter Koordinierung der Führungsgruppe Katastrophenschutz im Landratsamt unter Kontrolle. Der Örtliche Einsatzleiter Heinz Mayr erklärt: „Aktuell haben wir die Situation mit unseren Kräften im Griff, es werden keine weiteren ehrenamtlichen Unterstützer benötigt.“

Je nach Entwicklung der weiteren Lage könne sich dies in den nächsten Stunden aber noch ändern. Der Scheitelpunkt des Hochwasserereignisses wird weiterhin am morgigen Montag erwartet.

Bürgerinnen und Bürger die ehrenamtlich helfen möchten, werden darum gebeten die Homepage www.donau-ries.de/hochwasser im Blick zu behalten. Sollte demnächst Bedarf an weiterer Unterstützung bestehen, wird ein Aufruf mit Kontaktmöglichkeiten über die Medien sowie www.donau-ries.de erfolgen.
Landrat Stefan Rößle spricht neben den bereits im Einsatz befindlichen Kräften auch allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern seinen Dank aus: „Vielen Dank für Ihre Bereitschaft zu unterstützen, der Zusammenhalt in unserer Region ist vorbildlich!

"Sollten wir Ihre Unterstützung benötigen werden wir auf Sie zukommen, momentan bitten wir darum Ruhe zu bewahren", so das Landratsamt in einer Pressemitteilung. 

Führungsgruppe Katastrophenschutz warnt vor Betreten von Dämmen

16:03 Uhr

Die Führungsgruppe Katastrophenschutz warnt die Bevölkerung ausdrücklich vor dem Betreten von Dämmen und Deichen im Bereich der Hochwasserlagen. Die dort lauernden Gefahren könnten schnell unterschätzt werden, da Dämme und Deiche zum Teil bereits stark durchnässt und rutschig sein können. Sobald man beispielsweise durch Abrutschen in das Wasser gelange drohen durch die teilweise starke Strömung massive Gefahren.

Hunderte Tonnen Kies für den Kesseldamm

15:10 Uhr

Eine der Haupteinsatzstellen im Stadtgebiet Donauwörth ist im Moment das Naherholungsgebiet in Donauwörth. Dort steht der Kesseldamm massiv unter Druck und muss jetzt gesichert werden. U. a. wird dabei Kies aufgeschüttet und versucht den Damm auf rund sechs Meter zu erhöhen.

Nordheim aus der Luft. Bild: cs_photo98
Bild: Matthias Stark

Donauwörth: Sperrung der Donaubrücke droht

15:05 Uhr

Die Donaubrücke in Donauwörth wird am kommenden Montag wohl für den Verkehr gesperrt werden. Grund hierfür sind die starken Kräfte, die durch das extreme Hochwasser von unten auf das Bauwerk wirken. "Neben der Donau drückt auch die Wörnitz mit Kraft gegen die Pfeiler. Fahren Autos darüber, dann sorgen diese für Bewegung in den Lagern. Diese Belastungen hält die Brücke im schlimmsten Fall nicht aus", erklärt das Donauwörther Ordnungsamt.

Bild: Matthias Stark

Überregionale Wasserrettungseinheiten angefordert: Stationierung in Nördlingen

14:34 Uhr

Um bestmöglich auf den Hochwasserscheitel der Donau vorbereitet zu sein, wurden für den Landkreis Donau-Ries bei der Regierung von Schwaben Wasserrettungszüge angefordert. Diese benötigen eine mehrstündige Vorlaufzeit. Es ist geplant, diese 100 Mann starke Einheit in einer Halle in Nördlingen zu stationieren, die derzeit für die Einsatzkräfte vorbereitet wird. Durch eine Verlagerung der Stationierung außerhalb des Haupteinsatzgeschehens soll eine gute Erreichbarkeit der Einsatzstellen im Landkreis gewährleistet werden.

Lage weiterhin angespannt - Hochwasserspitze in Donauwörth am frühen Montagnachmittag erwartet

14:29 Uhr 

Die Hochwasserlage im Landkreis im Landkreis ist weiterhin angespannt. So wurden in Druisheim, einem Ortsteil der Gemeinde Mertingen in der Nacht von Samstag, den 01.06.2024 auf Sonntag, den 02.06.2024 20 Person evakuiert. Der Einsatz verlief erfolgreich. Maßnahmen zum Schutz der Deiche sind dort in vollem Gange, meldet das Landratsamt Donau-Ries in einer Pressemitteilung am Sonntagnachmittag.

Am Vormittag waren Landrat Stefan Rößle und Oberbürgermeister Jürgen Sorré mit Einsatzkräften auf Erkundungsfahrt in dem Gebiet Auchsesheim und Nordheim unterwegs, um sich vor Ort ein Bild der Lage zu verschaffen. „Die Rettungskräfte arbeiten mit Hochdruck daran die Deiche zu verteidigen. In Auchsesheim und Nordheim wurden kurzfristig Deichsanierungsmaßnahmen veranlasst, um Wohnbebauung möglichst zu schützen. Bislang ist die Lage unter Kontrolle. Dennoch ist bei einer Verschlechterung der Lage eine Evakuierung in verschiedenen Gebieten weiterhin nicht auszuschließen“, warnt Landrat Stefan Rößle.

Auch im Stadtgebiet Donauwörth wird der Scheitelpunkt erst für Montag am frühen Nachmittag erwartet. Der Pegelstand der Donau wird also weiterhin steigen.

Polizei Rain meldet Evakuierung in Genderkingen

14:26 Uhr 

In der Nacht vom 01.06.2024 auf 02.06.2024 wurden Teile des Asphaltier Werkes bei Genderkingen überflutet. Eine Fremdfirma hatte dort einen Lkw
abgestellt, jedoch die Fahrzeugschlüssel nicht vor Ort belassen. Es bestand sowohl die Gefahr, dass Öle ins Grundwasser gelangen, als auch, dass erheblicher Schaden am Lkw entsteht, weshalb dieser durch die FFW Genderkingen ein gesetzt wurde.

In der Nacht vom 01.06.2024 auf 02.06.2024 wurden folgende Straßen im Bereich der PI Rain gesperrt, welche bis dato andauern:
- Staatsstraße 2047 Höhe Niederschönenfeld in Fahrtrichtung Marxheim
- Rain OT Überacker Brunntalweg
- Rain OT Wächtering Ortsverbindung nach Agathenzell
- Rain OT Bayerdilling Wallerdorfer Straße Höhe Kleine Paar gesperrt

Evakuierungen: 
Am 01.06.2024 gegen 21:30 Uhr wurden acht Personen aus der Gemeinschaftsunterkunft Forstmahd 1 in Genderkingen evakuiert. Wie berichtet mussten außerdem im Bereich Druisheim 23 Haushalte evakuiert werden.

Diese Straßen sind aktuell gesperrt

14:15 Uhr

Aufgrund des anhaltenden Regens und der weiter steigenden Pegel sind im gesamten Landkreis zahlreiche Straßen gesperrt. Wichtig: Diese Auflistung dient nur der Übersicht und erhebt aufgrund der sich ständig ändernden Lage keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Folgende Straßen sind wegen Hochwasser nicht befahrbar und daher gesperrt:

Bereich Rain:

  • Staatsstraße 2047 von Niederschönenfeld nach Marxheim
  • Ortsverbindungsstraße von Heißesheim nach Zusum
  • Wallerdorfer Straße in Bayerdilling
  • Brunnthalweg in Rain, OT Überacker
  • Kreisstraße DON24 von Gansheim nach Daiting, kurz nach Gansheim

Bereich Donauwörth:

  • Kreisstraße DON 28, von Donauwörth nach Auchsesheim
  • Ortsdurchfahrt Zusum
  • Ortsverbindungsstraße von Heißesheim nach Rettingen
  • Kreisstraße DON 38, von Asbach Bäumenheim nach Eggelstetten
  • Industriestraße Donauwörth, Unterführung Airbus

Bereich Nördlingen:

  • Kreisverkehr Bühl
  • von Pfäfflingen nach Wechingen
  • von Hohenaltheim nach Mönchsdeggingen (wird mittags geöffnet)
  • von Deiningen nach Grosselfingen
  • von Alerheim nach Rudelstetten (Wennenmühle)
  • von Wechingen nach Laub
Bild: Matthias Stark

Wertinger Schulen bleiben am Montag geschlossen

14:05 Uhr

Anders als im Donau-Ries sieht die Lage im Nachbarlandkreis Dillingen aus. Zumindest in Wertingen bleiben die Schulen wegen der Hochwasserlage an der Zusam geschlossen. In der aktuellen Meldung heißt es außerdem:

"Der Krisenstab im Landrastamt erwartet zudem erst heute Abend gegen 18:00 Uhr die Scheitelwelle an der Donau, sodass noch über einen längeren Zeitraum mit einer Ausleitung von Donauwasser in den natürlichen Riedstrom zu rechnen ist. Die Konsequenz sind insbesondere Straßensperrungen in der Verbindung des Aschberggebiets mit den Städten Dillingen und Lauingen.

Ungeachtet der Hochwasserlage und der Schließung der Wertinger Schulen wird es nach aktueller Lage keinen generellen Unterrichtsausfall im gesamten Landkreis geben. Dies bedeutet, dass grundsätzlich auch in den nächsten Tagen, bis eine Entspannung der Hochwasserlage eintritt, Unterrichtspflicht besteht.

Schülerinnen und Schüler gelten deshalb als entschuldigt, die aufgrund hochwasserbedingter Ausfälle von Buslinien nicht in Präsenz am Unterricht teilnehmen können. Sie müssen sich allerdings über den obligatorischen Weg entschuldigen."

Schulen bleiben am Montag und Dienstag geöffnet

14:00 Uhr

Die Schulen im Landkreis Donau-Ries bleiben geöffnet. Falls Schüler*innen wegen Überschwemmungen nicht zur Schule kommen können, müssen Eltern ihre Kinder von der Schule abmelden. Dass hat das Landratsamt vor wenigen Minuten in einer Pressemitteilung bekanntgegeben.

Ortsdurchfahrt Nordheim auf Sperrung vorbereitet

13:50 Uhr

Das staatliche Bauamt Augsburg bereitet im Moment die Sperrung der Ortsdurchfahrt in Nordheim vor. Darauf wird bereits ab der Donaubrücke hingewiesen. Eine komplette Sperrung der Donaubrücke wird laut der Einsatzkräfte vor Ort allerdings frühestens Montagmorgen notwendig sein.

Bild: Matthias Stark

Donaubrücke in Marxheim gesperrt

13:45 Uhr

Die Donaubrücke in Marxheim ist mittlerweile durch das staatliche Bauamt gesperrt worden.

Bild: Philipp Greipel
Bild: Matthias Stark

Donaupegel in Donauwörth steigt weiter an

13:22 Uhr

Der Pegel der Donau in Donauwörth hat laut Messungen des Hochwassernachrichtendienst um 13:00 Uhr einen Stand von 5,38 Metern erreicht. Bei einem Pegel von 5,80 droht eine Überströmung der Hochwasserdeiche im Stadtgebiet am Schützenring bzw. an der Kläranlage. Laut Vorhersagen des Hochwassernachrichtendiensts könnten heute Abend ab 20 Uhr Pegelstände von 5,80 Metern und mehr erreicht werden. 

Pegelstände bei großen Hochwassern in der Vergangenheit: 

  • 14.04.1994 Wasserstand: 577 cm
  • 16.02.1990 Wasserstand: 553 cm
  • 24.05.1999 Wasserstand: 552 cm
  • 27.03.1988 Wasserstand: 544 cm
  • 01.02.1982 Wasserstand: 543 cm
Bild der Wörnitz am Sonntagvormittag. Bild: Mara Kutzner

Wasser auch im Vhs-Gebäude in Donauwörth

Deichsicherung in Auchsesheim

12:36 Uhr

Der Deich im Donauwörther Ortsteil steht unter starkem Druck und hat bereits an mehren Stellen leichte Leckstellen. Die Feuerwehren sind mit Freiwilligen dabei, den kurz vor dem überspülen stehenden Damm zu sichern. Vor Ort geht man aktuell davon aus, dass der Damm brechen könnte. Mit Paletten wird der Damm derweil dort stabilisiert, wo Leckstellen sind.

Außerdem benötigt die Freiwillige Feuerwehr vor Ort im Moment noch weitere freiwillige Helfer*innen, die am Feuerwehrhaus neue Sandsäcke abladen können. Das Feuerwehrhaus befindet sich hier: Mertinger Str., 86609 Donauwörth

Bild: Matthias Stark

Feuerwehr verteilt in Berg Sandsäcke an Privatpersonen

12:30 Uhr

Am Feuerwehrhaus in Berg werden Sandsäcke an Privatpersonen abgegeben. Die Abgabe ist allerdings auf zehn Säcke pro Haushalt begrenzt. Gestern und heute wurden vor Ort bereits 4000 Säcke ausgegeben.

Bild: Mara Kutzner

Mittlerweile Wasseraustritt am Kesseldamm

12:00 Uhr

Am Kesseldamm tritt mittlerweile an mehreren Stellen Wasser aus. Das Landratsamt hat deshalb Einsatzkräfte an den Damm geschickt. Dort wird nun der Damm erhöht und zeitgleich stabilisiert. Ein Dammbruch hier könnte verheerende Folgen haben, droht aber aktuell nicht.

Bild: Matthias Stark

Hält der Damm auf Höhe des Naherholungsgebiets?

11:10 Uhr

Die Feuerwehr kontrolliert aktuell den Damm an der Kessel auf Höhe des Naherholungsgebietes in Donauwörth. Dort gibt es erste Stellen, an denen kleine Rinnsale aus dem Damm treten. An sich scheint der Damm zu halten, Probleme gibt es nur an kleinen Abschnitten. Wie die Einsatzkräfte allerdings zu bedenken geben, wird der Wasserstand zunehmend zu einem Problem - ein steigender Wasserpegel könnte den Damm schlichtweg überspülen.

Weiter in Richtung Naherholungsgebiet sichern die Besitzer*innen der Hütten mittlerweile ihre Grundstücke mit Sandsäcken.

Bild: Matthias Stark

Feuerwehreinsatz am Donauwörther Krankenhaus

10:40 Uhr

Um das Donauwörther Krankenhaus bei einem möglichen Dammbruch zu schützen, wurden bereits zahlreiche Sandsäcke angeliefert. Diese werden in den nächsten Stunden genutzt, um den Damm zu erhöhen, der das Krankenhaus schützt.

Sandsäcke am Donauwörther Krankenhaus. Bild: Matthias Stark

Bildergalerie

09:48 Uhr

Unsere Drohnenaufnahmen zeigen das Hochwasser an der Donau im der Donauwörther Kernstadt.

Lageerkundung an der Schmutter

09:36 Uhr

Im Moment werden durch den Katastrophenschutz Erkundungen im Bereich Mertingen und Asbach-Bäumenheim vorgenommen. Dabei soll die Situation an der Schmutter bewertet werden. Das ist das Ergebnis der Lagebesprechung, die heute um 08:00 Uhr im Landratsamt stattfand. Bei der nächsten Lagebesprechung um 11:00 Uhr soll dann entschieden werden, ob weitere Evakuierungen und Maßnahmen entlang der Schmutter notwendig werden.

Keine Zufahrtswege mehr

09:32 Uhr

Zusum, Rettingen und die Schwaighöfe sind nicht mehr mit dem Auto erreichbar und abgeschnitten. Die letzte Zufahrtsstraße von Heißesheim kommend ist mittlerweile ebenfalls überspült. Man rechnet aktuell mit einem weiteren Anstieg des Hochwasserpegels um rund 60 Zentimter.

Die Straße zwische Heißesheim und Rettingen steht mittlerweile unter Wasser. Bild: Matthias Stark

In Nordheim werden Sandsäcke befüllt

09:19 Uhr

Seit 08:00 Uhr werden im Donauwörther Stadtteil Nordheim Sandsäcke gefüllt. Johannes Egner, 2. Kommandant der Freiwillligen Feuerwehr Nordheim, schaufelt mit seinen KameradÜinnen und Anwohner*innen. „Wir bereiten uns auf das Schlimmste vor. Natürlich hoffen wir alle, dass es nicht eintrifft", so Egner.

Freiwillige Helfer füllen in Nordheim Sandsäcke. Bild: Mattias Stark

22 Haushalte in Druisheim evakuiert

08:56 Uhr

Im nördlichen Landkreis Augsburg werden entlang der Schmutter zahlreiche Gemeinden evakuiert. Nordendorf, Allmannshofen, Kühlenthal und andere Orte gelten als nicht mehr sicher. Dort sind die Evakuierungen mittlerweile abgeschlossen. Der Hochwasserscheitel wird im Laufe des Sonntag erwartet.

Im Landkreis Donau-Ries liegen der Mertinger Ortsteil Druisheim, Mertingen selbst, Asbach-Bäumenheim und Nordhein an der Schmutter. Wie Mertingens Bürgermeister Veit Meggle mitteilt, wurden in der Nacht 22 Haushalte mit 50 Personen und Tieren in Druisheim evakuiert. Der Scheitel wird hier gegen Sonntagmittag erwartet. Dafür wurde auch ein Bagger organisiert, der die Schmutterbrücke von Unrat befreien soll.

Hochwasserlage in Druisheim am Sonntagmorgen. Bild: Matthias Stark

Der Liveblog startet

06:30 Uhr

Der Pegel am Sonntagmorgen liegt bei 5,27 Metern. Mittlerweile herrscht Meldestufe 3 am Pegel Donauwörth. Meldestufe 4 wird im Laufe des Vormittags in Donauwörth erreicht. Der aktuelle Abfluss liegt bei 1.020m³ pro Sekunde. Der Abfluss wird bis auf 1.600m³ ansteigen.