Landrat Stefan Rößle hat einen Vormittag in der Behindertenwerkstätte der Stiftung St. Joahnnes in Donauwörth verbracht. Er ließ sich die Arbeit zeigen und packte sogar selbst mit an.
Donauwörth - Unter dem Motto „Rollentausch“ laden soziale Einrichtungen jährlich Politiker und andere Personen des öffentlichen Lebens ein, um den Alltag in diesen Einrichtungen besser kennen zu lernen. Ulrich Siegmund, Bereichsleiter „Arbeit“ bei der Stiftung Sankt Johannes berichtet, dass sich die Behinderten aus den Werkstätten gewünscht hatten, der Landrat würde ihnen bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen.
Dieser Einladung ist Stefan Rößle gerne gefolgt. Ganze zwei Stunden nahm sich der Landrat für die Arbeit in der Behindertenwerkstätte Zeit. In den Bereichen Elektro- und Holzmontage ließ er sich die Arbeitsabläufe und Tätigkeiten der Beschäftigten zeigen. Vor allem aber half er tatkräftig mit und bemerkte schnell, dass die Arbeit einfacher aussieht als sie ist. Kleinstteile von Schaltern und Anlagen werden bei der Stiftung Sankt Johannes zusammengeschraubt und -gesteckt. „Ich sehe so eine Einrichtung immer nur aus der Sicht der Verwaltung. Um zu wissen was hier passiert, muss man es aber gesehen haben“, begründete Rößle sein „Praktikum“ in der Werkstatt.
In der Werkstatt in der Zirgesheimer Straße werden die Aufträge von große Firmen aus der Region wie Geda und Fendt Caravan bearbeitet. Etwa 90 Beschäftige, die zumeist an psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie und Persönlichkeitsstörungen leiden, arbeiten in den Werkstätten. Viele davon wohnen in betreuten Wohngruppen, andere bei Angehörigen oder in ambulanter Betreuung.
„Man hat regelrecht gespürt, wie wichtig und sinnstiftend es für die Beschäftigten ist, wenn sie stolz ihre Arbeit erklären“, zieht der Rößle sein Fazit. Der Vormittag in der Behindertenwerkstatt habe ihm gut getan.