Kommunale Entwicklungshilfe: In Uganda entsteht die "Nördlingen Schule"

Der Unterricht in Uganda findet teilweise sogar im Freien statt. Bild: Vier Steine für Afrika e.V.
Mit Spenden aus der Nördlinger Bürgerschaft soll in Alenga (Uganda) ein Schule gebaut werden. Landratsamt und Stadt rufen zu Spenden auf und arbeiten beim Schulbau mit einem Nördlinger Verein zusammen. 
Nördlingen- „Wir bauen zehn Schulen für Afrika“ lautet das von Landrat Stefan Rößle im Sommer diesen Jahres ausgerufene Ziel, mit dessen Hilfe bis 2020 zahlreichen Kindern in den ärmsten Regionen dieser Welt geholfen werden soll. Allein aus Spenden von Firmen und Privatpersonen finanziert, entstehen nachhaltige Schulbauprojekte, die Bildung, echte Chancen und damit die Möglichkeit sich in der Heimat ein Leben aufzubauen, ermöglichen.
Jetzt wurde der Bau einer achten Schule zugesichert. Die Große Kreisstadt Nördlingen ist dem Aufruf des Landrats gefolgt und hat sich dazu bereiterklärt mit Hilfe der Nördlinger Bürgerinnen und Bürger eine „Nördlingen-Schule“ im ostafrikanischen Staat Uganda zu errichten. "Entwicklungshilfe ist zwar nicht die ursprüngliche Aufgabe der Kommunen, aber der Staat hat erkannt, das Zahlungen des Bundes alleine nicht ausreichen", so der Landrat. Deshalb bittet Oberbürgermeister Hermann Faul nun die Bürger und Bürgerinnen Nördlingens als Solidargemeinschaft sich durch Spenden am Projekt zu beteiligen.
Martin Stumpf, OB Hermann Faul und Landrat Stefan Rößle rufen zum Spenden auf. Bild: Simon Kapfer
Jeder Euro kommt an 
Stadt und Landratsamt agieren beim Schulbauprojekt als Initiator und bewerben den Spendenaufruf. „Wie bei allen kommunalen Entwicklungshilfeprojekten des Landkreises ist auch bei diesem sichergestellt, dass jeder gespendete Euro unmittelbar vor Ort ankommt und denen Hilft, die unsere Unterstützung brauchen“, stellte Landrat Stefan Rößle fest. Der Nördlinger Verein "Vier Steine für Afrika", der schon Erfahrungen im Schulbau in Tansania hat, kann dafür sorgen, dass Spendengelder "Eins-zu-eins" ankommen. Insgesamt werden etwa 40.000 Euro für ganze drei Schulbauten benötigt.

Info

Spendenkonto: Vier Steine für Afrika Raiffeisen-Volksbank Ries eG, DE37 7206 9329 0000 5268 00, Stichwort „Nördlingen-Schule“ 

Drei Schulgebäude für Alenga

Die Schulsituation in Uganda ist vor allem in ländlichen Gebieten problematisch. Oft besuchen 80 bis 130 Schüler eine Klasse. Lehrer sind schlecht ausgebildet und die Schulgebühren für die meistern Familien unerschwinglich. Oft sind Schulen nur mit einem stundenlangen Fußmarsch zu erreichen. Die vorhandenen Schulgebäude sind in desolatem Zustand, an vielen Orten gibt es keine Schulen, es findet kein Unterricht statt.

In Alenga im Norden von Uganda entstehen drei Schulblocks die zusammen die "Nördlingen Schule" bilden. Besonders dort gibt es dringenden Bedarf an neuen Schulen und der Verein "Vier Steine für Afrika" kann auf den Kontakt zu einem katholischen Pater vor Ort setzen.

In allen drei Schulhäusern wird es jeweils drei Klassenzimmer geben - momentan fände Unterricht unter Bäumen oder unter Grasdächern statt, Wasserversorgung für die Schulen gäbe es nicht, so Martin Stump, Vorsitzender des Vereins "Vier Steine für Afrika".

Er ist sich sicher, dass durch die  "Nördlingen Schule" effektiver Unterricht für die Kinder auf dem Lande stattfinden wird, und auch Mädchen, die in Uganda kaum eine Chance auf Bildung haben, können ausgebildet werden. Für Stumpf ist es "eine Ehre", nun eine "Nördlingen Schule" durch Spenden der Nördlinger Bürger zu bauen.

Info

Über Uganda
  • Uganda ist ein Staat in Ostafrika mit der Hauptstadt Kampala.
  • Die Hälfte der rund 35 Millionen Einwohner ist unter 14 Jahre.
  • 85 % der Menschen sind Christen.
  • Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 56-58 Jahre.
  • Uganda ist eines der ärmsten Länder der Welt: 37.8% der Bevölkerung hat weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag zur Verfügung (Stand 2012).
  • Die Analpha-betenrate ist bei Frauen mit 39% etwa doppelt so hoch wie bei Männern (19%).
  • 93% von ihnen leben in ländlichen Gebieten.

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