Mit einer Investition im hohen Millionenbereich hat die Firma Bühler Motor mit Hauptsitz in Nürnberg ihren deutschen Produktionsstandort im schwäbischen Monheim für eine langfristige Zukunft gesichert. Mit einem Fest und einem Tag der offenen Türe wurde das gebührend gefeiert.
Monheim - Wahrscheinlich jeder hat einen Bühler-Motor in seinem Auto. Die Firmengruppe mit ihren 1.750 Mitarbeitern stellt vor allem Kleinstmotoren für die Automobilbranche her. Diese sind dann in Bremskraftverstärkern, Wasserpumpen oder den Ad-Blue-Einspritzpumpen verbaut. Mit 400 Mitarbeitern ist der Standort Monheim der Größte im Unternehmen und der wichtigste Produktionsstandort. "Deshalb haben wir unser Werk mit dieser großen Investition langfristig gesichert und auf eine gute Zukunft vorbereitet," so Christian Jakob, der als Projekt- und Bauleiter die Maßnahme intensiv betreut hat. Der Neubau wurde von der Firma ohne Bankkredite und nur mit Eigenmitteln finanziert.
Im November 2016 wurde mit den Planungen der neuen Flächen begonnen. Insgesamt stehen nun 2.200 Quadratmeter zusätzliche Produktionsflächen zur Verfügung. Außerdem wurden weitere 900 Quadratmeter Verwaltungsflächen realisiert. Dafür musste unter anderem ein kleiner Hügel abgetragen werden, der an die bisherigen Produktionshalle grenzte. "Wir haben uns bewusst für den großen Schritt entschieden," so Jakob im Gespräch mit unserer Redaktion. "Wir hätten auch nur nach Bedarf anbauen können, aber wir sind uns sicher, dass die Nachfrage und die Geschäftsentwicklung positiv bleibt“, so Jakob weiter. Wie nötig der Neubau war, verdeutlicht eine Tatsache: Am Tag nach der Fertigstellung der Halle wurde dort bereits die erste Produktionslinie installiert. "An einer anderen Stelle im Werk hätten wir keinen Platz mehr gehabt," erläutert Jakob und fügt hinzu: „In den nächsten Monaten wird eine weitere Produktionslinie installiert, außerdem wollen wir die Produktion im Werk generell etwas entzerren."
Hohe Automatisierung sichert Marktchancen
Im Werk in Monheim sieht man deutlich, wie wichtig die Automatisierung geworden ist. An einer rund 10 Jahre alten Maschine haben fünf Mitarbeiter rund 100 Teile in der Stunde geschafft. In der nächsten Generation, die Maschine ist fünf Jahre alt, wurden mit zwei Mitarbeitern nun 150 Teile gebaut. In der neusten Produktionslinie wird kein Mitarbeiter mehr benötigt und es werden 200 Teile produziert. "Durch unsere hohe Automatisierung sichern wir unsere Wettbewerbsposition und schaffen es zeitgleich, Fachkräfte für unsere Erweiterungen zu haben“, ist sich Jakob sicher. So werden die Mitarbeiter durch die neuen Räumlichkeiten nicht aufgestockt, die Produktionskapazitäten allerdings deutlich.
Die Besucher konnten heute einen Blick in die Fertigung von Bühler Motor werfen. (BIld: Matthias Stark)
Bild: DRA
Ein neues BHKW für Bühler
In der nächsten Woche geht außerdem ein neues Blockheizkraftwerk in Monheim an den Start. Die dort arbeitende Gasturbine versorgt die Firma mit Strom, Wärme und Kälte. "Auch im Winter benötigen wir große Mengen an Kälte, um die Schaltschränke zu kühlen. Durch die eingebaute Technik kann die entstehende Wärme in Kälte umgewandelt werden," erklärt Jakob. Durch die neue Heizung mit 360kw kann die Hälfte der Stromkosten gespart werden. "In Zahlen ausgedrückt sparen wir uns dadurch ca. 30.000 Euro im Monat. Das ist mehr, als die Anlage jeden Monat kostet. Somit stärken wir auch die finanzielle Ausstattung der Firma," so Jakob abschließend.
Volksfeststimmung auf dem Werksgelände
Zur Eröffnung der neuen Halle veranstaltete die Firma einen Tag der offenen Tür. Hierbei durften auch Außenstehende einen Einblick in die Firma wagen, die sonst nicht öffentlich ist. Die neue Halle diente als Festhalle, im Außengelände wurden mehrere Buden aufgebaut. Hier wurden die Besucher von einem Caterer versorgt, während in der Halle ein Alleinunterhalter für eine musikalische Umrahmung sorgte. Das Wetter tat sein übriges um für einen schönen Tag auf dem Gelände von Bühler Motor zu sorgen.