Neben Wolfgang Fackler (CSU) ziehen auch Eva Lettenbauer (Grüne) und Ulrich Singer (AfD) in den bayerischen Landtag ein.
Donau-Ries - Fast zwei Tage hat es gedauert, bis endlich alle schwäbischen Zweitstimmen ausgezählt waren. Erst am Dienstagmittag war klar: Nicht nur Wolfgang Fackler (CSU) ist Donau-Rieser Landtagsabgeordneter, sondern auch Eva Lettenbauer von den Grünen und Ulrich Singer (AfD) haben es geschafft.
Dass Fackler sein Direktmandat verteidigt und Stimmkreisabgeordneter bleibt, stand schon am Sonntag fest. Der 43-jährige Donauwörther ist bereits seit 2013 Mitglied des Landtages und bislang Vorsitzender des Ausschusses für Fragen des Öffentlichen Dienstes. Wolfgang Fackler freue sich und zeigte sich dankbar, dass die Bürger ihm erneut das Vertrauen schenkten. "Ich hoffe, dass ich die Anliegen der Bürger nach wie vor vertreten kann. Das ist mir wichtig, die Sorgen und Nöte der Bürger aufzunehmen", so Fackler am Wahlabend.
Lettenbauer und Singer mussten zittern
Eva Lettenbauer und Ulrich Singer mussten dagegen länger auf die Ergebnisse warten. Das Rennen um das Direktmandat verloren beide zunächst. Aber Lettenbauer und Singer waren jeweils auf den Listen ihrer Parteien nominiert. Im bayerische Wahlsystem sind Erst- und Zweitstimmen gleich wichtig für das Kräfteverhältnis der Parteien im Landtag und die Kandidaten im Stimmkreis haben auch über die Listenplatzierung gute Chancen, ins Maximilianeum zu kommen. Für Lettenbauer und Singer zählten also neben ihren Erststimmen im Landkreis auch die Zweitstimmen in gesamt Schwaben.
Die 25-jährige Wirtschaftsingenieurin trat auf Listenplatz 3 als Spitzenkandidatin der Grünen Jugend an. Sie konnte durch die Addition aller schwäbischen Stimmen unter die sechs Grünen aus Schwaben gelangen, die künftig im Landtag sitzen. Eva Lettenbauer aus Reichertswies bei Daiting ist damit einer der jüngsten Abgeordneten im Parlament. Lettenbauer möchte im Landtag die Energiewende in Bayern vorantreiben und den Freistaat nachhaltiger machen. Besonders wichtig ist ihr auch der Ausbau des ÖPNV im ländlichen Raum.
Ulrich Singer, der 42-jähriger Rechtsanwalt aus Nördlingen, schaffte es unter die vier AfD-Abgeordneten aus Schwaben. Dieser Erfolg sei laut Singer seinem ruhigen und sachlichen Wahlkampf zu verdanken. Singer möchte als Landtagsabgeordneter die CSU daran erinnern, dass die Versprechen aus dem Bayernplan wie Sicherung der Grenzen, Mobilfunkausbau und schnelles Internet, eingehalten werden müssen.