„Zeichne, Antonio, zeichne, und verliere keine Zeit“, - mit diesen Worten soll Michelangelo einen Schüler ermahnt haben, so fleißig wie nur irgend möglich zu zeichnen. Die Zeichnung war für Michelangelo die Grundlage. Wer zeichnet, sieht genau hin und überträgt etwas, das in Wirklichkeit plastisch, räumlich und farbig ist, mit einigen Linien auf ein Blatt Papier. Was sich so einfach anhört, setzt ein gehöriges Abstraktionsvermögen und zeichnerisches Können voraus. Während im Mittelalter die Zeichnung Hilfsmittel war, erlangt sie seit der Renaissance einen hohen künstlerischen Stellenwert und wird häufig höher als das mühsam ausgearbeitete Gemälde eingeschätzt,- sozusagen seine Idee im „Rohzustand“. Zu den großen Meistern der Zeichnung gehören neben Michelangelo auch Leonardo, Dürer, Rembrandt, Menzel und viele andere. (pm)