Nördlingen will FairTrade-Town werden und sich als innovative und weltoffene Kommune positionieren. Es geht bei der Kampagne um eine Vernetzung von Akteuren aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich gemeinsam lokal für den fairen Handel stark machen. Bayernweit haben bereits knapp 200 Städte den Titel FairTrade-Town erhalten oder sich zumindest beworben.
Oberbürgermeisterkandidat Wolfang Goschenhofer von den Grünen: „Man kann also nicht sagen, dass man hier Neuland betritt. Es wird vielmehr höchste Zeit FAIRrückt zu werden! Aber es darf nicht beim Kaffeetrinken bleiben. Nördlingen sollte sich als führender Akteur einer nachhaltigen Entwicklung positionieren und Vorreiter in der Region werden. Hierfür muss eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt werden, bei der auch Vereine, Initiativen, Schulen, Handwerk und Wirtschaft sowie Kirchen eingebunden werden sollen.“
Nachhaltigkeit sei eine stadtgesellschaftliche Aufgabe und müsse fundamental weiter als nur bis zum Titel einer FairTrade-Town gedacht werden. Artikel 151 der bayerischen Verfassung lautet: “Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl“. Demzufolge muss unser Handeln Werte wie Gerechtigkeit, Solidarität, demokratische Mitbestimmung, Menschenwürde und ökologische Nachhaltigkeit berücksichtigen. Im Vordergrund muss ein verantwortungsbewusstes Handeln stehen. Welchen Beitrag können Kommunalpolitik, lokale Unternehmen, Lieferanten, Finanzpartner etc. zum Gemeinwohl leisten?
„Unsere Stadtratsfraktion hat bereits in einem Antrag vor zehn (!) Jahren gefordert, dass bei städtischen Auftragsvergaben soziale und ökologische Kriterien maßgebend sind. Damals wurde dies von allen anderen Fraktionen zusammen mit dem Oberbürgermeister abgelehnt!“ so Fraktionskollegin Sonja Kuban. „Die Zeit war wohl noch nicht reif! Wir denken, nun ist es soweit: Daher stellen wir nun denselben Antrag nochmals zur Diskussion und Abstimmung.“
Das passe sehr gut zu dem wesentlichen Element des Wahlprogramms von Wolfgang Goschenhofer: „Jede Entscheidung des Stadtrates ist bereits im Vorfeld auf Nachhaltigkeit, aber auch Klimarelevanz und Energieeffizienz zu prüfen und dabei spielt auch Regionalität eine große Rolle."
So sollen z.B. Produkte beschafft werden, die geringere Folgen für die Umwelt von der Herstellung bis zur Entsorgung haben als vergleichbare andere Produkte. Bei Anschaffungen sollen u.a. soziale Aspekte, Innovationen, gesamtstädtische Zielsetzungen, qualitative sowie ökologische und ökonomische Kriterien unter Beachtung der vergaberechtskonformen Auslegungen berücksichtigt werden. Das Wohl von Mensch und Umwelt wird zum obersten Ziel des Wirtschaftens und Handelns“, fasst Wolfgang Goschenhofer zusammen. (pm)