Goschenhofer wurde von den circa 60 Gästen mit viel Applaus empfangen. „Eine Wahl, wie sie in Nördlingen noch nicht gegeben hat“ stehe laut dem Kandidaten an, es entscheide sich, wie die großen Themen der Zukunft in Nördlingen angegangen werden. Über nichts weniger als die Zukunftsfähigkeit der Stadt werde entschieden, und um diese zu sichern, wolle er sich mit Mut, Kreativität und Ideen als Oberbürgermeister einbringen.
Neue Wege für die Stadt
Im Wahlprogramm finden sich bereits zahlreiche dieser Ideen. Für Kunst, Kultur und Freizeit soll z.B. der ehemalige Drogeriemarkt Müller am Marktplatz in ein „StadtHaus“ als Zentrum für Bürger jeden Alters verwandelt werden. Das Hallenbad will Goschenhofer als sehr flexibles Kombibad errichten, ohne Schließzeiten, für zehn Millionen Euro, gebaut innerhalb eines Jahres. Ein ganzheitliches Tourimuskonzept plant der Grüne ebenfalls, „hier ist uns Dinkelsbühl um Längen voraus“. Im Bereich der Eger sieht Goschenhofer erhebliches Potential als Erholungsraum, den Rieser Sportpark will er u.a. mit Wasserspielplatz und Open-Air-Bühne aufwerten.
In Sachen Mobilität sieht das Grünen-Programm einen Masterplan vor, der das bisherige „Klein-Klein“ der Maßnahmen zu einem großen Ganzen verbinden soll. Besonders für Radler und Fußgänger soll der Verkehr in Nördlingen komfortabler werden. Auf der Schiene setzt sich der Kandidat für die Reaktivierung der Hesselbergbahn ein, mit den neuen Haltepunkten „Nördlingen-Nord“ und „Hainsfarth“. Am Nördlinger Bahnhof möchte Goschenhofer den Abriss der Bahnsteigüberdachung verhindern, der derzeit geplante Ersatz der Deutschen Bahn „Marke Bushäuschen“ sei ein „totales Chaos“. Eine Südumgehung um Nördlingen lehnt Goschenhofer strikt ab.
Auf dem Wohnungsmarkt will der Nördlinger eine Abkühlung erwirken und mit der Wohnungsgesellschaft der Stadt Nördlingen neuen Wohnraum auf dem Döderlein-Gelände schaffen. Für Altstadt-Wohnungen sieht der Grünen-Kandidat vor, Baugenehmigungen für Wohnungen auch ohne Vorhandensein von Pkw-Stellplätzen zu erteilen.
Die Nördlinger Wirtschaft soll nachhaltig, ökologisch und verantwortungsvoll weiterentwickelt werden, die Batterieproduktion und Energiespeicherforschung bei VARTA nannte Goschenhofer ganz explizit. Auch die Förderung nachwachsender Rohstoffe hat er sich auf die Fahnen geschrieben.
Kernkompetenz Klima
Beim größten Thema der Grünen geht das Programm in die Vollen: Goschenhofer will eine klimaneutrale Stadt bis 2030, der Klimaschutz soll unter ihm zu Chefsache werden. Ein eigenes Umweltreferat will er im Rathaus ansiedeln und jede Entscheidung im Stadtrat auf Klimarelevanz und Energieeffizienz hin prüfen.
Was Kinderbetreuung angeht, sollen die Wartelisten in Kindergärten der Vergangenheit angehören, ebenso für Senioren, die einen Platz im Altenheim brauchen.
„Ich kann und will Nördlingens Weg in die Zukunft lenken. Die Zukunft ist wählbar am 15. März“, meinte Wolfgang Goschenhofer. Von den 21 anwesenden Mitgliedern des Ortsvereins wurde er mit 100 Prozent nominiert.
30 Grüne für den Stadtrat
Nach Goschenhofers Nominierung waren die Kandidatinnen und Kandidaten des Stadtrates an der Reihe. 15 Männer und 15 Frauen sind es, die am 15. März 2020 auf die Stimmen der Nördlinger hoffen. Es sind Bewerber allen Alters dabei, auf Platz drei steht mit Franziska Schweikert (21) die jüngste Kandidatin weit vorne. Beruflich dominiert eher das Bildungsbürgertum, unter den Kandidaten sind Ärzte, Ingenieure, Lehrer, Erzieher und Altenpfleger. Über die Liste wurde en bloc in geheimer Wahl abgestimmt. Es durften – im Gegensatz zur OB-Kandidaten-Nominierung – auch die Kandidatinnen und Kandidaten abstimmen, die nicht Mitglied beim Nördlinger Ortsverband sind. 32 Stimmberechtigte waren es, die dann mit einer Mehrheit von 30 Stimmen den Wahlvorschlag annahmen. Damit sind Nördlingens Grüne nun bereit für die heiße Phase des Wahlkampfes.
Die Kandidatinnen und Kandidaten:
- Andrea Eireiner
- Wolfgang Goschenhofer
- Franziska Schweikert
- Rudi Koukol
- Sigrun Wagner
- Reinhard Neff
- Anna-Katharina Weickhmann
- Wolfgang Mussgnug
- Gabriele Burger
- Gunther Wagner
- Margit Jeltsch
- Gerd Böhnlein
- Alexandra Hay
- Nico Jilka
- Corinna Florian-Dischinger
- David Inwald
- Danuta Stekla
- Jürgen Buschmann
- Gabriele Annuß
- Rüdiger Wagner
- Ulrike Ehrentreich
- Martin Jeltsch
- Gisela Zieske
- Elmar Benedikter
- Sabine Stegmair
- Wolfram Wegele
- Carola Bandel
- Ralf Barfeld
- Sabine Manz
- Matthias Scherler
Ersatz 1: Bac Dang
Ersatz 2: Lothar Schmidberger
Ersatz 3: Susanne Todt