In Richtung mehr Erlebbarkeit und Aufenthaltsqualität für die Bürger und Gäste Donauwörths an „ihrem“ Fluss: Unter dem Motto „Stadt und Fluss näher zusammenbringen.“ Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität an der Donau weiter zu erhöhen und den Fluss für Bürger und Gäste erlebbar zu machen.
Im Mittelpunkt des Projekts, das bis 2023 angesetzt ist, steht der Umwelt- und Naturschutz an und in der Donau zwischen Wörnitz- und Kesselmündung. Fünf Organisationen aus Deutschland und Österreich arbeiten unter Leitung von LEW Wasserkraft eng zusammen, um Lebensräume für Pflanzen und Tiere wiederherzustellen und zu verbessern. Auch Ralph Neumeier, Regierung von Schwaben, Dr. Andreas Rimböck, Wasserwirtschaftsamt Donauwörth, und Wolfgang Fackler, als Stellvertreter für den Landkreis Donauries, betonten deren Unterstützung für das Projekt.
Neben den ökologischen Auswirkungen, ist auch das Entgegenwirken der Eintiefung der Donau v.a. für die Gebäude auf der Altstadtinsel Ried von Bedeutung, so Oberbürgermeister Armin Neudert. Außerdem wird den Anwohnern der Zugang zum Fluss als Erlebnis- und Erholungsraum durch drei Maßnahmen ermöglicht: die naturnahe Treppenanlage am Donauspitz, der Kiesstrand an der Wildnis und die Bootsanlegestelle am Alten Donauhafen. Im gesamten Projektzeitraum werden in erheblichen Maß die Bürgerinnen und Bürger mit beteiligt, um deren Wünsche und Ideen mit einfließen lassen zu können. Insbesondere Anlieger und die Bürgerinitiative Donauhafen um Jakob Burgmair sollen verstärkt eingebunden werden.
LEW Wasserkraft setzt laut Geschäftsführer Prof. Dr. Frank Pöhler auf Nachhaltigkeit und neue Wege der Zusammenarbeit. CityRiver ist mittlerweile neben einigen Leader-geförderten Projekten das dritte Life-Projekt unter Federführung von LEW Wasserkraft, die zusammen mit der „Mittlere Donau Kraftwerke AG“ den Hauptanteil der Projektkosten trägt.
Die Umsetzung der Maßnahmen wie beispielsweise der Entfernung von montierten Flussufern und Bau von flachen Flussufern in ausgewählten Gebieten, der Umsetzung ökologischer Flussstrukturen und Maßnahmen zur Stabilisierung des Flussbetts oder dem Ermöglichen eines einfacheren Zugang zum Flussufer, geht ein wissenschaftliches Monitoring durch die TU München und der Uni Innsbruck voraus. Dr. Arnd Hartlieb, TU München, und Dr. Robert Klar, Uni Innsbruck, stellten die umfänglichen Methoden wie z.B. „Airborne Laser Bathymetry“, eine Laservermessungstechnik der Sohle, vor. Aus dem Monitoring werden im Anschluss die Methoden zur Sohlstabilisierung berechnet.
Das Aueninstitut als wissenschaftliche Einrichtung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt erforscht im Projekt Maßnahmen im Uferbereich. Schwerpunkt ist hier die Vegetation mit auentypischen Arten.
Ulrich Krafczyk, Fischereiverband Schwaben e.V., wies auf den starken Rückgang der Fischpopulation in der Donau hin. Um dem entgegenzuwirken ist statt des bisher verfolgten technischen Wasserbaus ein Umdenken, wie es LEW Wasserkraft bereits bei den anderen Life-Projekten praktiziert, nötig. Ein besonderes Augenmerk soll auf die dynamisch geprägten Kiesbankflächen gelegt werden, deren Anzahl aufgrund flussbaulicher Maßnahmen während des 20. Jahrhunderts abgenommen hat. In dem Projekt werden Lösungen demonstriert, mit denen man auf effiziente und naturverträgliche Weise Schlüsselhabitate schaffen kann, die für eine selbsterhaltende Population der gewünschten Arten notwendig sind. Damit wird eine Fauna und Flora reaktiviert, die in diesem Bereich der Donau ursprünglich heimisch waren. (pm)
Alle Informationen werden ständig auf der Website unter www.city-river.de zugänglich sein.